Bald stimmen die Stadtluzerner ein erstes Mal über das neue Luzerner Theater ab. (Bild: Visualisierung: Filippo Bolognese Images)
Im neuen Jahr machen mehrere wichtige Projekte für Luzern einen Schritt nach vorn oder werden umgesetzt. Die zentralplus-Redaktion liefert dir eine Auswahl, was du im Jahr 2025 erwarten kannst.
Das Jahr 2025 ist erst wenige Stunden alt. Nachdem zentralplus in einem Artikel bereits auf seine Highlights des vergangenen Jahres eingegangen ist, liefert dieser einen Blick voraus. Welche Gesetze und Abstimmungen werden uns beschäftigen? Wo werden wichtige Berichte oder nächste Schritte erwartet? Das ist die Auswahl der zentralplus-Redaktion:
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Jahr startet mit Theater ums Theater
Bereits früh im Jahr fällt die Luzerner Stimmbevölkerung wichtige und weitreichende Entscheide. In der Stadt Luzern steht die Abstimmung zur Cheerstrasse und zum neuen Luzerner Theater an. Bei der Cheerstrasse stimmt die Bevölkerung über eine Umfahrung ab, die in Littau eigentlich bereits beschlossene Sache wäre. Zweimal hat die Bevölkerung an der Urne das Projekt bereits abgesegnet, das Stadtparlament versenkte die Strasse aber wegen stark gestiegener Kosten und verlangte eine Alternative. Die SVP will mit einer Initiative nun die ursprüngliche Umfahrung erzwingen (zentralplus berichtete).
Beim Luzerner Theater stimmen die Stadtluzernerinnen über den Projektierungskredit von knapp 14 Millionen Franken für das Vor- und Bauprojekt ab. Eigentlich müsste der Stadtrat den Kredit nicht dem Volk vorlegen – er will den Luzernern aber bereits einmal den Puls fühlen. Denn es geht um viel: Lehnen die Stadtluzerner den Kredit ab, ist wieder alles offen, auch der Standort (zentralplus berichtete).
Am selben Tag ruft auch der Kanton zur Demokratie: Auf Kantonsebene entscheidet sich, ob künftig auch Teenager abstimmen können. Bisher ist das erst im Kanton Glarus der Fall. Vier Jungparteien brachten das Thema in Luzern erneut aufs Tapet (zentralplus berichtete). Der Kantonsrat lehnte die Initiative knapp ab (zentralplus berichtete).
Inseli, Cars und Tempoknatsch
Ebenfalls im Februar ist ein weiterer Schritt beim Inseli zu erwarten. Planerteams tüfteln derzeit im Rahmen eines Studienauftrags, wie sie den Widerspruch zwischen Kiesplatz und grünem Paradies lösen wollen. Die Abgabe ist Ende Februar.
Per Anfang April tritt in der Stadt Luzern ein neues Carregime in Kraft. Cars, die in der Luzerner Innenstadt halten wollen, müssen eine Gebühr von 100 Franken zahlen und einen Slot reservieren. Damit will der Stadtrat die Cars besser in der Stadt verteilen (zentralplus berichtete). Ob dies die gewünschte Verteilung bringt, wird sich zeigen. Jedoch kommt die Gebühr bei Carunternehmen weniger gut an (zentralplus berichtete).
Ein weiteres heisses Eisen der Verkehrspolitik kommt am 18. Mai an die Urne. Dann stimmt die Luzerner Bevölkerung gemäss Plan über die Tempo-50-Initiative der SVP ab. Diese will Tempo 50 auf Hauptverkehrsachsen innerorts gesetzlich verankern und damit verhindern, dass Tempo 30 auf Kantonsstrassen ausgeweitet wird (zentralplus berichtete). Der Kantonsrat hat die Initiative an seiner Session im Dezember abgelehnt.
