Wohlfühl-Tage in Luzern

Darum kommt der umstrittene «König von Deutschland» nicht

In der Messe Luzern wurde bis vor kurzem noch gegen Corona geimpft – nun tritt dort an den Wohlfühltagen ein Mann auf, der die Pandemie für einen Vorwand der Regierenden hält, mehr Kontrolle auszuüben. (Bild: Emanuel Ammon / Aura)

So «wohl» scheinen sich die Organisatoren der «Wohlfühltage» nicht mehr zu fühlen. Da in Luzern auch Peter Fitzek, sprechen sollte, hagelte es Kritik. Fitzek ist als selbsternannter «König von Deutschland» umstritten. Jetzt geben die Organisatoren bekannt, was genau der Grund für die Absage ist.

In der Messe Luzern sind in dieser Woche die «Wohlfühltage». Die Veranstaltung gibt es schon zum zweiten Mal. Schon bei der ersten Ausgabe hatte mit Daniele Ganser eine umstrittene Figur einen Auftritt (zentralplus berichtete).

Bei der aktuellen Ausgabe ist Ganser wieder mit dabei. Allerdings sorgte im Vorfeld ein anderer Redner für Gesprächsstoff. Der umstrittene Reichsbürger Peter Fitzek sollte auftauchen. Im Programm wurde er als «Pionier im Gemeinwohlstaat» angekündigt (zentralplus berichtete).

Am vergangenen Wochenende informierte Veranstalter Marco Rossi via Social Media, dass nun der König doch nicht nach Luzern kommen wird. «Peter Menschensohn (Fitzek) wird am Freitag, 02. Sept. 2022, an den Wohlfühl-Tagen in Luzern, nicht auftreten.» Eine Begründung werde noch folgen (zentralplus berichtete).

Daher wurde der Auftritt im letzten Moment abgesagt

Die Messeleitung liefert jetzt die Begründung: «Leider wurde durch eine fragwürdige Berichterstattung seitens Resolut, welche von den einigen Medienschaffenden aufgenommen wurde, in unserer Community viel Schaden angerichtet, welche uns veranlasst hat, aus strategischen Gründen den Vortrag vom Menschensohn Peter Fitzek an der Wohlfühl-Tage-Erlebnis-Messe abzusagen.»

Bei Resolut handelt es sich um eine politische Organisation am linken Rande, die sich in Luzern seit Jahren gegen Rassismus und Faschismus einsetzt. Sie forderte in einem offenen Brief, dass die Veranstaltung abgesagt wird. Kritisiert wird neben den Auftritten Gansers und Fitzeks, dass viele Referentinnen Heilung durch übersinnliche Kräfte anbieten. So würden verzweifelte Personen, die ohnehin nicht viel Geld hätten, «geködert».

«Solche Praktiken sind aber nicht nur schändlich, weil sie den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Sie können bis zum Tod führen, wenn sie bei Menschen mit schweren Krankheiten wie etwa Krebs angewendet werden, da sie echte Therapieformen verzögern oder verhindern», schreibt Resolut im offenen Brief. Die Absender bleiben anonym (zentralplus berichtete).

Kommt der «König» doch noch nach Luzern?

Ist damit also der Besuch des umstrittenen Fitzek definitiv vom Tisch? So wie es aussieht nicht unbedingt. Denn am Ende ihrer Erklärung schreibt die Messeleitung: «Wir behalten uns vor, einen Vortrag zum Thema zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden zu lassen.»

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