Nominierung kostet 950 Franken

Beachbar Nottwil für «Best of Swiss Gastro Award» nominiert

Das Beachbar-Team um Andy Hänggi (hinten Mitte) freut sich über die Nominierung für den Best of Swiss Gastro Award. (Bild: «Beachbar @ Caribbean Village»)

Luzern gilt als Gastro-Hochburg. Nun gehen sieben Lokale ins Rennen um den begehrten «Best of Swiss Gastro Award». Wie es zu einer Nominierung kommt und was man dafür tun muss, erklärt der nominierte Andy Hänggi von der Beachbar in Nottwil.

Ohne Flug in die Karibik. So beschreibt Andy Hänggi die «Beachbar @ Caribbean Village» an der Bahnhofstrasse 6 in Nottwil. Tatsächlich: Das knallbunte Barhaus mit gelber Fassade und blauen Pfeilern und die darumherum wachsenden Palmen vermitteln durchaus Ferienstimmung. «Wir sind kein ‹Sternen›, ‹Bären› oder ‹Hirschen›, sondern ein ausgefallener Betrieb», erklärt Hänggi gut gelaunt gegenüber zentralplus.

20 Jahre gibt es die Beachbar am Sempachersee nun schon. Was 2001 mit Beachparties begann, hat sich heute zu einer festen Grösse in der Region entwickelt. Nebst den 500 Sitzplätzen – die meisten davon draussen – betreiben Andy, wie er sich gleich vorstellt, und sein Team im «Caribbean Village» einen Beachshop und eine Vermietung für Stand-up-Paddles und Windsurfausrüstung.

Eine Bewerbung als Geburtstagsgeschenk

Und aufs eigene Jubiläum hat man sich eine Teilnahme am «Best of Swiss Gastro Award» (BOSG) gegönnt. «Wir haben uns gedacht: ‹Warum eigentlich nicht?›.» Die Idee hatte Erfolg. Die «Beachbar @ Caribbean Village» wurde nach einer erfolgreichen Bewerbung für den Preis nominiert.

Aus 130 angemeldeten Betrieben treten nun schweizweit 102 potenzielle Gewinner in acht unterschiedlichen Kategorien gegeneinander an. Die Kategorien sollen eine Chancengleichheit unter den einzelnen Betrieben sicherstellen – so muss ein kreatives Take-away-Lokal nicht mit einem weitherum bekannten Haute-Cuisine-Restaurant konkurrieren.

Die Beachbar wurde in der Kategorie «Activity» nominiert, die für Betriebe vorgesehen ist, die nebst Bar- oder Restaurantbetrieb auch ergänzende Angebote pflegen. Wie eben die SUP- und Surfbrett-Vermietung.

Sieben Nominierte aus Luzern

Die «karibische Oase am Sempachersee», wie Andy Hänggi seinen Betrieb nennt, steht nicht als einziger Luzerner Betrieb auf der Nominiertenliste. Sechs weitere Lokale kämpfen um den «grössten Schweizer Publikumspreis» der Gastroszene, wie die BOSG den Wettbewerb nennt.

Ebenfalls nominiert sind etwa die «Hemingway Rum Lounge» und die «Louis Bar» – beide im Hotel Montana in Luzern – sowie das «Grottino 1313», der «Lindenhof Ebnet», die Pizzeria La Bestia und das Romantik-Hotel Beau Rivage in Weggis.

Wie aber kommt es überhaupt zu einer Nominierung?

40 Juroren fällen den ersten Entscheid

Die Initiative muss vom jeweiligen Betrieb aus gehen. «Wir sind schon länger auf der Plattform eingetragen», erklärt Hänggi. Mit einer aktiven Teilnahme habe man sich aber bisher Zeit gelassen. Die Anmeldung zur Bewerbung wird durch «Best of Swiss Gastro» geprüft und an die Fachjury überreicht. Diese entscheidet dann, welche Lokale nominiert werden.

In der diesjährigen Ausgabe sitzen «rund 40 unabhängige Branchenkenner, Gastronomen, Journalisten und ehemalige Gewinner» am Jurytisch, wie es seitens BOSG heisst. Darunter Kochprofis wie Adrian Tschanz oder Silvio Tschudi, Leiter Gastronomie der Hotelfachschule Luzern.

