Die Vögel brüten bei Luzerner Museggmauer

Das ist zu tun, wenn eine Entenfamilie deinen Weg kreuzt

Kein seltener Anblick. Viele Gänsesäger brüten um die Museggmauer oder sogar darin. Bis Mitte Juli verlassen die Familien ihre Nester. (Bild: Leserreporter)

Die Gänsesäger-Entenmama, die letzten Samstag mitten durch den Luzerner Löwengraben watschelte, wird wohl nicht die letzte gewesen sein. Wir zeigen dir, wie du Entenfamilien helfen kannst, sicher in die Reuss zu finden.

Süss sahen sie aus, aber auch fehl am Platz. Am letzten Samstag watschelte eine Gänsesäger-Mutter mit ihren sieben Entenbabys durch die Stadt (zentralplus berichtete).

Es wird nicht das einzige Mal sein, dass sich eine solche Familie den Weg zur Reuss oder zum See bahnt. Die Gänsesägerweibchen nisten und brüten nämlich in Höhlen, hoch in der Museggmauer. Ab Anfang Mai bis Mitte Juli springen die wenige Tage alten Küken – Pulli genannt – aus ihren Bruthöhlen rund 20 bis 30 Meter in die Tiefe und werden von der Mutter zu Fuss ans Wasser geführt. Und das ist nicht ganz ungefährlich für die Kleinen.

Einerseits lauern Fressfeinde und anderseits stören neugierige oder achtlose Menschen die Wanderung. So, dass das Weibchen flüchtet und die Jungen sich selber überlässt.

Die Ornithologische Gesellschaft der Stadt Luzern (OGL) entdeckte die erste Familie dieses Jahr am 8. Mai. Bis Pfingstmontag zählte die OGL 19 Familien mit 205 Pulli. Eine Gruppe von Vereinsmitgliedern hat sich zum Ziel gesetzt, wandernde Gänsesäger-Familien sicher ans Wasser zu begleiten.

Manchmal braucht's einen Schubs ins Wasser

Doch so manch einer mag sich letzten Samstag gefragt haben: Was muss ich machen, sollte ich einer solchen Gänsesäger-Familie begegnen?

Therese Molinaro erklärt:

  • Ganze Familien kannst du vorsichtig zur Reuss oder zum See begleiten, indem du sie vor Störungen schützt. Am besten geht jemand voraus, der den Weg für die Gänsesäger freihält.
  • Lass die Tiere möglichst ungestört und halte genügend Abstand zu ihnen, während du sie ans Wasser begleitest.
  • Wenn die Mutter bereits ins Wasser gesprungen ist, die Küken sich noch nicht getrauen, lass ihnen Zeit. Erst wenn du nach einer Weile merkst, dass den Küken die Stelle wirklich zu hoch ist, kannst du sie sanft und vorsichtig reinschubsen.

Entenmütter kümmern sich um Findelkinder

Und was, wenn man Küken ohne eine Mutter sieht?

  • Am besten kontaktierst du in einem solchen Fall schnell eine der Notfallnummern des Gänsesäger-Teams und bietest OGL-Aktive auf. Das sind folgende:
    Familie Züger: 041 420 53 51,
    Frau Wili: 041 361 27 57,
    Frau Widmaier: 041 410 47 85,
    Luzerner Polizei: 117 oder 041 248 81 17
  • Du kannst die Jungtiere auf einen offenen Platz ohne Menschen treiben. Beispielsweise den Sportplatz bei der Museggmauer. Oftmals sucht die Mutter ihre Jungtiere und findet sie so wieder.
  • Taucht die Mutter nicht auf, können Jungtiere eingefangen und einer anderen Gänsesäger-Mutter in der Nähe der Museggmauer oder der Reuss beim Nölliturm beigegeben werden. In den meisten Fällen nimmt die Mutter die Kleinen an.
  • Wenn es gar nicht anders geht, kannst du die Jungen einsammeln und zur Vogelwarte in Sempach bringen.

So sieht's aus, wenn eine Gänsesägermutter mit ihren sieben Jungen das Nest im Zytturm verlässt:

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Ruth Ehrenbold
    Ruth Ehrenbold, 03.06.2020, 00:35 Uhr

    Es sind immer noch keine Enten! Im Text richtig: Gänsesäger, im Titel falsch 🙁

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    • Profilfoto von isabelle.dahinden
      isabelle.dahinden, 03.06.2020, 10:22 Uhr

      Gänsesäger gehören doch zur Familie der Entenvögel, wie auch die Vogelwarte schreibt. Oder bin ich jetzt falsch? Beste Grüsse, Isabelle Dahinden

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