Von der Sandwich-Bar zum kleinen Restaurant

Das «S’elfie» will zügeln – und sucht in Luzern ein Lokal

Ist auf der Suche nach einem grösseren Lokal: Heiko Schmidt, Geschäftsführer des «S’elfie» am Metzgerrainle.

 

(Bild: bic)

Die Sandwich-Bar «S’elfie» in der Luzerner Altstadt sucht ein neues Lokal. Dieses soll vor allem grösser sein als das aktuelle. Denn künftig soll es nicht nur Sandwiches über die Gasse geben, sondern auch einen kleinen Restaurantbereich. Bei der Suche hofft man auch auf die Bevölkerung.

Noch ist es ruhig im kleinen Lokal am Metzgerrainle in der Luzerner Altstadt. Doch dies werde nicht mehr lange so bleiben, sagt Heiko Schmidt. Er ist der Geschäftsführer des «S’elfie», das jeden Tag frisch zubereitete Sandwiches an die Leute bringt.

Schmidt ist deshalb eher kurz angebunden und macht sich noch während unseres kurzen Gesprächs daran, die «Eingeklemmten» zu präparieren. Und tatsächlich: Nur ein paar Minuten später wird das Lokal von Kunden fast überrannt. «Dies ist vor allem im Sommer fast täglich so», zeigt er sich erfreut.

Lokal für neue Ideen nicht geeignet

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Schmidt auf der Suche nach einer neuen Lokalität für seinen kleinen Laden ist. Denn die Kunden stehen sich auf den Füssen rum. Und er hat Grosses vor: «Das Lokal ist für unsere neuen Ideen schlicht zu klein. Wir wollen, dass die Kunden die Sandwiches künftig gemütlich im Lokal essen können.» Dies sei heute aber nicht möglich, so Schmidt.

Der Take-away-Betrieb sei im Sommer unproblematisch, weil die Leute die Brötchen am Reussufer geniessen können. Vor allem im Winter habe er indes immer wieder die Rückmeldung erhalten, dass es schade sei, dass man nicht gleich im Lokal essen könne. «Deshalb wollen wir den Kunden in Zukunft 15 bis 20 Stühle und entsprechende Tische anbieten», blickt Schmidt voraus.

Wird’s gar das «Rolls Reuss»?

Schmidt ist deshalb auf der Suche nach einem neuen Standort. Bis jetzt ist er jedoch nicht fündig geworden. Trotzdem hat er den Mietvertrag vorsorglich schon einmal per 1. November gekündigt.

«Eigentlich ist es unser Traum, das Lokal der ehemaligen Boutique ‹Rolls Reuss› zu übernehmen. Dann könnten wir mehr oder weniger am gleichen, den Leuten bekannten Standort bleiben», sagt Schmidt. Er stehe deshalb in Kontakt mit Hans P. Wanner, der im Februar das «Fondue House Du Pont» eröffnet hat und auch den Laden am Reussufer betreiben möchte (zentralplus berichtete).

Kaum Lokalitäten in der Altstadt

Und wenn es nicht klappt? «Grundsätzlich möchten wir in der Altstadt bleiben. Wir haben uns aber auch ein Lokal in der Neustadt angeschaut», sagt der 33-Jährige aus Ostfriesland in an der norddeutschen Küste. «Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben in der Altstadt richtet sich unser Angebot nicht an Touristen, sondern an Einheimische», sagt Schmidt. Dies sei mitunter ein Grund, weshalb man, wenn möglich, nicht in einen anderen Stadtteil ziehen möchte. Zudem kämen viele Stammkunden aus der Nähe des Lokals.

Schmidt betreibt das «S’elfie» zusammen mit seinem Geschäftspartner Swen Gloor. Kennengelernt haben sich die beiden in der Küche des Golf-Clubs auf dem Dietschiberg. Gloor ist seit Kurzem auch Inhaber des Restaurants «Füür und Flamme» in Neudorf. Dort hilft der ehemalige Gourmetkoch Heiko Schmidt regelmässig in der Küche aus.

Gemütlich, aber mittlerweile zu klein: Das «S'elfie».

Gemütlich, aber mittlerweile zu klein: das «S’elfie».

(Bild: bic)

Schmidt hat in Luzern bereits im Hotel National gekocht, dessen Küche mittlerweile mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Seit acht Jahren lebt er mit seiner Frau in Luzern. Zuvor wohnte er in Bremen, Hamburg und Berlin.

«Wir mussten feststellen, dass es schwierig ist, in der Altstadt ein geeignetes Lokal zu finden. Deshalb haben wir auch auf Facebook vermeldet, dass wir auf der Suche sind», so Schmidt. Er erhoffe sich, dass er allenfalls Hinweise aus der Bevölkerung erhält. Aber auch die Mieten seien in der Altstadt enorm. 800 Franken pro Quadratmeter zahlt Schmidt aktuell im Jahr.

Restaurant rechtlich nicht möglich

Schmidt kann aber auch aus juristischen Gründen im jetzigen Lokal gar keine Beiz eröffnen. Die Gründe dafür erscheinen geradezu absurd. «Es gibt keinen Grundrissplan des Lokals. Doch einen solchen müsste ich einreichen, um von der Stadt eine Bewilligung zu erhalten», sagt Schmidt. Durch einen Architekten einen Plan erstellen zu lassen, würde sich laut Schmidt finanziell nie und nimmer rechnen.

Momentan läuft das Geschäft unter dem Detailhandelsgesetz. Das bedeutet unter anderem, dass Schmidt jeweils um halb sieben schliessen muss. Das soll sich ändern. «Wir wollen künftig am Abend etwas länger offen haben, damit die Leute auch ein Bier oder einen Drink geniessen können», so Schmidt. Das Speiseangebot, das sich an die norddeutsche Küche anlehnt, bleibt jedoch das gleiche wie bisher. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht.

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