Malereien in der Innenstadt

Darum ist der Luzerner Reusssteg so happy

Aus der Luft wird das Farbenspektakel auf dem Reusssteg in vollem Ausmass ersichtlich. (Bild: Stadt Luzern)

Wer am Montag in der Luzerner Innenstadt unterwegs ist, hat bestimmt gute Laune bekommen. An verschiedenen Stellen am Boden hat es Smileys.

Massnahmen zur Verkehrsberuhigung, oder doch eher Kunst? Oder eine Aufforderung, gut gelaunt zu sein? Am Montagmorgen herrscht in der Stadt Luzern Verwirrung über zahlreiche an den Boden gemalte Smileys.

Auch auf der Kreuzung Pfistergasse/ Bahnhofstrasse sind Smileys (ber).

Wer in der Luzerner Innenstadt unterwegs ist, dem begegnen an verschiedenen Stellen auf den Boden gemalte Smileys. Der zentralplus-Redaktion sind diese beispielsweise in der Pfistergasse, vor dem Regierungsgebäude und auf dem Reusssteg aufgefallen. Gerade die Brücke präsentiert sich seit Montagmorgen in einem farbenfrohen Kleid aus bunten, verschieden grossen Smileys.

Was steckt hinter der Aktion?

Was dahinter steckt, war zunächst unklar. Auf dem Reusssteg stehen zwar zwei Informationstafeln – diese sind aber leer. Nun hat die Stadt Luzern über das Projekt informiert. Tatsächlich handelt es sich um eine Massnahme zur Verkehrsberuhigung. Im Fokus hat die Stadt dabei die Zonen, in denen Velos und Fussgänger nebeneinander unterwegs sind. Dieses Nebeneinander sorgt immer wieder für Konfliktsituationen (zentralplus berichtete).

Der Reusssteg macht aktuell gute Laune. (Bild: Stadt Luzern)

Die Stadt schreibt in einer Mitteilung: «Um auf das richtige Verhalten in der Mischzone aufmerksam zu machen, und das eigene Verhalten zu reflektieren, hat die Stadt eine einmalige Aktion gestartet.» Dazu habe die Stadt in der Nacht auf Montag mit Kreide Smileys auf den Boden malen lassen. «Sie sollen nicht nur gute Laune verbreiten, sondern auch vermitteln, dass Lachen beim gegenseitigen Rücksichtnehmen im Fuss- und Veloverkehr hilft.»

Am Dienstag werden noch in weiteren Mischzonen solche Smileys auf den Boden gemalt. Die Farben seien für die Natur unbedenklich. Begleitet werde die Aktion mit einer Plakatkampagne, mit Postkarten und Beiträgen in den Sozialen Medien.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Kommunikation Stadt Luzern
  • Medienmitteilung der Stadt Luzern
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Kommentarschreiber
    Kommentarschreiber, 03.09.2022, 20:02 Uhr

    Auch ich wurde velofahrenderweise von diesen Smiles auf dem Reusssteg überrascht und habe mich gewundert. Danke für die Aufklärung, jetzt habe ich’s gecheckt! Gut gemeint, aber ändert nichs an der Tatsache, dass in den vergangenen ca. 80 Jahren vorwiegend der MIV im städteplanerischen und städtebaulichen Fokus bezüglich Mobilität stand und der Langsamverkehr (Fuss-, Veloverkehr und auch ÖV) von diesem im wahrsten Sinne des Wortes ins Verkehrflächenreservat «Strassenrand» gedrängt wurde. In diesen engen Platzverhältnissen ist der Konflikt natürlich vorprogrammiert, der aktuell oft mit gegenseitigen Beschuldigungen endet, da der LV in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, aber nicht das Problem ist. Darum: Smiles sind ja schön, aber viel besser ist mehr Verkehrsfläche zu Gunsten des Langsamverkehrs. Das geht nur mit Verringerung und Einschränkung der Verkehrsfläche des MIV, d.h. weniger Parkplätze, mehr verkehrsberuhigende Massnahmen etc.

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  • Profilfoto von Bruno Ruegge
    Bruno Ruegge, 30.08.2022, 20:10 Uhr

    Genügt ein Lachen?

