Neues Luzerner Wirtepaar kommt vom «Max»

Alles neu im «Shine»: Ibiza-Flair, Weine und Tapas

Dario und Lidija Obrenovic führen gemeinsam das Shine.

(Bild: les)

Es tut sich was in der Gastroszene der Luzerner Neustadt: Im «Shine» gab es einen Wirtewechsel. Und die Neuen haben das Konzept mächtig umgekrempelt. Neu setzt man auf Speisen – und Frauen. Und man will die Leute wieder unter der Woche in den Ausgang locken.

Wohin zum Feierabendbier? Oder wohin beim ersten Date? Dutzende Lokale in der Stadt Luzern laden zum gemütlichen Verweilen ein. Eines davon ist das «Shine». Gleich neben der Zentralbibliothek und am Rande des Vögeligärtli an der Sempacherstrasse befindet sich seit 2002 die bekannte Bar (siehe Box).

Doch blickt man in diesen Tagen in das Lokal, stellt man fest: Alles ist anders. Neu steht das Lokal unter der Führung von Lidija und Dario Obrenovic. Die beiden sind in der Luzerner Gastroszene bekannt und führten über Jahre das «Max» gleich am anderen Ende des Vögeligärtli. «Dass wir nun nach einem Jahr Pause fast wieder am gleichen Standort landen, ist purer Zufall», sagt Dario Obrenovic. Die Wiedereröffnung fand Ende März statt.

«Seien wir ehrlich: Ein guter Geschlechtermix macht eine Bar aus.»

Lidija Obrenovic

Es liegen stressige Wochen hinter ihnen, erzählen die beiden. In rund drei Wochen haben sie die Bar umgebaut, um sie in neuem Kleid eröffnen zu können. «Es war an der Zeit, dass man im Innenbereich etwas veränderte, das Lokal wirkte abgenutzt», sagt Lidija Obrenovic.

Die beiden sind stolz auf ihr neues Interieur im «Chabby-chic»-Stil. «Wir wollen einen Hauch Ibiza vermitteln. Sand, Meer, Steine.» Dazu lassen sich auch Lichtverhältnisse künstlich steuern. «Gepflegt, trendig, mit Stil», umschreibt Lidija Obrenovic und macht keinen Hehl daraus, dass Frauen bei der Zielgruppe eine wichtige Rolle spielen. «Seien wir ehrlich: ein guter Geschlechtermix macht eine Bar aus.» Man setzt nebst klassischen Cocktails auf ausgefallene Drinks, erste Erfahrungen seien durchwegs positiv, sagt sie stolz. «Und wir haben ein grosses Weinangebot», ergänzt Dario Obrenovic.

Eine Neuigkeit gibt es bei den Öffnungszeiten. Das «Shine» hat bereits ab 9 Uhr morgens geöffnet. «Damit wollen wir die Kaffeetrinker zu uns locken», so die beiden.

Im Innern des Lokals setzt man auf ein neues Stilkonzept.

Im Innern des Lokals setzt man auf ein neues Stilkonzept.

(Bild: les)

Kochen als grosse Leidenschaft

Zielgruppe sind Leute über 25 – ein spezielles Beuteschema gibt es indes nicht. Setzt man also nicht auf die Clubgänger der Frankenstrasse, die vor dem Tanzen «eintrinken» wollen? «Klar sind diese Gäste willkommen», sagt Lidija Obrenovic. Sie wünscht sich jedoch daneben Gäste, die gemütlich etwas konsumieren wollen. Deshalb laufe bewusst Oldschool-Musik aus den 70ern und 80ern in der Bar, freitags und samstags legt ein DJ auf.

Das Lokal

Aus dem ehemaligen Hotel an der Sempacherstrasse 16 wurde durch den Umbau 2002 ein Wohn- und Geschäftshaus. Im Erdgeschoss des an das «The Hotel» angrenzende Gebäude entstand die Bar «Shine» in orientalischem Stil. Das erste Obergeschoss wurde mit einer Zahnarztpraxis eingerichtet und mit einer Schallbarriere versehen. Die neuen Geschosswohnungen – oberhalb der abgeschirmten Zahnarztpraxis – orientieren sich an der ursprünglichen Hotelstruktur.

Die Kosten für den Umbau betrugen damals 2,7 Millionen Franken. Die Bauherren waren der bekannte Tierschützer Vanja Palmers und Ueli Vollenweider, den man vom Restaurant Helvetia kennt. Vollenweider leitete anfänglich auch die Shine-Bar.

Umgekrempelt wurde auch das Speise-Sortiment. Neu gibt’s Tapas. Durchgehend von der Mittagszeit bis abends um 22 Uhr. «Es gibt immer Personen, die nebst den Hauptzeiten am Mittag und Abend etwas Warmes essen wollen», sagt Obrenovic, der Kochen seine grosse Leidenschaft nennt. Und seine Frau sagt: «Paninis oder Piadinas runden das Angebot ab.» 

Ausgehverhalten ändert sich

Die beiden sind von ihrem Erfolg überzeugt. Auch wegen ihrer rund 25-jährigen Erfahrung in der Gastronomie. Trotzdem dürfe man dieses Business nicht unterschätzen. «Es steckt sehr viel Arbeit dahinter.» Und die Voraussetzungen hätten sich in der Vergangenheit nicht verbessert. Die beiden nennen etwa das Rauchverbot, den Parkplatzabbau in der Neustadt oder die steigenden Parkgebühren.

Beide stellen zudem ein verändertes Ausgehverhalten fest. «Unter der Woche gehen die Leute nicht mehr gross ‹eins trinken›», sagt Lidija Obrenovic. «Früher war das anders, da lief besonders am Mittwoch und Donnerstag viel mehr.» Sich nun aber gänzlich aufs Wochenende zu konzentrieren, sei keine Alternative. «Das wird gefährlich, weil so die Abhängigkeit steigt.» Um dieses Risiko zu mildern, hat das Shine nur sonntags geschlossen.

Was sich nicht geändert hat, ist der Name des Lokals, «Shine». Warum eigentlich? «Der Name bringt einen Bekanntheitsgrad mit sich», erklären die beiden. «Und das Lokal hat nach wie vor einen guten Ruf.»

In der Bildergalerie finden Sie weitere Bilder des Lokals:

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