Im Sommer muss der Kanton blüttlen
Im Juni tritt im Kanton Luzern ein spannendes neues Gesetz in Kraft: das Öffentlichkeitsgesetz. Damit erhalten Interessierte Einsicht in alle Dokumente, die nicht explizit als geheim gelten (zentralplus berichtete). Transparenzbefürworter kritisierten das Luzerner Modell, das notabene als eines der letzten der Schweiz eingeführt wird, als «zahnlosen Papiertiger» (zentralplus berichtete). Tatsächliche Öffnung oder Pseudotransparenz? Das wird sich ab Mitte dieses Jahres zeigen.
Wirklich geöffnet wird aber ab diesem Sommer die Rengglochstrasse. Gemäss den Plänen des Kantons ist der Ausbau und die Sanierung dann abgeschlossen. Das bedeutet: Autofahrer können wieder direkt von Malters oder Littau nach Kriens fahren. Und im Bruch- und Kleinstadtquartier dürfte der Stau etwas abnehmen.
Weitere Bauprojekte schreiten voran
Auch andere grosse Bauprojekte werden im nächsten Jahr vorangetrieben: Der Durchgangsbahnhof Luzern geht in eine entscheidende Phase, da das Bundesparlament voraussichtlich 2026 die Gelder dafür sprechen wird. Beim Bypass sollen 2025 die Submissionsunterlagen erstellt werden. Beim geplanten kantonalen Verwaltungsgebäude am Luzerner Seetalplatz soll 2025 der Rohbau stehen, damit der Bau im Sommer 2026 bezugsbereit ist (zentralplus berichtete). Ausserdem wächst der Pilatus Tower in Kriens in die Höhe, damit die ersten Mieter ebenfalls 2026 einziehen können.
Bei einer der grössten Baustellen legen die Bauherren 2025 jedoch eine Pause ein. Das Rösslimatt-Areal just neben dem Bahnhof Luzern schliesst 2025 die erste Etappe ab. Die nächste Etappe kann erst etwa 2040 starten, wenn der Durchgangsbahnhof Luzern gebaut ist (zentralplus berichtete). In der Zwischenzeit stehen die freien Flächen für Zwischennutzungen zur Verfügung.
Drogen und psychische Gesundheit
Beschäftigen dürfte den Kanton und insbesondere die Stadt Luzern auch der steigende Crackkonsum. Im Babel-Quartier regt sich Widerstand, weil dort sichtbar Drogen gehandelt und konsumiert werden (zentralplus berichtete). Zwar hat die Stadt Luzern extra die Öffnungszeiten der Gassechuchi – K+A erweitert, doch gemäss einem ersten Zwischenfazit bleiben die Besucher kaum länger (zentralplus berichtete). Stattdessen kommen Ideen und Forderungen nach einem neuen, drogenfreien Treffpunkt auf (zentralplus berichtete). Mehrere Vorstösse zu Sucht- und Drogenpolitik sind noch hängig.
Dafür soll es in der psychiatrischen Versorgung von Luzern vorwärtsgehen. So soll im Krienser Schappe Center Anfang 2025 ein ambulanter Standort der Luzerner Psychiatrie (Lups) eröffnen (zentralplus berichtete). Auch startet die Lups 2025 mit dem Aufbau eines Kriseninterventionszentrums.
Die Luzerner Gastronomen blicken ebenfalls gespannt auf das Jahr 2025. In diesem Jahr dürften die Diskussionen um die Härtefallgelder erneut Thema sein. Vor dem Luzerner Kantonsgericht sind immer noch vier Fälle hängig, ob der Kanton Luzern Härtefallgelder zurückverlangen darf. Zudem hat der Luzerner Kantonsrat Mitte September ein Machtwort gesprochen: Der Kanton Luzern soll auf einen Teil der Rückforderungen verzichten. Und für die restlichen eine einheitliche Lösung finden, die «stossende Einzelschicksale» verhindere (zentralplus berichtete).
Schreibt über alles, was Luzern und Zug aktuell beschäftigt. Im ländlichen Luzern aufgewachsen, hat sie beim «Entlebucher Anzeiger» ihre Begeisterung für Lokaljournalismus entdeckt. Nach einem Studium in Medienwissenschaften und Englisch ist sie seit September 2021 bei zentralplus. Nebenbei absolviert sie derzeit die Diplomausbildung Journalismus am MAZ.