Deswegen bleibt Littau bis auf Weiteres unattraktiv
Neben der Luzernerstrasse soll im Zentrum Littaus anstelle von Parkplätzen ein Quartiertreffpunkt entstehen. (Bild: Screenshot: Apple Maps)
Seit geraumer Zeit wartet Littau auf eine Aufwertung des öffentlichen Raums. Jetzt gibt der Stadtrat Einblick in laufende Projekte – eine unmittelbare Steigerung der Attraktivität zeichnet sich nicht ab.
Vor über 15 Jahren haben sich Littau und die Stadt Luzern zusammengeschlossen. Seither ist in Littau viel Wohnraum entstanden. Mehr Einwohner bedeuten mehr Personen, die den öffentlichen Raum nutzen sowie mehr Fussgänger. Damit gehen höhere Ansprüche an die Attraktivität des öffentlichen Raums einher.
Bereits in den Jahren 2017 und 2023 machten sich Politikerinnen für eine Aufwertung von Littaus öffentlichem Raum stark. Dieser sei teils unattraktiv und liege brach, hiess es damals (zentralplus berichtete). Vorwärts geht es jedoch nicht. Dies, obwohl die Luzerner Stadtregierung eigentlich klare Vorstellungen hat, wie sie Littau aufwerten möchte.
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Darum sind der Stadt die Hände gebunden
Der Luzerner Stadtrat erklärte am Dienstag im Rahmen eines Berichts und Antrags, wie es um das Vorhaben steht und was alles geplant ist. Der Schlüssel zu einem attraktivem Littau liege in einer Tempo-30-Zone im Zentrum, der Aufwertung des Strassenraums auf der Hauptverkehrsachse, der Schaffung eines Quartierzentrums beim Fanghöfli und in einer Aufwertung des Dorfplatzes.
Im Bericht und Antrag lässt die Stadtregierung durchblicken, dass ihr die Hände gebunden sind. Alle vier Massnahmen habe man bereits lanciert, doch stapeln sich die Projekte in den Büros der kantonalen Verwaltung auf einem Stapel. Die Stadt scheint nicht viel mehr tun zu können, als nachzufragen, wie es um die Projekte steht.
Aufwertung des Dorfplatzes bis 2030
Das Fanghöfli in einen Quartierplatz zu verwandeln habe die Stadtverwaltung bereits angestossen, dann habe sich aber die private Eigentümerschaft des aufzuwertenden Aussenraums aus den Gesprächen zurückgezogen. Ein entsprechendes Projekt sei mittlerweile im kantonalen Bauprogramm enthalten. Im Herbst 2024 ist das Projekt angelaufen. Jetzt verkündet der Stadtrat: Der externe Planauftrag sei ausgelöst und die Arbeiten laufen.
Die Schaffung einer Tempo-30-Zone in Zentrum Littaus liege in der Verantwortung des Kantons. Der betroffene Abschnitt der Luzernerstrasse ist eine Kantonsstrasse. Seit über einem Jahr wartet die Stadt bereits auf die Bearbeitung des Anliegens durch die kantonale Dienststelle für Verkehr und Infrastruktur.
In eigener Verantwortung könne die Stadtverwaltung bloss den Dorfplatz sowie die umliegenden Strassenräume aufwerten. Hierfür will die Stadt dieses Jahr ein Konzept erarbeiten. Bis 2030 soll die Aufwertung erfolgen. Auch die anderen Baustellen zur Aufwertung des öffentlichen Raumes dürften eher gemächlich voranschreiten. Mit allfälligen Einsprachen zu Projekten könnte es noch gut zehn weitere Jahre dauern, bis die Ziele erreicht sind.
ist seit Sommer 2024 als Praktikant für zentralplus tätig. Der gebürtige Luzerner schrieb in seiner Zeit als Geschichtsstudent vorwiegend über Vergangenes in fernen Ländern. Bei zentralplus findet er die zeitliche und geographische Nähe zur Heimat wieder und berichtet am liebsten über lokale Kuriositäten.