6 heisse Tipps für heisse Tage

Baden, chillen, Aperol schlürfen: Hier gehts in Luzern besonders gut

Angst vor überfüllten Badeplätzen? Das muss nicht sein. (Bild: Emanuel Ammon / Aura)

Gefühlt die halbe Stadt Luzern verbringt das Wochenende und den Feierabend an Gratisbadeplätzen am See. Deswegen verraten dir sechs zentralplus-Redaktorinnen ihre Tipps für die Flucht aus dem Alltag.

«36 Grad und es wird noch heisser
Mach′ den Beat nie wieder leiser
36 Grad, kein Ventilator
Das Leben kommt mir gar nicht hart vor …»

Das Thermometer in Luzern und Zug hat die 36-Grad-Grenze zwar (noch) nicht geknackt, so wie es das Berliner Elektropopduo 2raumwohnung singt. Doch 30 Grad haben wir allemal – und es wird die Tage noch heisser.

Nach Feierabend lockt es auch die zentralplus-Redaktoren für den Sprung ins kühle Nass an den See – oder an einen lauschigen Platz für einen Aperol Spritz.

Nachdem wir bereits unsere Lieblingsbrücken der Leuchstenstadt zusammengetragen haben, verraten dir die zentralplus-Redaktorinnen nun ihre Lieblingsfeierabendplätze.

Elio Wildisen: Die äusserste Mole beim Segelhafen im Alpenquai mit Dschungelflair

Für mich gibt es im Sommer nach dem Feierabend natürlich nur ein Ziel: den See. An Hitzetagen wie vergangene Woche lockt hier die kühle Erfrischung, es weht immer ein laues Lüftchen und das Leben ist einfach irgendwie leichter als im aufgeheizten Stadtzentrum. Nur – ich bin mit diesem Plan natürlich bei Weitem nicht der Einzige. Gefühlt die halbe Stadt Luzern verbringt ihren Feierabend bei den Gratisbadeplätzen beim Richard-Wagner-Museum oder in der Ufschötti. Giftiger Qualm von Einweggrills, musikalisch umrahmt von Musik, die aus sieben verschiedenen Boxen und Himmelsrichtungen gleichzeitig gespielt wird? Nein, danke. 

Ich verziehe mich lieber an einen ruhigeren Ort am See: Die äusserste Mole beim Segelhafen am Alpenquai. Zugegeben, der steinige Untergrund ist nicht super bequem und nach einem Hitzetag brutzle ich dort wie ein Fleisch auf dem heissen Stein. Doch es hat hier nur wenige andere Leute und die Aussicht auf den See und die Stadt ist unschlagbar. Das bis ans Seeufer dichtbewachsene Tribschenhorn gibt dem Ganzen noch einen Hauch Dschungelflair. Der Richard-Wagner-Kiosk ist in der Nähe – und der See sowieso. Hier bleibe ich gerne auch weit über den Feierabend hinaus.

Wie lange wohl Elio Wildisen hier noch alleine sünnele wird …? (Bild: ewi)

Michelle Keller liebt den Zytturm – und den Blick über die Dächer Luzerns

Als gebürtige Schachnerin könnte ich jetzt mit irgendeinem Plätzchen in einem Wald kommen, dass eh niemand kennt. Aber wie bei anderen jungen Erwachsenen treibt die Verfügbarkeit von Getränken und der Weg der Kollegen einen mitten in die Stadt. Und in meinem Fall an die Musegg-Mauer. Genauer gesagt direkt unter dem Zytturm, in der Nähe des «Bistro Mes Amis».

Zwar ist der Weg dorthin etwas mühsam, vor allem, wenn man keine Treppen mag. Oder wenn man durch das eine oder andere Bier den Weg nicht mehr stemmen kann. Doch die Aussicht oben ist es allemal Wert: Man hat einen Blick weit über die Dächer Luzerns. Der einen besonders nachts, wenn überall die Lichter noch brennen, daran erinnert, weshalb Luzern Leuchtenstadt genannt wird. Bei idyllischer Aussicht sind so schon manch lustige Abende, Trostaktionen oder interessante Gespräche entstanden. Und während Corona, als alles geschlossen war, bot er trotzdem Platz, um in kleineren Gruppen das Sozialbedürfnis zu stillen.

Einziges Manko: Etwas mehr öffentliche WCs in der Nähe wären nett. Besonders wenn man nicht unbedingt für seine Stahlblase bekannt ist.