    Wirkliche toll sieht sie aus, die Reussbrücke im farbigen und bunten Gewand. In Guerillamarketing-Manier hat sich die Stadt über Nacht einen farbigen Anstrich verpasst. Ästhetisch gut gelungen! Und inhaltlich? So sehr sich Pro Velo Luzern für ein respektvolles Miteinander der «Mobilitätszwerge» engagiert -denn ein «Krieg der Zwerge» ist nun wirklich das Dümmste was wir tun können- weglachen lassen sich die Schwierigkeiten des Miteinanders leider nicht. Im Umkehrschluss heisst die Aktion ja auch: Das Problem sind die unfreundlichen Fussgänger und Velofahrerinnen. Das stimmt nicht, sie sind nicht die Ursache, sondern die Leidtragenden einer nicht angepassten Infrastruktur. Neben Respekt und Rücksichtnahme braucht es vor allem eines: Genügend (getrennten) Verkehrsraum für Fussgänger und Velofahrerinnen, der den Dichtestress gar nicht erst aufkommen lässt. Es ist klar: Oftmals sind es fromme Wünsche, denn die Stadt ist gebaut und die verschiedenen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ringen um einen sehr begrenzten Anteil des Flächenkuchens. Dennoch wird aus Sicht von Pro Velo Luzern der Veloverkehr zu oft vergessen oder geringgeschätzt. Dass während der Markzeiten noch immer erwartet wird -auf einer Velohauptroute notabene- vom Velo zu steigen ist so ein (Reiz-) Thema. Die Analogie für Autos hört sich schon sehr romantisch an: Wegen eines Marktes bitten wir die Autofahrenden auf der A1 zwischen Reussporttunnel und Sonnenbergtunnel ihre Autos in beiden Richtungen zu stossen… Oder dass an Grossanlässen wichtige Teile des innerstädtischen Veloroutennetzes gesperrt werden, ohne an eine markierte Umleitung zu denken, ist ein weiteres Beispiel. Gerne halten wir demgegenüber auch fest, dass sich die Stadt Luzern mit dem Gegenvorschlag zu unserer Velonetzinitiative sehr konstruktiv in die Velopolitik eingebracht hat und sich für die Zukunft viel vorgenommen hat.

    Für Pro Velo heisst dies: Wir setzen uns selbstverständlich für ein noch freundlicheres Miteinander zu anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern ein und engagieren uns weiterhin hartnäckig und wenn’s nötig scheint auch aufsässig für eine verbesserte Velo-Infrastruktur. Lachen genügt leider nicht!
    Ein Kommentar von Bruno Ruegge, Geschäftsleiter Pro Velo Luzern

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  • Profilfoto von Altstadtkind
    Altstadtkind, 30.08.2022, 08:32 Uhr

    Von wem stammt die Idee, Sprüche und smileys auf den Boden zu malen, wo sie Zielpublikum Nr. 1, die Velofahrenden, gar nicht entziffern können, weil sie viel zu schnell darüber hinwegradeln? Und auch gar nicht lesen sollen, weil sie sonst Fussgänger über den Haufen fahren? Was also soll die Nachricht an Fussgänger:innen, die auf der Reussbrücke vom Weiss so geblendet werden, dass sie den Gegenverkehr kaum nahen sehen? Lächeln, Hakuna Matata, ist doch nicht so schlimm?
    Oder ist es tatsächlich nur eine Nachricht an Überfliegende, von oben, hier haben wir es im Fall sauglatt? Vor allem nachts, wenn die Anwohner (ja, die gibt es noch!) die Immissionen vom nächtlichen Sprayen erdulden müssen, nachdem sie geklärt haben, dass da eine ganze Truppe offenbar legal am Werk ist. Wer bewilligt so etwas, ohne die Anwohnerinnen zu orientieren? Und darf ich meine Message jetzt auch überall hinsprayen: Wir wohnen hier. Und nachts versuchen wir sogar zu schlafen.
    Gegenseitiges Verständnis beginnt mit Kommunikation. Nächtliche Geheim-Aktionen tragen nichts dazu bei.
    PS: smileys, echt? Die Kunstbemalung vor dem Luzerner Theater, DIE war sehenswert, speziell. Und hätten wir nicht auch noch Städteplaner:innen, Designprofis, HSLU-Absolvent:innen? Nein, smileys…

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  • Profilfoto von Jeff the Chef
    Jeff the Chef, 29.08.2022, 14:25 Uhr

    Vielleicht für den Schwingerkönig?

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