Hier sind Wild, Marroni und Rotkraut top

Die besten Zuger Wild-Beizen

Es ist wieder Wildzeit: Im Bild ein Gericht aus dem Wildenmann in Buonas.

(Bild: Screenshot Tripadvisor)

Obwohl die Tage kühler werden, wird es vielen warm ums Herz: Die Wildsaison ist in vollem Gange. zentralplus präsentiert die Zuger Beizen-Tipps für den Genuss von Rehrücken, Hirschpfeffer und Co.

Wer vor lauter Suche nach einem geeigneten Lokal schon zum Mikrowellen-Hirschpfeffer greifen wollte: Finger weg – hier kommt Abhilfe. Um an die besten Tipps für Wildgenuss zu kommen, haben wir uns von hilfsbereiten Zugern auf den Socials ihre Favoriten verraten lassen. Und natürlich haben auch die zentralplus-Feinschmecker den einen oder anderen Tipp beigesteuert.

Damit die Beizen auch preislich etwas eingeteilt werden können, dient der Klassiker «Reh-Geschnätzlets» als Preis-Indikator. Vermerkt haben wir auch, woher das Fleisch jeweils kommt.

Restaurant Schäfli, Neuheim

Die Facebook-Beliebtheitsskala wird von zwei Beizen angeführt: Beginnnen wir mit dem Restaurant Schäfli in Neuheim. Selbstgemachte Knöpfli, Rotkraut, Rosenkohl und Marroni gehören zu allen Wild-Gerichten dazu. Neben den Klassikern von Reh und Hirsch finden sich auch neuere Kreationen auf der Karte, wie zum Beispiel der «Pulled Deer Burger.»

So wird der Hirschfleisch-Burger serviert:

Das Fleisch wird bei der «Pulled»-Zubereitungsart stundenlang geschmort, bis man es nur noch herauszupfen – oder eben «pullen» kann. In den Burger kommt in diesem Fall Hirschfleisch aus dem Muotathal – das restliche Wild ist im Schäfli nicht hiesig, sondern kommt laut Speisekarte aus Bayern, wo die Tiere in freier Wildbahn geschossen werden. Wildsaison ist im Schäfli vom 8. September bis am 18. November. Ein Rehgeschnetzeltes mit Wildrahmsauce und Beilagen kostet hier 41 Franken, somit gehört das Schäfli zu den teureren Wildbeizen.

Restaurant Löwen, Allenwinden

Das Restaurant Löwen teilt sich in der Beliebtheitsskala auf den Socials Platz eins mit dem Schäfli. Etwas überraschend verweigert die Wirtin bei unserer Anfrage dann allerdings ziemlich barsch die Auskunft über Herkunft und Preise ihrer Speisen oder das Restaurant an sich. Ein Kontrast zu den begeisterten Befürwortern – und auch in den Bewertungsportalen kommt die Beiz eigentlich sehr gut weg. Wer es testen will: Reservieren nicht vergessen.

Die Gäste scheint das Restaurant Löwen zu überzeugen.

Die Gäste scheint das Restaurant Löwen zu überzeugen.

(Bild: Facebook)

Hotel & Restaurant Ochsen, Menzingen

In die Top drei der Zuger Facebook-Expertengruppe hat es auch das Restaurant Ochsen geschafft, eine Stimme gabs ausserdem auch von den zentralplus-Redaktoren. Ein Blick in die Speisekarte verrät: Hier setzt man eher auf die bekannten Wild-Gerichte. Und natürlich fehlen auch hier deshalb die hausgemachten Beilagen wie Spätzli, Rotweinbirnen und Marroni nicht.

Das Wild-Angebot im Ochsen.

Das Wild-Angebot im Ochsen.

(Bild: ochsenmenzingen.ch)

Ein grosser Teil des Reh- und Hirschfleischs, das im Ochsen auf den Tisch kommt, stammt aus einheimischen Wäldern. Der Rest aus dem Elsass, das Wildschwein aus dem EU-Raum – wer sich sicher sein will, Schweizer Fleisch zu verspeisen, fragt am besten vorher nach. Zum Preis: Das Reh-Geschnetzelte mit Rahmsauce ist hier für 38 Franken zu haben. Wer von Wild gar nicht genug bekommen kann, hat bald Glück: Am 7. Oktober gibt es im Restaurant abends ein Wild-Buffet, bei welchem für 75 Franken à discretion geschlemmt werden kann. Im Gegensatz zur normalen Karte gibt es da beispielsweise auch Hirsch-Entrecôte oder -Saltimbocca.

Hotel & Restaurant Eierhals, Ägeri

Wild aus Zug im Restaurant zu bekommen, ist beileibe nicht einfach. Als eines der wenigen Restaurants auf unserer Liste bietet das Restaurant Eierhals während der Jagdsaison auch Wildspezialitäten aus dem Ägerital an. Wer ausserdem zum Essen eine schöne Aussicht geniessen will, ist hier sicher richtig: Die Beiz liegt direkt am See und hat eine eigene Fischerei; eine gute Alternative, falls die Begleitung kein Wild mögen würde. Die gute Lage spiegelt sich allerdings auch etwas im Preis: 40.50 Franken kostet ein Reh-Geschnetzeltes mit Zwetschgenrahmsauce.

