Zwei Standorte sind in der engeren Auswahl

Die Pläne für eine Luzerner Kletterhalle dürften Städter freuen

Die IG Kletterhalle Luzern hat ein Ziel: Sie will eine Indoor-Klettermöglichkeit schaffen, ohne dass Sportliche zu weit reisen müssen.

(Bild: Adobe Stock)

Das Vorhaben für eine neue Kletterhalle in der Stadt Luzern ist bereits weit fortgeschritten – auch wenn deren Verwirklichung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Dahinter stehen unter anderem die SAC Sektion Pilatus und der Alpen-Club Kriens.

An winterlichen Abenden wähnt man sich in den hiesigen Kletterhallen häufig in einem Ameisenhaufen. Überall wuseln Leute herum, alle wollen die künstlichen Wände erklimmen, wollen Grenzen kennenlernen und ihren Körper stählen. Die Hallen gelangen an ihre Kapazitätsgrenzen.

In der Region Luzern gibt es mit dem Pilatus Indoor in Root eine grössere Kletterhalle. Dazu kommen mehrere Boulderhallen, wie etwa der Bouldergade in Arth sowie das Cityboulder in Kriens. Das sei nicht genug, befanden Kletterfreunde aus der Gegend vor einiger Zeit und gründeten die Interessengemeinschaft Kletterhalle Luzern. Deren Ziel: eine Kletterhalle in der Stadt oder Agglomeration Luzern, nahe am Zentrum und einfach erreichbar.

Dies insbesondere, da die einstige Kletterhalle Eiselin in Luzern Anfang 2017 dichtgemacht hat und seither in Stadtnähe kein Seilkletterangebot mehr besteht. «Root gehört nicht mehr zur Agglomeration der Stadt Luzern», erklärt Kurt Hürlimann, der Präsident der IG Kletterhalle Luzern, auf Anfrage.

Ergänzen, nicht konkurrieren

Die neue Halle solle keine Konkurrenz darstellen für bestehende Angebote. «Das Bouldern wird in der neuen Halle einen untergeordneten Stellenwert haben, da ein sehr gutes Angebot im Cityboulder Kriens bereits besteht», so der Präsident weiter.

«Konkret werden nun zwei Standorte auf ihre Realisierbarkeit geprüft.»

Kurt Hürlimann, Präsident der IG Kletterhalle Luzern

Die Planung der Trägerschaft, zu der neben der IG auch die SAC Sektion Pilatus und der Alpen-Club Kriens gehören, ist bereits weit vorangeschritten. «Es sind mehr als vierzig Standorte respektive Objekte und Bauvorhaben geprüft worden. Konkret werden nun zwei Standorte auf ihre Realisierbarkeit geprüft», sagt Hürlimann. Diese befänden sich im Gebiet Luzern Süd und im Littauerboden.

Eine Aussenwand für Schönwetterkletterei

Details, wie die Halle einst aussehen soll, stehen indes bereits grob fest. Etwa, aus welchen Materialien die Halle gebaut werden und wie der Bau letztlich aussehen soll. So soll denn an der Halle auch eine Aussenkletterwand entstehen, an welcher bei trockener Witterung geklettert werden kann.

Für diese gibt es mehrere Gründe: Einerseits, dass es gemäss IG im Umfeld Luzern an Aussenklettergebieten mangle, anderseits, dass mit einer Aussenwand für eine gleichmässige Auslastung an Eintritten gesorgt werden könnte. – Es ist üblich, dass Kletterhallen im Sommer deutlich weniger frequentiert werden, da man bei schönem Wetter ungern in der Halle klettert.

Die Kletterfläche der neuen Halle wird auf etwa 2’300 Quadratmeter geschätzt, die Fassadenhöhe wird auf mindestens 16 bis 19 Meter angesetzt. Die Grösse der Halle hänge sehr stark von der Wirtschaftlichkeit des Angebots ab und könne deshalb noch stark variieren, erklärt Hürlimann gegenüber zentralplus. Ebenfalls könnten sich die Kosten noch verändern. Diese werden aktuell auf 4,8 bis 6,5 Millionen Franken geschätzt.

Bis zu sechseinhalb Millionen Franken für den Bau

Das klingt nach viel, vergleicht man mit anderen Schweizer Kletterhallen. So kostete etwa die Erstellung der Halle O’Bloc in Ostermundigen, welche sich in derselben Grössenordnung bewegt, 4,2 Millionen Franken. Die Kletterhalle Griffig in Uster, mit 4900 Quadratmetern die grösste Schweizer Kletterhalle, schlug mit 6,5 Millionen Franken zu Buche.

Kurt Hürlimann erklärt darauf, dass man zu den Kosten derzeit noch keine genauen Angaben machen könne. «Ein Neubau ist von diversen Faktoren abhängig, die finanziellen Details werden nun in der bevorstehenden Phase abgeklärt.»

Das Ziel: Eine Kosten-Nutzen-effiziente Halle

Und weiter: «Unser Ziel ist es, eine Kosten-Nutzen-effiziente Halle zu bauen. Alles andere wäre nicht wirtschaftlich.» Er weist darauf hin, dass Kletterhallen als Solitärbauten sehr markant seien und man teilweise Auflagen erfüllen müsse. Etwa wegen Architekturwettbewerben, welche eine Baute verteuern könnten.

«Eine Eröffnung der Halle Mitte 2023 wäre der Wunsch.»

Kurt Hürlimann, Präsident der IG Kletterhalle Luzern

Die Finanzierung erfolge gemäss Informationen der IG durch die Trägerschaft, Sponsoren, Fördermittel sowie Kapitalgeber. Ein kleiner Teil werde durch Hypotheken und Kleinanleger finanziert. Hürlimann arbeitet selbst in der Abteilung Immobilien der Stadt Luzern. Ob das miteinander vereinbar ist? «Sobald Gespräche mit der Stadt geführt werden, trete ich in den Ausstand.»

Noch ist nicht klar, wann die Luzerner Kletterhalle eröffnet werden könnte. Ein Datum zu nennen wäre, so Hürlimann, «zum jetzigen Stand reine Spekulation. Der Wunsch wäre Mitte 2023.»

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