Kultlokal am Bundesplatz

Bekannte Luzerner Beizer übernehmen das «Matrix»

Haben das Matrix am Bundesplatz übernommen: Patrick Elmiger (links) und Dani Munsters. (Bild: bic)

Das «Matrix» am Bundesplatz in Luzern ist in neue Hände übergegangen. Die beiden neuen Pächter haben in der hiesigen Gastrolandschaft schon tiefe Spuren hinterlassen. Nicht nur darum wird man im neuen «Matrix» vieles wiedererkennen. Ob es auch das stadtbekannte «U-Boot» weiterhin gibt?

Was das «Matrix» am Bundesplatz eigentlich genau ist, ist irgendwie nicht ganz klar. Zwar gibt es Stühle und Tische wie in jeder anderen Beiz, doch wer am Wochenende das Lokal betritt, trifft oft eher auf eine Art Disco als auf eine Bar. Zumindest dürften viele, insbesondere noch die 00er-Jahre in Erinnerung haben, als das «Matrix» zu einem Ausgangs-Hotspot wurde und regelmässig einen Türsteher engagieren musste, die Leute zur Musik grölten und auf die Stühle standen.

Damit man in der Bar weiterhin rauchen konnte, baute die langjährige Wirtin Silvia Hirschbühl kurzerhand eine Holzwand ein, um die Gastrofläche künstlich zu verkleinern. Zur Erinnerung: Geraucht werden darf seit Mai 2010 nur noch in Restaurants und Bars, die nicht grösser als 80 Quadratmeter sind. Stadtbekannt aber geschmacklich umstritten ist auch das «U-Boot», der Mix aus Bier und Cola mit einem darin versenkten Shot Amaretto. Wie wir erfahren, hat Hirschbühl das nach wie vor erfolgreiche «Matrix» aus beruflichen und familiären Gründen abgegeben. Sie wird sich künftig auf ihr Personalberatungsbüro konzentrieren.

Zwei erfahrene Gastronomen

Seit Mitte Juli ist das Lokal in neuen Händen. Es wurde fleissig aufgehübscht und leicht umgebaut. Seit dem 29. Juli ist es nun wieder offen. Geführt wird das «Matrix» neu von Patrick Elmiger (35) und Dani Munsters (37). Elmiger stammt aus dem luzernischen Ermensee im Seetal, Munsters ist gebürtiger Niederländer. Für die Übernahme des Geschäftes haben sie eine kleine Betreiberfirma gegründet. Kennengelernt haben sie sich, als sie zusammen in einem 4-Sterne-Hotel in Zermatt arbeiteten.

«Später haben wir zusammen sechs Jahre lang gemeinsam im Penthouse in Luzern gearbeitet und konnten auch die Bars im Pacifico an der Pilatusstrasse führen», erzählt Patrick Elmiger, der eine Kochlehre gemacht, danach die Hotelfachschule absolviert und an verschiedenen Top-Adressen in Kaderstellen gewirkt hat. Unter anderem im «Chedi» in Andermatt. Derzeit ist er im Aussendienst eines Lebensmittelvertreibers beschäftigt.

Dani Munsters arbeitete noch bis Ende Juli in den Betrieben von Urs Karli und war Chef des Boca Grande und des Pacifico im Hotel Schiller. Nach Luzern ins Penthouse holte ihn 2015 Patrick Elmiger. «Den Traum einer eigenen Bar kam bei uns vor ein paar Jahren auf. Mit dem «Matrix» hat sich nun eine Chance ergeben, die wir packen wollten», sagt Munsters. Das Lokal hätten sie dank guter Beziehungen unter der Hand erhalten. «Erneuert haben wir das Matrix in unserer Freizeit zusammen mit Kollegen. Oft ging dafür die Zimmerstunde drauf.»

Die Tische und Stühle wurden übernommen und leicht restauriert. (Bild: Archivbild: bic)

Neue Drinks, aber auch viel Bisheriges

Auch wenn das «Matrix» in neuem Glanz erstrahlt, soll vieles beim Alten bleiben. So wurde etwa das Mobiliar übernommen und aufgepeppt. Auch am gastronomischen Konzept des Lokals wollen Munsters und Elmiger festhalten und damit die gleiche Klientel anziehen wie bisher. Dazu gehört unter anderem ein junges Publikum und es dürfe auch weiterhin Halli-Galli geben, betonen Munsters und Elmiger. Gleichzeitig solle man aber auch eine gute Flasche Champagner trinken können.

Das Angebot haben die beiden aber etwas aufgestockt. Dazu gehören unter anderem zehn verschiedene Gins und diverse Single Malts sowie ein paar spezielle Cocktails. Eingeführt wurde auch das «Matrix»-Hausbier in verschiedenen Ausführungen wie Lager oder trüb, das aus einer Brauerei im Wallis stammt.

«Da wir beide jahrelang im Penthouse und im Schiller gearbeitet haben, wird es natürlich auch im Matrix ein wenig diesen Touch geben», so Elmiger. Und er hält fest: «Das berühmte U-Boot haben wir ebenfalls weiterhin im Angebot. Silvia Hirschbühl hatte uns nämlich geraten, es zumindest im Hinterkopf zu behalten. Obwohl es voll nicht unser Getränk ist», sagt Elmiger lachend. «Und prompt kam bereits am ersten Abend einer rein und bestellte ein U-Boot.»

Warme Snacks bis tief in die Nacht

Neu ist hingegen die Snack-Karte. Dort gibt es unter anderem «Bitter Ballen», eine Spezialität aus Dani Munsters Heimat. «Dabei handelt es sich um ein ballförmiges, frittiertes Kartoffelstock-Rinds-Ragout. Es ist wirklich super, wenn man schon ein, zwei Bierchen getrunken hat», erklärt Munsters. Weiter gibt es frisch vor Ort hergestellte vegane Nuggets und Crispy Chicken mit verschiedenen Saucen. Die kleine Küche ist jeweils bis morgens um 2 Uhr offen.

Offen ist das Lokal wie bis anhin von Dienstag bis Sonntag ab 16 Uhr. An den Wochenenden bis 2.30 Uhr. Als Unterstützung haben Munsters und Elmiger drei Studenten angestellt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 09.08.2021, 11:13 Uhr

    Immer wieder überraschen uns Gastronomen mit einzigartigen Projekten, welche dann eine Pandemie nicht überleben. Hoppla!

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