Hofladen statt Grosshändler

Auch ohne Coop gibt’s in Triengen noch was Feines zu essen

Die Käserei und die Bäckerei liegen direkt um die Ecke beieinander. (Bild: Google Maps)

Der Coop in Triengen ist wegen eines Umbaus zurzeit geschlossen. Der Gemeindepräsident fühlt sich dadurch offenbar etwas überrumpelt. Hört man sich im lokalen Gewerbe etwas um, zeigt sich rasch: In Triengen gibt es durchaus Läden, welche die Grundversorgung und den Genuss sicherstellen können.

Der Coop ist in der Gemeinde Triengen der einzige grosse Lebensmittelladen mit vollem Angebot. Seit dem 4. Januar hat dieser aber wegen Umbau seine Türen geschlossen (zentralplus berichtete). Ein wenig Recherche im lokalen Gewerbe zeigt aber schnell: Um ein genüssliches Abendessen zubereiten zu können, müssen die Trienger auch in den kommenden drei Monaten nicht auswärts einkaufen.

Diverse kleinere Anbieter erzählten auf Anfrage nämlich, dass sie durchaus in der Lage sind, die Trienger Einwohner zu verwöhnen. Auch in den Kommentarspalten machen die Leser darauf aufmerksam, dass man durchaus keine weite Reise tun muss, um sich im Dorf mit dem Wichtigsten einzudecken.

Käse und Joghurt aus der Region

Beim Chäshuus Triengen beispielsweise stösst man – welch eine Überraschung – auf ein breites Sortiment an Käse. Nebst vielen regionalen Sorten, die in der Napfkäserei, zu welcher der Laden gehört, hergestellt werden, gibt es auch diverse weitere Produkte. So beispielsweise Milch, Joghurt, Butter, hausgemachten Mozarella, Tee und Sirup aus der Region.

Auch die Rund-um-die-Uhr-Versorgung ist gesichert: Der Laden hat einen Käseautomaten, bei dem man gerade jetzt während der beschränkten Öffnungszeiten 24 Stunden am Tag einkaufen kann. Der Betreiber des Chäshuus sagt, dass der Automat insbesondere während der Festtage äusserst gefragt war und nicht selten beinahe leergekauft wurde.

Gemüse vom Hof

Und was, wenn du einen frischen Salat oder ein Ratatouille zaubern willst? Lebensmittel solcher Art bietet der Hofladen der Familie Gilli. Christine Gilli, die Betreiberin des Ladens, lässt durchblicken, dass der Betrieb in vielerlei Hinsicht auf hausgemachte und regionale Produkte setzt: So beispielsweise auf fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut oder gedämpfte Randen, die Gilli selbst herstellt.

Viele Produkte wachsen auf dem Familienbetrieb. So beispielsweise die Gemüse und Früchte während der Sommer- und der Herbstsaison, Kartoffeln sowie die Baumnüsse, die von den Bäumen der Gillis fallen. Aus den Erdbeeren wird regelmässig ein besonderer Gelée hergestellt, den man im Laden kaufen kann. Derzeit ist aber viel Gemüse aus dem Ausland im Angebot, erklärt Gilli weiter. Dies, weil in der aktuellen Saison in unserer Region kaum etwas wächst.

Fleischtiger, Back- und Mostfans aufgepasst!

Auch Fleischtiger kommen bei der Familie Gilli auf ihre Kosten. Die Pouletbrust und die Räucherwürste werden aber eingekauft, und zwar in der Ostschweiz. Auch die Eier nicht vom eigenen Hof.

Wer gerne Most trinkt, ist im Laden gut bedient. Christine Gilli erzählt, dass sie in der Nachbargemeinde Äpfel einkauft, die sie zu Süssmost verarbeitet. Mehl für Backfreudige kommt von Bekannten aus Grosswangen.

Brötchen und Coffee-to-go

Einen Kaffee auf den Weg oder frisches Brot für's Zmorge? Das gibt es in den beiden Bäckereien Hunger und Squindo. Bei Letzterer findet man zudem warme Gebäcke wie Wienerli im Teig oder auch frisch zubereitete Sandwiches. Wer es etwas leichter mag, gönnt sich einen Salat.

«Genuss» und alles, was «muss»

Und was, wenn das WC-Papier ausgeht oder einen eine leere Zigarettenschachtel anguckt? Auch dafür ist in Triengen gesorgt. Ein Kiosk im Dorf stellt die Nikotin- und Schleckwarenversorgung sicher und bietet Rubbellose feil. Gartengeräte, Toilettenpapier, Stiefel, Duschmittel oder Wein gibt es in der Landi oder im Tankstellenshop. Selbst das Auto – das man ja zum Einkaufen gar nicht braucht – kann also innerhalb der Gemeindegrenzen getankt werden.

Kein Grund zur Sorge also, auch wenn nicht mehr alles im selben Laden zu bekommen ist. Wer weiss, vielleicht verliebt sich ja der eine oder andere Trienger in eines dieser Geschäfte, die er in den cooplosen Monaten wieder vermehrt besucht oder gar neu entdeckt. Ob die Kunden bleiben werden? «Die Zeit wird es weisen», schmunzelt Christine Gilli ins Telefon.

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