Vor gut einer Woche ist im Eierhals die Wildzeit eingeläutet worden. So sieht ein Teller dort aus:

Restaurant zur alten Lorze, Zug

Das nächste Restaurant auf der Liste hat sicher Beizen-Charme – schade allerdings, dass es direkt an der Strasse gelegen ist. Nichtsdestotrotz sind einige Zuger überzeugt: Hier kann man richtig gut Wild essen. In der Tat machen die Fotos extrem gluschtig. Reh-Geschnetzeltes findet sich hier auf der Karte nicht, allerdings Rehschnitzel. Nur mit Spätzli kostet dieses 28.50 Franken, garniert mit Beilagen 34 Franken. Hier kommt man als Wild-Liebhaber am günstigsten weg, Schweizer Fleisch wird allerdings nicht serviert: Hirsch und Reh kommen aus Österreich und Neuseeland.

Im Wild-Spezialmenu gibt es in der alten Lorze auch Hirschhaxen:

Wildenmann, Buonas

Auch das Wildenmann ist nah am See gelegen. Im «Seeblickstübli» geniessen die Gäste denn auch einen tollen Ausblick auf den Zugersee. Der Gastraum ist eine Mischung aus antikem, gemütlichem und aber doch auch gehobenem Ambiente. Der Wildenmann wartet zwar nicht mit Zuger Wild auf, bezieht aber Fleisch vom Nachbarkanton: Es gibt Reh aus Luzerner Jagd.

Wir erwischen die Wirtin gerade bei der Menubesprechung und erhaschen deshalb keine Auskunft über den Rehschnitzel-Preis. Der lässt sich aber ungefähr erahnen: Die meisten anderen Fleischgerichte (Rind und Kalb) bewegen sich zwischen 48 und 56 Franken – somit dürfte der Wildenmann zu den teuersten Wildbeizen unserer Aufstellung gehören.

Restaurant Moosrank, Baar

Hier ist offensichtlich an der richtigen Adresse, wer es im Gastraum rustikal und auf dem Teller deftig mag. Der Gastraum mutet wie eine Mischung aus urchiger Beiz und amerikanischem Country-Diner an. «Die kleine Beiz mit der grossen Speisekarte» nennt man sich selbst auch. Diese ist in der Tat lang – und strotzt nur so vor Fleischgerichten. Für die Wildzeit gibt es nochmals eine zusätzliche Karte: Das Reh-Geschnetzelte mit Beilagen kostet 42 Franken, für 37 Franken ist eine kleine Portion zu haben. Nicht gerade wenig, das ist schon ein Preislevel gehobener Restaurants.

Das Wirtepaar vom Moosrank und eine grosse Portion Rehrücken auf dem Tablett.

Das Wirtepaar vom Moosrank und eine grosse Portion Rehrücken auf dem Tablett.

(Bild: Facebook)

Trotzdem ist das «Gartenstübli» Moosrank beliebt und staubt beispielsweise auf Tripadvisor 4.5 von 5 möglichen Punkten ab. Fleischliebhaber kommen hier offenbar richtig auf ihre Kosten. Allerdings gilt auch hier: Das Wild stammt aus verschiedenen EU-Ländern und nicht aus der Schweiz. Da das Lokal klein ist, dürfte auch hier die Reservation ein Muss sein.

Restaurant Wart, Hünenberg

Last but not least, der letzte heisse Tipp aus dem zentralplus-Team. Der Haken: Beim Restaurant werden momentan noch kleinere Renovationsarbeiten durchgeführt und die Gaststube erneuert. Die Neueröffnung ist für den 2. November geplant. Allerdings darf man neugierig sein: Die Pächter haben sich mit dem neuen Küchenchef Sebastian Rabe einen grossen Namen aus der Schweizer Gastroszene ins Boot geholt (zentralplus berichtete.)

Das Konzept: Frisches Wild aus den Hünenberger Wäldern, die Tiere sollen zudem ganz – also «nose to tail» – verarbeitet werden. Sicherlich einen Besuch wert, wenn regionaler und nachhaltiger Fleischgenuss ein Muss ist. Der dürfte vermutlich aber nicht ganz günstig sein.

Das Restaurant Wart in Hünenberg.

Das Restaurant Wart in Hünenberg.

(Bild: zvg)

Noch nicht fündig geworden? Keine Sorge, wir sind noch nicht fertig: In der Link-Box rechts gibt’s noch weitere Vorschläge für den Wild-Schmaus.

Und was sind Ihre Erfahrungen? Schicken Sie uns Ihren Kommentar zum Thema Wild (blaues Feld unten). Wir freuen uns auf angeregte Diskussionen.

 

 

 

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon