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Immer mehr Menschen entdecken den Bikesport für sich, doch in Luzern fehlen entsprechende Trails. Der Stadt Kriens missfällt die Situation mit Wildbikern auf illegalen Wegen. Dagegen will sie vorgehen – und sogar den Nachwuchs fördern.
Schon vor Corona ein Boom, hat die Pandemie dem Bikesport zusätzlichen Schub verliehen. Wer ein neues Velo kauft, muss oft monatelang darauf warten (zentralplus berichtete). Doch nicht nur die Fahrräder sind Mangelware, sondern auch die Trails in der Region. Vielerorts fehlen ausgeschilderte Wege für Biker, sodass es zu Konflikten mit Spaziergängerinnen und Wanderern kommt.
Kriens will dem nun Abhilfe schaffen und aufgrund der grossen Nachfrage die Infrastruktur verbessern. Das geht aus dem aktualisierten Gemeindesportanlagen- und Spielraumkonzept hervor, das diese Woche publiziert wurde.
«Die aktuelle Situation mit vielen Wildbikern auf illegalen Wegen muss aktiv angegangen werden», sagt Stadtrat Marco Frauenknecht (SVP) vom zuständigen Bildungs- und Kulturdepartement. Denn in den letzten zwölf Jahren habe sich die Anzahl der Mountainbiker und Wanderer mehr als verdoppelt. Und die Verkaufszahlen, insbesondere auch von E-Mountainbikes legen nahe, dass der Trend anhält. Das heisst für Kriens, dass am Pilatus in Zukunft noch mehr Mountainbiker ihrem Hobby frönen. «Die unerwünschten Auswirkungen werden sich ohne Massnahmen verstärken», so der Stadtrat.
Kriens ist auf Partner angewiesen
Chancen sieht Kriens in einem Bike-Konzept, das die Sportler dorthin lenkt, wo sie erwünscht sind. Dadurch sollen sensible Gebiete entlastet werden. Das Ziel ist es, mit attraktiven Bikerouten die wilden Fahrten einzudämmen. «Die Problematik kann aber nicht von Kriens alleine gelöst werden», hält der Stadtrat fest. Diesen Sommer hat deshalb unter der Leitung des Gemeindeverbandes Luzernplus ein Round-Table-Gespräch mit Kriens, Horw, Malters und Schwarzenberg stattgefunden. Nun sollen die Grundlagen dafür zusammengetragen werden.
Gefragt ist auch der Kanton Luzern. Er will, nach einem im Sommer 2021 überwiesenen Vorstoss im Kantonsrat, nächstes Jahr eine neue Drehscheibe für Anliegen zum Thema schaffen. Denn bislang waren die Zuständigkeiten nicht richtig geregelt, sodass entsprechende Projekte von Bikefreunden oft in den Mühlen der Behörden stecken blieben. Schub verleihen wird den Bikewegen zudem das neue Veloweggesetz des Bundes, das als Grundlage für die Gesetzgebungen auf kantonaler Ebene dient.
Wenn Bewegung in die Sache kommt, dürfte das die Freizeitsportler freuen. Sie sind dieses Jahr selber aktiv geworden und haben mit Mountainbike Luzern einen Verein gegründet, der als Anlaufstelle und Sprachrohr dient (zentralplus berichtete).
Wie, wann und wo neue Trails am Pilatus entstehen, ist noch nicht festgelegt. Kriens könne nicht ein Projekt für sich planen, heisst es bei der Stadt, sondern es sei ein gemeinsames Werk vieler Beteiligter. Auch die Kosten seien noch nicht bekannt. «Zuerst muss die Zusammenarbeit und die Zuständigkeit mit dem Kanton Luzern geklärt sein.»
Ein Spielplatz für den Bike-Nachwuchs
Nebst neuen Trails plant die Stadt Kriens auch einen Mountainbike-Spielplatz. Dieser soll auf einem zentral gelegenen Areal entstehen und aus verschiedene Elementen bestehen. «Das Gelände gibt Anfängern in erster Linie Sicherheit, sodass die Einstiegshürde zum Mountainbiken runtergesetzt werden kann», erklärt Stadtrat Marco Frauenknecht.
«Der Spassfaktor lädt zum Mitmachen ein und Eltern können im Aufenthaltsbereich mit Bänken und Tischen die Kinder stets im Blick behalten.» Einen genauen Zeitplan gibt es für dieses Projekt noch nicht. Kriens definiert den Mountainbike-Spielplatz als mittel- bis langfristiges Projekt, das in den nächsten Jahren Schritt für Schritt entstehen werde.
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