Gemeinde Risch stellt Sanierungspläne vor

Die Binzmühle soll zum Reich für alle Siebenschläfer werden

Im linken Teil des Gebäudes soll der «Binzi-Treff» entstehen. (Bild: Screenshot Gemeinde Risch)

Die Naturoase am Binzmüliweiher soll aufgefrischt werden. Im November können die Rischer entscheiden, was sie davon halten. Damit sich die Rischer ein Bild der Pläne machen können, öffnet die Gemeinde am Wochenende die Tore. Klar ist: Tiere und Kinder sollen auf ihre Kosten kommen.

Am Wochenende ist es endlich soweit: Die Rotkreuzer können sich selbst ein Bild davon machen, wie «ihre» Binzmühle inklusive lauschigem Weiher nach der Sanierung aussehen könnte. Die Gemeinde, der Kanton sowie involvierte Parteien wie Architekten und Projektleiter führen durch einen Teil der Räumlichkeiten und stellen die Pläne für die Sanierung und Umnutzung vor.

Klar ist, dass man sich auf eine lebendige Remise freuen darf. Der Schuppen mit Unterstand soll zu einem Faunarefugium avancieren, denn der gesamte Dachstock wird unterschiedlichsten Tieren zur Verfügung stehen: Der Bereich mit Unterdach soll Fledermäusen wie dem Braunen Langohr an kalten Tagen Wärme bieten, Kästen Schleiereulen anlocken und verschiedene Verstecke für Kleinraubtiere wie den Siebenschläfer schaffen.

Das Braune Langohr braucht an kalten Tagen ein warmes Plätzchen. (Bild: Screenshot Gemeinde Risch)

Weiter angedacht sind ein spezielles Igelhaus, Ast- und Steinhaufen für Zauneidechsen, sandige Bereiche entlang der Remise, damit sich der Ameisenlöwe ansiedeln kann, und Nisthilfen, unter anderem für Mehlschwalben. Auch Bienen sollen Unterschlupf finden. Um Störungen zu vermeiden, bleibt der Dachstock den Tieren vorbehalten. Mittels Kameras kann man diese jedoch beobachten.

Ein Biber ist bereits eingezogen

Damit sich die Jungmannschaft beim «Flora Spotting» nicht langweilt, wird die Binzmühle mit einem Naturdetektiv-Labor aufwarten. Dieses wird mit didaktischem Forschermaterial und dazugehörigem Lehrmittel ausgestattet sein, damit der Unterricht auch mal nach draussen verlegt werden kann. Das Lehrmittel enthält 20 Naturdetektiv-Einsätze à drei Stunden zu den vier Elementen Wasser, Luft, Erde und Feuer. Bei der Idee liess sich die Gemeinde Risch vom Verein Zukunft Kinder inspirieren, der in Cham bereits letzten Sommer ein solches Labor auf die Beine gestellt hatte.

Der Biber hat sich bereits im Binzmüliweiher eingelebt. (Bild: Screenshot Gemeinde Risch)

Der Binzmüliweiher soll nicht aussen vor bleiben, sondern inklusive seiner Umgebung aufgewertet werden. Angedacht ist, den Auslauf aus dem Weiher als Wiesenbach zu gestalten und die Laichgewässer für die grosse Zahl von Fröschen und Kröten zu optimieren. Zudem soll der Lebensraum für den Biber, der seit kurzem am Weiher lebt, erhalten bleiben. Um dem Nagetier bei der Arbeit zuschauen zu können, sollen einfache Holzplattformen direkt am Wasser entstehen.

Auch draussen «hinhöckeln»

Bereits angekündigt war der «Binzi-Treff», der als Treffpunkt für die Bevölkerung fungieren soll (zentralplus berichtete). Neben einigen wenigen Tischen draussen unter den Arkaden umfasst der Binzi-Treff drinnen knapp 40 Quadratmeter, hinzu kommt die Küche. Die Rede ist allerdings bloss von «Verpflegung in bescheidenem Rahmen». Der «Binzi-Treff» soll anfänglich von April bis Oktober an Sonntagnachmittagen voraussichtlich zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet sein. «Zudem sind am Anfang pro Jahr rund zehn Slots für diverse Anlässe zu vergeben, an denen eine längere Öffnungszeit bis 21 oder 22 Uhr möglich ist», erklärt Gemeinderat Roland Zerr (FDP).

Im Untergeschoss befindet sich der Rittersaal. «Dieser wird in einer ersten Phase nur im Edelrohbau erstellt und erst bei steigendem Bedarf an Räumlichkeiten fertiggestellt und zur Verfügung stehen. Später bei Anlässen ist vorgesehen, dass er vermietet wird», erklärt Zerr. Er denke dabei an Ausstellungen, Kurse, Informationsabende, vielleicht auch eine Theatervorstellung im kleinen Rahmen.

So soll der Wohntrakt aussehen. (Bild: Screenshot Gemeinde Risch)

Wem es nicht reicht, bloss an einem sonnigen Mittwochnachmittag mit seinen Kindern in die Binzmühle zu kommen, für den besteht die Möglichkeit, im Gebäude einzuziehen. Sieben 3,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen sollen es werden. Die 4,5-Zimmer-Wohnung umfasst 119,1 Quadratmeter und ist damit sogar etwas grösser als die 5,5-Zimmer-Wohnung mit 118,5 Quadratmetern. Die Zimmer in dieser Wohnung sind eher klein mit knapp zwölf Quadratmetern, für das Schlafzimmer sind es gut 15 Quadratmeter. Bei der 4- und der 4,5-Zimmer-Wohnung (114,5 Quadratmeter) fallen die Zimmer geräumiger aus.

Bezüglich Verkehr ist eine neue Ausweichstelle vorgesehen, damit Fahrzeuge auf halber Strecke kreuzen können. Des Weiteren soll ein zweiteiliges Fahrverbot mit Zubringerdienst angebracht werden.

Was sie vom vorgestellten Sanierungsprojekt hält, kann die Bevölkerung am 24. November kundtun, wenn sie anlässlich einer Urnenabstimmung über die Pläne befindet. Den Stimmbürgern wird ein Kredit von rund 9,2 Millionen Franken vorgelegt.

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