Vom 14. Dezember bis 16. Februar hätte «Ägeri on Ice» stattfinden sollen. Doch der Anlass in Unterägeri fällt sprichwörtlich ins Wasser. Der Grund: Ein Lastwagen verunfallte Ende November in unmittelbarer Nähe des Veranstaltungsortes und blockierte dadurch eine Hauptanlieferungsachse der Organisatoren (zentralplus berichtete).
Das Defizit, das aufgrund der Absage des Anlasses entsteht, beträgt 45’000 Franken, wie Daniel Schärer, Präsident von Zugsports, auf Anfrage von zentralplus bekannt gibt. Und dies auch nur, weil der Verein Sparmassnahmen bei den Kosten in die Wege geleitet habe.
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wie Zugsports mit Sparmassnahmen ein Defizit von 45’000 Franken deckt
was den Anlass künftig verhindert
warum Optimismus bleibt
«Wir werden das Defizit decken mittels Reduktion der Pensen wie auch der Löhne. Zudem werden wir das Lager in Ägeri auflösen und nehmen Honorarverzichte vor», erläutert Schärer.
Schon früher gab es Probleme
Der Anlass «Ägeri on Ice» könne nicht nur dieses Jahr, sondern bis auf Weiteres nicht mehr durchgeführt werden. Dies zumindest bis keine neue Location bereit sei, wie Schärer weiter ausführt.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Anlass, der früher bis zu 30’000 Personen innerhalb mehrerer Wochen auf das Gelände lockte, Probleme hat. 2020 machte die Pandemie den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung, sie sagten den Anlass ab. 2022 reduzierten die Verantwortlichen wegen der damals hohen Energiepreise das Angebot (zentralplus berichtete).
Keinerlei Kulanz bestehe beim Zuger Lotteriefonds, der den Anlass mit Geldern unterstützte. Einzig den ausgerichteten Beitrag für die bereits erfolgte Errichtung der Infrastruktur habe der Verein Zugsports behalten dürfen. Die übrigen Gelder habe er umgehend an den Lotteriefonds zurückbezahlt. Damit ist klar: Beim Zuger Lotteriefonds herrscht keine Kulanz zur Deckung von Defiziten bei Veranstaltungen wie «Ägeri on Ice».
Alle Beteiligten spannen zusammen
Für den Veranstalter Zugsports – dieser ist auch für andere Anlässe wie «Zug Magic» verantwortlich – ist die Absage laut Daniel Schärer mit einem finanziellen Hosenlupf verbunden. Denn es bestünden keine angesparten Reserven zur Deckung von Defiziten wie diesem. Und Zugsports habe auch keine für solche Fälle geeignete Versicherung abschliessen können. Doch sagt Daniel Schärer: «Wir haben dank des über die Jahre aufgebauten Vertrauens auf die Kulanz zahlreicher Partner zählen dürfen.» Diese hätten einen Beitrag ans Defizit geleistet und fast alle Lieferanten hätten sehr faire Rechnungen gestellt.
Wenigstens habe die Geschichte etwas Schönes an sich: «Das Defizit wird uns existenziell nicht gefährden. Es hat sich ausbezahlt, dass wir seit Jahren transparent und professionell arbeiten.» Zum Zeitpunkt der Absage sei das Defizit viel höher ausgefallen, so Daniel Schärer.
Wann der Anlass mit «Winterzauber und Eisfeld im Birkenwäldli», wie ihn die Organisatoren auf ihrer Website umschreiben, wieder durchgeführt wird, steht also in den Sternen. Auf der Homepage ist aber Optimismus zu vernehmen: «Wir kommen wieder, versprochen», heisst es dort.
Redaktor bei zentralplus mit Themen-Schwerpunkten Politik und Kultur. Hat an der Universität Zürich Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie studiert. Als ehemaliger Triathlet nach wie vor begeisterter Läufer, Rennradfahrer und Schwimmer.