Die Gästemeinung fällt besonders ins Gewicht

Da es sich um einen Publikumspreis handelt, liegt der Entscheid über den Sieger zu zwei Dritteln bei den Gästen. Die teilnehmenden Betriebe müssen dafür im Zeitraum zwischen dem 24. August und dem 11. November möglichst viele positive Bewertungen auf der Plattform sammeln.

Am Ende zählt aber nicht nur die Anzahl Bewertungen, sondern auch, ob sie positiv sind. Auch das Jury-Urteil schwingt zu einem Drittel mit. Grundsätzlich sind die Betriebe zu einem wesentlichen Teil selbst für den möglichen Sieg verantwortlich. Gefragt ist also viel Eigeninitiative seitens der Gastronomen, um die Kundschaft für Bewertungen zu animieren.

Keine grosse Kampagne geplant

An die ganz grosse Glocke hängt Andy Hänggi den Wettbewerb trotz allem nicht. «Wir haben vor Ort zwei Ständer mit Flyern und QR-Code aufgestellt.» Ausserdem würden Posts auf der offiziellen Facebook- und Instagram-Seite darauf hinweisen. «Klar würden wir uns sehr über einen Sieg freuen, aber ich werde nicht unsere Gäste nötigen, Bewertungen abzugeben.»

Ein Nachteil für die Beachbar liegt in ihrer Betriebszeit. «Wir sind nicht das ganze Jahr über geöffnet. Tatsächlich machen wir in vier Wochen zu.» Dementsprechend seien Ganzjahres-Betriebe besser aufgestellt als saisonale Lokale. «Aber das ist ein Risiko, das wir ganz bewusst in Kauf genommen haben.»

So wäre der Beachbar-Betreiber auch nicht völlig am Boden zerstört, wenn es mit dem Gewinn nicht klappen sollte. «Mir ist es wichtiger, dass sich die Gäste vor Ort wohlfühlen und in ihrem Umfeld von unserer Beachbar erzählen.» Immer wieder kämen auch Gäste von ausserhalb, die sich positiv überrascht zeigen vom Lokal.

Restaurants profitieren von breiter Werbung

Bis zu einer Nominierung ist die Benützung der Plattform für die Gastronomen kostenlos. Wird man von der Jury ausgewählt, wird ein Betrag von 950 Franken fällig. «BOSG verleiht den Publikumspreis seit 18 Jahren und steht mit dem Leitsatz ‹Mehr Bekanntheit, Gäste und Erfolg›», erklärt BOSG auf Anfrage.

«Die Publikumsarbeit ist grundsätzlich ein wichtiger Teil für jeden Gastro-Betrieb.»

Andy Hänggi, Mitinhaber «Beachbar @ Caribbean Village»

So können die Restaurants unter anderem ein umfassendes Profil auf der BOSG-Seite für ihr Lokal erstellen, profitieren so vom gastronomischen Netzwerk und gewinnen Bekanntheit durch die Sichtbarkeit in diversen Online- sowie Printkanälen.

Die Bedeutung von breit gestreuter Werbung sieht auch Andy Hänggi. «Die Publikumsarbeit ist grundsätzlich ein wichtiger Teil für jeden Gastro-Betrieb.» Und deshalb sieht er auch die Teilnahme am Wettbewerb pragmatisch als solche. «Das gehört einfach dazu.»

Gäste können die Betriebe noch bis am 11. November auf der Website des BOSG bewerten. Ob es für das Beachbar-Team trotz «dezenter Werbung» für den Award reicht, wird dann am 6. Dezember an der Award Night bekannt gegeben.

Über den «Best of Swiss Gastro Award»

Die Gastro-Awards von Best of Swiss Gastro sind der grösste Schweizer Publikumspreis. Seit 2004 werden jedes Jahr die besten Gastronomiebetriebe ausgezeichnet. 2020 in diesen acht Kategorien: Fine Dining (Gourmet), Classic (Traditionell), International (Landestypisch), On the Move (Take away und Selbstbedienung), Coffee&Bistro (Café und Teestuben), Activity (Freizeit und Sport), Trend (Innovation) und Bar&Lounge (Nightlife).

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