So schwierig war die Planung des Kulinarik-Events

Luzerner Street Food Festival will «ein Stück Normalität bieten»

Festival-Organisator Rolf Arnet hatte in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun. (Bild: zvg)

In der Luzerner Tribschen können sich die Besucher des Street Food Festivals ab Freitagabend wieder einmal um den Globus mampfen. Die Organisation des Kulinarik-Events wurde im Eiltempo auf die Beine gestellt – eine Herausforderung für die Stand-Betreiber.

Ein Häppchen aus dem Asia-Wok, zwei Schritte weiter dann eine Spezialität aus dem Libanon und als Dessert eine echte französische Crèpe. Dieses Wochenende können sich Kulinarikbegeisterte vom 2. bis 4. Juli auf dem gedeckten Aussenfeld beim Eiszentrum Luzern am sechsten Street Food Festival einmal um die Welt futtern.

Nachdem die letztjährige Ausgabe des Festivals coronabedingt nicht stattfinden konnte, freuen sich die Betreiber, dieses Jahr wieder loslegen zu können. «Wir waren sehr erleichtert, dass wir nach fast 1,5 Jahren endlich wieder starten dürfen», sagt Rolf Arnet auf Anfrage. Arnet ist der Inhaber der Hannibal Events GmbH, die das Festival in der gesamten Schweiz organisiert.

Mehr Anmeldungen als Plätze

Vor Ort beim Eiszentrum werden 50 Stände um die Gunst und Geschmäcker der Besucher buhlen – ein Bruchteil der interessierten Gastronomen, die sich jedes Jahr melden, um ihre Spezialitäten anbieten zu können. «Wir haben stets wesentlich mehr Bewerbungen als freie Plätze, halten aber auch immer ein paar für lokale Anbieter frei», erklärt Arnet. Durchschnittlich treffen zwischen 150 und 200 Bewerbungen pro Festival ein.

«Der Aufwand, um so zu planen, ist immens und nervenaufreibend, dazu macht man alles mehrfach und häufig vergebens.»

Rolf Arnet, Organisator

Und was braucht es, um einen der begehrten Stände zu ergattern? «Es gibt viele Auflagen, welche die Stände erfüllen müssen, damit sie die Bewerbung überhaupt absenden können», so Mitorganisator Arnet. «Die wichtigste ist aber, es muss Streetfood sein.» Dann sei nebst Kriterien wie Auftritt, Vielfältigkeit des Foodangebots, Differenzierung der Herkunftsländer vor allem auch die Qualität entscheidend.

Jeweils im November können sich Bewerberinnen über die Website melden. Aus den Einsendungen werden dann im Dezember/Januar die rund 50 Gastronomen ausgesucht, die am Festival teilnehmen können. Heuer sind Vertreter aus 30 verschiedenen Ländern dabei.

Organisation war «frustrierend»

Für die Organisatoren waren die letzten Monate eine nervenaufreibende Zitterpartie. Vor allem deswegen, weil sich die Corona-Bestimmungen laufend geändert haben. «Wir haben einen grossen Teil der Organisation bereits vor Monaten gemacht und im rollenden Prozess immer wieder den neuen Bestimmungen angepasst», sagt Rolf Arnet. Sonst wäre es nicht möglich gewesen, einen Grossanlass in solch kurzer Zeit auf die Beine zu stellen.

«Der Aufwand, um so zu planen ist immens und nervenaufreibend, dazu macht man alles mehrfach und häufig vergebens», sagt Arnet. «Das war enorm frustrierend.» Denn nebst Luzern findet das Street Food Festival auch in dreizehn anderen Städten statt. «Wir haben uns aber trotz massiver Mehraufwände dazu entschieden, ein Zeichen zu setzen und das Festival durchzuführen.»

«GGG» heisst die Devise

Nun hat man eine Lösung gefunden, um den Vorschriften des Bundes gerecht zu werden und den Aufenthalt auf dem Festivalgelände im Rahmen der geltenden Bestimmungen so unkompliziert wie möglich zu gestalten. «Alle Besucher ab 16 Jahren, die das Festival besuchen wollen, müssen GGG sein», erklärt Arnet. GGG, also geimpft, genesen oder getestet.

«Den Gästen wieder ein Stück Normalität zu bieten war auch immer unser Antrieb.»

Bevor man das Gelände betreten darf, muss ein Covid-Zertifikat mit einem amtlichen Ausweis vorgelegt werden. Vor Ort gibt es eine «beschränkte Möglichkeit», sich kostenlos testen zu lassen, wie der Website zu entnehmen ist. Aber haben die Besucher den Eingangsbereich erst einmal passiert, können sie auf die Maske verzichten – vorausgesetzt, die Abstände können eingehalten werden.

Die Hoffnungen ruhen auf der Solidarität

Damit soll wenigstens auf dem Festivalgelände alles seinen mehr oder weniger gewohnten Gang gehen. «Den Gästen wieder ein Stück Normalität zu bieten war auch immer unser Antrieb, trotz vieler Hürden und Auflagen zu starten.» Inwiefern sich die Gäste mit den Massnahmen anfreunden können, wird sich zeigen.

Grossveranstaltungen, die von den Kantonen im Juni quasi als Testläufe durchgeführt wurden, haben eher gemischte Resultate erzielt – dafür meist positives Feedback bekommen (zentralplus berichtete). «Wir hoffen aber immer auf die Solidarität der Besucher, die dann hoffentlich auch die Mühen schätzen und zahlreich am Streetfood Festival erscheinen werden.»

Wie zahlreich sich die Gäste an den Food-Ständen durchprobieren, wird sich in den kommenden drei Tagen zeigen. Wenn ab Freitagabend um 17:45 Uhr die Türen geöffnet werden, wird der Duft von zahlreichen Küchen bis zum Festivalende am 4. Juli über der Luzerner Eishalle schweben. «Ich freue mich am meisten, dass es endlich wieder losgehen kann. Die vielen glücklichen Besucher zu sehen und die Standbetreiber wieder zu treffen», so Arnet abschliessend.

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