Sieht toll aus, gäll? (Bild: mik)

Philipp Lustenberger lockt es auf die Piste in Beromünster

Wenn du einen Ort oder Menschen so richtig sympathisch findest, dann vergibst du auch Kosenamen … oder? Und somit muss an der Stelle das Scheinwerferlicht auf LSZO, Bero, Möischter oder «Bush Flying Switzerland» gerichtet werden. Die Rede ist vom Flugplatz Beromünster, eine der kürzesten Pisten von Europa.

Was für Büne Huber «Bäääupmoooos, Bäuuupmooos» ist, trifft für viele aus der Region auch für das schöne «Möööischter, Mööööischter!» zu. In weniger als 500 Meter werden da die Menschen «fortgespickt».

Einige scheinen dem Können der Piloten zwar nicht zu trauen. Da gibt es tatsächlich viele Menschen, die sich freiwillig mit dem Fallschirm aus der Maschine stürzen. Am Boden sind sich aber dann die meisten einig. Egal, ob Rundflug oder Fallschirmsprung: «Es esch uhuere cool gsi.» Beim Landebier gibt dann auch so manche Pilotin und so mancher Pilot blumig die erlebten Abenteuer weiter. Um diese Geschichten zu hören, bezahlst du nur mit deiner Zeit.

Kathrin Egolf: Der Helvetiaplatz, an dem man alle schon ewig zu kennen scheint

Mein Lieblingsort für einen Aperol Spritz bei tiefem Sonnenstand ist der Helvetiaplatz. Zum einen, weil man so schön unter den grossen Kastanienbäumen sitzen kann und damit nicht nur Schatten, sondern auch einen Hauch von Wald bekommt. Im Sommer schützt es vor der brütenden Sonne, im Winter vor der grauen Stimmung. Das Klirren der Gläser an den kleinen Tischen, abgeschirmt vom Strassenlärm, schafft ein wenig Idylle und gleichzeitig gesellige Ausgelassenheit. Was Plätze halt so an sich haben. 

Am Helvetiaplatz findet man aber auch vielfältiges Essen aus warmen Ländern. Hauskost gibts aber genauso. Gute Weine und gute Biere. Und irgendwie fühlt es sich in diesem kleinen Dreieck an, als würde man alle schon ewig kennen. 

Der hübsche Helvetiagarten – ein Hauch Italiens. (Bild: zvg)

Chris Bucher pilgert nach Feierabend zum Englischen Friedhof in Meggen

Während andere an den See oder in die nächste Bar pilgern, sich geschwätzig unter Freunden Bier und Prösi in die Kimme knallen, klinke ich mich gerne aus der Gesellschaft aus.

Je weniger Menschen, desto besser. Und nirgends gibt es weniger (lebende) Menschen als auf einem Friedhof. Dafür pilgere ich gerne zum Englischen Friedhof in Meggen. Klingt zwar makaber, aber mir gefällt die Ruhe, das Gefühl von Vergänglichkeit und die gotische Architektur der Kapelle. Und als Verehrer und Verfasser von Schauergeschichten bleibe ich auch gerne bis nach Sonnenuntergang da.

Was der Gastroredaktor Chris Bucher an seinen freien Abenden so tut? Friedhofe besuchen.(Bild: cbu)

Valeria Wieser spaziert durch den Park der Vilette in Cham – das ist fast wie Ferien

Die meisten Zugerinnen zieht es ja bei Feierabend an den See. Doch warum nicht in die gegenteilige Richtung davon? Mal einen Feierabendausflug in den Steinhauserwald respektive zum Weiher? Die Abendstimmung ist prima. Auch lädt die Brätelstelle für ein Treffen mit Freunden ein. 

Ein wenig wie Ferien fühlt sich ein Spaziergang durch den Park der Villette in Cham an. Mit der S-Bahn ist er von Baar und Zug in wenigen Minuten zu erreichen. Wer Feierabendsport mag: Verschiedene Yogaschulen bieten im Park Lektionen an.

Das Inseli beim Villettepark. (Bild: Andreas Busslinger)
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Urs Lader
    Urs Lader, 10.07.2022, 09:54 Uhr

    Leider fehlt es fast überall am wichtigsten, dass die Deutschschweiz leider oftmals vernachlässigt. Einfach ein schönes Ambiente! Früher hat die Sunset Bar das noch gehabt, jetzt ist’s ein überteuertes überfülltes Restaurant ohne Ambiente geworden. Leider fehlt den meisten Deutschschweizern das Gefühl für schöne Einrichtung und Ambiente! Man nehme sich Beispiele an Lausanne, Ascona, Lugano, Montreux. Jedoch gibts auch am Vierwaldstättersee ein Paar Bijoux, diese zähle ich aber sicher nicht hier auf 😀

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