Eine Luzernerin klagt über verunreinigtes Trinkwasser. In ihrer Gemeinde Triengen gelange Gülle ins Trinkwasser. Die Zuständigen winken ab.
«Nach dem Trinken oder Zähneputzen bekomme ich Bauchkrämpfe und Durchfall». So schildert es die Luzernerin gegenüber dem «Blick». Dies geschehe immer wieder, wenn es stark regne oder gewittere. Sie traue sich dann jeweils kaum, den Hahn aufzudrehen.
Dies, weil es Gülle im Wasser haben könnte. Das Haus der 64-Jährigen steht im Westen von Triengen. An mehreren Orten in unmittelbarer Nähe schöpft die Korporation Triengen Trinkwasser für die Gemeinde. Die meisten der Fassungen befinden sich auf dem Land von Bauern.
Schutzzonen sind nur provisorisch
Eigentlich gibt es rund um solche Wasserfassungen Schutzzonen. Dort ist etwa die landwirtschaftliche Nutzung gänzlich untersagt, das Düngen verboten oder es darf kein Abwasser versickert werden.
Das Problem: Rund um die Fassungen in Triengen gibt es zwar definierte Schutzzonen, der Kanton hat diese bisher jedoch nicht formell ausgeschieden. Sie gelten als provisorische Schutzzonen. Wie ein Bauer gegenüber dem «Blick» erzählt, hätten sie daher von Kanton keine Auflagen erhalten. Er verzichte zwar vor einem Gewitter Gülle auszubringen. Dies tue er jedoch freiwillig.
Ein anderer Landwirt sagt, er verzichte nicht aufs Düngen. Es brauche keine Schutzvorschriften. Seit über hundert Jahren werde auf seinem Land Wasser abgeschöpft – problemlos.
2021 und diesen Sommer warnte die Gemeinde Triengen dennoch, dass es im Trinkwasser Fäkalbakterien haben könnte. Betroffen sollen das Wasser abkochen.
Korporation: «Proben waren sonst stets einwandfrei»
Davon betroffen gewesen seien etwa 15 Haushalte, heisst es bei der Korporation Triengen. «Wir haben die nötigen Massnahmen ergriffen und auch die zuständige Stelle des Kantons informiert. Ansonsten waren unsere Proben aber stets einwandfrei», sagt der Korporations-Präsident gegenüber der Zeitung.
Beim Kanton Luzern heisst es derweil, dass Unterlagen aus Triengen noch fehlen würden, um die Schutzzonen definitiv auszuscheiden. Einreichen müsste diese die Korporation Triengen. Bei der heisst es, man stehe mit dem Kanton in Kontakt. Ziel sei es, die Schutzzonen so bald als möglich auszuscheiden. Einen genauen Zeithorizont gibt es aber nicht.
Die eingangs erwähnte Anwohnerin hat derweil das Vertrauen in die Zuständigen verloren. Sie trinke nur noch gekauftes Wasser. «Trinkwasser ist so etwas Grundlegendes und es belastet mich sehr, nicht zu wissen, ob ich damit meine Gesundheit gefährde».
- Artikel «Blick»