Neue italienische Bar in der Luzerner Neustadt

Das «Sette e Mezzo» mischt bald das Helvetiagärtli auf

Ein Familienbetrieb: Gianpaolo Giuliano (links) wird das «Sette e Mezzo» mit seiner Ex-Frau Cornelia Giuliano betreiben, Sohn Valente (Mitte) hilft mit.

(Bild: jwy)

Lange mussten sie auf die Baubewilligung warten, nun kann es bald losgehen: Mit dem «Sette e Mezzo» wird im Helvetiagärtli eine gastronomische Lücke geschlossen. Die Betreiber wollen Getränke und Speisen auftischen, die man in dieser Stadt bisher nicht findet.

Während in den Betrieben nebenan die Gäste unter den mächtigen Kastanienbäumen speisen, käfelen und Zeitung lesen, schwitzt Gianpaolo Giuliano inmitten von Holzpaletten, Leitern und Baustaub. Hier, im Lokal zwischen «Salü» und «Helvetia», entsteht gerade die italienische Kaffeebar «Sette e Mezzo».

Giuliano steckt in staubigen Arbeitsklamotten, er hofft, dass es in zwei Wochen so weit ist und er eröffnen kann. Aber er ist noch vorsichtig mit einer definitiven Prognose, denn ursprünglich wollte er bereits Anfang Frühling starten (zentralplus berichtete).

Dass es mit der Bearbeitung der Baubewilligung länger gedauert hat, nimmt Gianpaolo Giuliano mit seiner italienischen Gelassenheit, er zuckt mit den Schultern und lacht. «Hauptsache, ich kann jetzt bald eröffnen», sagt der 45-Jährige, der mit seiner ersten eigenen Bar ein Herzensprojekt verwirklicht.

Hier kommt die Bar hin: die eine Hälfte des künftigen Lokals «Sette e Mezzo».

Hier kommt die Bar hin: die eine Hälfte des künftigen Lokals «Sette e Mezzo».

(Bild: jwy)

Die ganze Familie hilft

Eigentlich sind es zwei Lokale, die hier, wo 30 Jahre lang ein Coiffeur war, eröffnen – eine Bar und ein Take-away: das «Sette», aufgrund der Hausnummer Waldstätterstrasse 7. Und das «Mezzo», die kleinere Hälfte gleich daneben. Zusammen mit seiner Ex-Frau Cornelia Giuliano wird Gianpaolo die Lokale betreiben und erledigt auch den Umbau. Auch Sohn und Tochter packen mit an – ein Familienbetrieb, wie er im Buche steht. «Respektive ein Ex-Familienbetrieb», sagt Cornelia Giuliano und lacht. «Wir haben schon immer zusammengearbeitet», ergänzt er.

Die Wände haben sie bereits auf Vintagestyle getrimmt, die Decke ist frisch gestrichen. Bald werden Handwerker den definitiven Boden einziehen und die Lüftung sowie sanitären Anlagen einbauen. Obwohl jetzt noch wenig daran denken lässt, kann man sich das gesellige Treiben in der künftigen italienischen Bar in den 3,7 Meter hohen Räumen schon gut vorstellen.

Alte Nähmaschinentische

In seinem Kopf ist ohnehin alles parat, er zeigt, wo die Bar zu stehen kommt, wo die Kaffeemaschine und die Vitrine mit den Speisen. Als Tischchen im grösseren Lokal kommen alte umgenutzte Nähmaschinentische zum Einsatz, dazu alte Hocker.

Die beiden Lokale sind klein, da muss die Inneneinrichtung gut geplant sein. Insgesamt bietet das «Sette e Mezzo» 50 Quadratmeter Sitzfläche, rund 20 davon im Innern und etwa 30 draussen auf dem Trottoir und auf dem Kiesplatz – das entspricht knapp 20 Aussentischchen.

Auf Facebook ist der Umbau dokumentiert:

 

«Eine richtige italienische Kaffeebar gibt es in Luzern noch nicht», sagt Giuliano, der zuvor schon in verschiedenen Gastrobetrieben gearbeitet hat, zuletzt als Geschäftsführer im Sushi-Restaurant Kaiten. Er ist beim Angebot darauf bedacht, sich sorgfältig abzugrenzen – etwa mit einem speziellen Bier oder einer Kaffeemarke, die man in der Stadt sonst noch nirgends findet. «Wir haben wirklich etwas anderes gesucht und nichts kopiert, was es schon gibt», sagt Cornelia Giuliano.

Im kleineren Take-away-Lokal werden sie Speisen zubereiten: Salate, Piadine, Panini, Tramezzini oder Arancini. «Ich werde jede Woche etwas anderes anbieten und mit den Zutaten abwechseln», sagt Gianpaolo Giuliano. Das Angebot ist bewusst klein gehalten: «Bei uns gibt’s nicht Fixes, auch beim Wein werden wir variieren.»

Im grösseren Lokal links herrscht Barbetrieb: Aperitifs, Biere und Wein – ein Angebot, wie man es in einer wohlsortierten italienischen Bar findet. Die Lokale werden von Montag bis Samstag ab 7 Uhr morgens offen haben. Am Donnerstag, Freitag und Samstag wird man bis 0.30 Uhr an der Bar oder draussen sitzen können.

In dieses Lokal in der Mitte kommt die italienische Bar. Links ist das «Salü», rechts das «Helvetia».

In dieses Lokal in der Mitte kommt die italienische Bar. Links ist das «Salü», rechts das «Helvetia».

(Bild: jwy)

Es bleibt nicht unbemerkt

Die Umbauarbeiten mitten auf dem geschäftigen Helvetiaplatz bleiben natürlich nicht unbemerkt, Giuliano Gianpaolo hat die grossen Fenster bewusst nicht abgedeckt. Immer wieder spienzeln Neugierige hinein oder kommen auf einen Schwatz vorbei. Und man muss kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass der Andrang am Tag der Eröffnung gross sein wird.

«Die ganze Zeit fragen Leute, wann es aufgeht», sagt Cornelia Giuliano. «Luzern ist klein, immer wenn es etwas Neues gibt, wollen es die Leute sehen», sagt Gianpaolo. Dass er den Zuschlag für das Lokal bekam, bezeichnet er als Schicksal, er hatte schon lange ein Auge auf den Standort geworfen, als er noch in der Nähe im «Weissen Schloss» arbeitete.

Cornelia und Gianpaolo Giuliano sind überzeugt, dass sie mit den beiden Lokalen die Lücke im Helvetiagärtli schliessen – neben traditioneller Küche, Burger und französischem Flair. «Die Italianità hat noch gefehlt an dieser Lage.» Zuerst steht jetzt aber noch der Endspurt bevor. «Ja, es ist viel Arbeit, aber es macht Spass», sagt er und setzt sein sympathisches Lachen auf.

Gianpaolo Giuliano in seinem künftigen Lokal «Sette e Mezzo», das er selber umbaut.

Gianpaolo Giuliano in seinem künftigen Lokal «Sette e Mezzo», das er selber umbaut.

(Bild: jwy)

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