Hier könnte bald ein neuer Steg über den See führen
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Die Stadt Zug soll einen Masterplan erarbeiten für die Entwicklung des nördlichen Seeufers. Das findet ein überparteiliches Komitee. Und: Es hat bereits konkrete Gestaltungsideen.
Das nördliche Seeufer in Zug hat noch Potenzial. Das finden gleich mehrere Vertreter im grossen Gemeinderat der Stadt Zug, die gemeinsam eine Motion eingereicht haben. Vertreten sind Politiker von links bis rechts. Ihre Forderung: Die Stadt Zug soll bis 2028 einen Gestaltungswettbewerb durchführen. Das Ziel: Ein Masterplan für das Seeufer zwischen Rössliwiese und Strandbad.
Ein solcher Plan sei «unerlässlich», schreiben die Motionäre. Damit könne vermieden werden, dass künftige Entwicklungen am Seeufer unkoordiniert und ohne Abstimmung erfolgen würden.
«Müssen Seeufer Sorge tragen»
«Die Stadt Zug wächst, insbesondere im Westen und Norden, das Klima wird wärmer, viele wollen sich am See aufhalten. Am nördlichen, zentrumsnahen Seeufer besteht noch Potenzial», heisst es in der Motion. Als Ideen nennen die Politiker etwa niederschwellige Gastronomie-Angebote.
ALG-Politiker Patrick Steinle von den Motionären wird auf Anfrage konkreter: «Das Seeufer ist für die Stadt ein sehr wichtiges Gebiet und diesem müssen wir Sorge tragen.» Bisher habe die Stadt am Ufer immer wieder punktuelle Anpassungen vorgenommen, es brauche aber ein koordiniertes Vorgehen.
Pläne der Stadt seien zu «eng gewählt»
Zwar sei beim Baudepartement ein Planungsverfahren zu einem Seeuferkonzept in Vorbereitung. Das sei aber zu «eng gewählt». Laut den Motionären schaut die Stadt den Abschnitt zwischen der Katastrophenbucht und der Schützenmattwiese an. Sie sollte aber das ganze Hafenareal sowie die dahinterliegenden Quartiere miteinbeziehen.
«Neustadt, Siemensareal/Grafenau und Herti/An der Aa sind vom Seeufer durch Bahnlinie und Chamerstrasse abgeschnitten. Bei der Entwicklung des Seeufers ist auch eine gute Anbindung der dahinterliegenden Quartiere zu gewährleisten», erläutern die Motionäre. Steinle ergänzt: «Das schönste Seeufer nützt nichts, wenn man nicht da hin kommt.»
Diese Ideen haben die Politiker
Die Motionäre habe bereits konkrete Ideen, wie das nördliche Seeufer aufgewertet werden könnte. Eine Idee sei zum Beispiel ein Fussgängersteg aus Holz über die Katastrophenbucht, ähnlich jenem beim Seedamm in Rapperswil.
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Ein solcher Steg könnte etwa Fussgänger und Velofahrer besser aneinander vorbeibringen, die Vorstadt entlasten oder die historische Vorstadtkatastrophe veranschaulichen.
Eine weitere Idee ist es, das alte Schützenmatt-Schulhaus für Gastronomie, Events oder als Kulturbetrieb zu nutzen. Wichtig: Bodenständig und nicht zu «abgehoben» müsse es sein, wie Steinle sagt. «Angebote sollen für alle Leute sein.» Das sei ein grosses Anliegen.
Als weitere Ideen werden genannt:
- Eine Überdeckung der Parkplätze am Hafenareal nördlich des Yachtclubs: Im Sommer Nutzung für Sport (Beachvolley, Pétanque etc.), im Winter Trockenplatz für Boote
- Rehgehege umnutzen für mehr Platz
- Schützenmattwiese als grosse, zusammenhängende, unverstellte Fläche erhalten
- (Zwei) Privatliegenschaften südlich der Chamerstrasse und östlich von Schützenmatt: Längerfristig, wenn möglich für Öffentlichkeit sichern (Vorkaufsrecht)
- Einheitlich gestaltete Querungshilfen für den Langsamverkehr schaffen: über die Chamerstrasse im Bereich Alpenstrasse, reformiertes Kirchgemeindehaus, Aabachstrasse, An der Aa und Schutzengel
Abschliessend ist die Liste nicht. Soll sie auch nicht sein. Wie Steinle erklärt, sollen sich nun zunächst Planungsteams einbringen, damit ein Bündel an Ideen entsteht, wie das Seeufer weiterentwickelt werden könnte. Und basierend darauf soll die Stadt dann den Masterplan erarbeiten.
- Überparteiliche Motion im grossen Gemeinderat von Zug
- Telefonischer Austausch mit Patrick Steinle (ALG)