Neu mit Besucherlenkung

650 Jahre Määs: Das musst du zur Jubiläumsausgabe wissen

Raoûl Mumenthaler, Määs-Verantwortlicher der Stadt Luzern, hofft für die Määs-Tage auf besseres Wetter. (Bild: mik)

In wenigen Tagen heisst es wieder: «S’esch Määs z Lozärn». Dieses Jahr mit der 650-Jahr-Jubiläumsausgabe. Weil die Stadt Luzern heuer besonders viele Gäste erwartet, setzt sie erstmals auf Besucherlenkung.

Määs – das ist die Zeit im Jahr, wo sich Touristen in Luzern für einmal nicht vor dem Wagenbachbrunnen fotografieren lassen. Sondern vor dem 46 Meter hohen Riesenrad, das bereits seit vergangenem Wochenende über dem Seebecken thront. Wobei: Derzeit kommen Passanten gar nicht so nahe an den Brunnen heran. Ein Auto mit Anhänger und die Gestänge eines Karussells versperren den Zugang. Am Samstag gehts dann richtig los.

Der Wagenbachbrunnen ist derzeit zugestellt. (Bild: mik)

Rico De Bona, Präsident der IG Luzerner Herbstmesse und Märkte (IG LHMM), sagt am Dienstagvormittag im Määs-Chalet vor versammelter Medienschar: «Es ist schon ein bisschen historisch, was wir hier machen.» Das älteste Schriftstück, das die «Luzerner Mes» ausdrücklich erwähnt, datiert von 1374 – also vor 650 Jahren. Während die letzte Määs nach den Corona- und Stromkrisejahren normal stattfinden konnte (zentralplus berichtete), steht sie dieses Jahr im Zeichen ihres runden Geburtstags.

Gespräche, Gottesdienst und viel Luzern

Dafür hat die Stadt Luzern als Organisatorin ein spezielles Rahmenprogramm für die Määs zusammengestellt. So etwa den Määs-Gottesdienst am ersten Sonntag, den Zirkus- und Schaustellerseelsorger Adrian Bolzern führt. Auch sind abends im Määs-Chalet verschiedene Fyrabig-Diskussionen mit Määs-Kennerinnen, Politikern und Personen hinter den Kulissen geplant. So etwa mit der ehemaligen Luzerner Schausteller-Legende Seppi Moser und Géraldine Jolliet, die die neue Schaustellergeneration verkörpert. Auch Määs-Original Urs Doggwiler, Määs-Verantwortlicher Raoûl Mumenthaler, City-Manager Erich Felber und die neue Stadtluzerner Sozialvorsteherin Melanie Setz (SP) werden zum Gespräch geladen.

Dieses Jahr stehe speziell unter dem Motto «Dank an Luzern», so De Bona, weshalb die Stadt in den Vordergrund gerückt werde. So leuchtet der Torbogen beim Inseli-Eingang neu in den Farben Blau-Weiss. Zudem sind an einem Tag die Luzerner Originale und Luzerner Stadtführer zu Gast. Der 10. Oktober steht derweil ganz im Zeichen der Musik: Die Musikkorps der Stadt Luzern sind zugegen und auf einer rund 100-jährigen Orgel wird ein eigens in London hergestellter Marsch gespielt. Country-Liebhaber kommen hingegen bei mehreren Konzerten von Marco Gottardi auf ihre Kosten.

Wie De Bona erzählt, setzt die Määs in diesem Jahr auch speziell auf den Austausch mit anderen Messeveranstalterinnen, etwa vom Knabenschiessen, der Olma oder der Messe Basel. Alle kämpften mit ähnlichen Problemen. Etwa, wie sie die Preise gestalten wollen, wie sie mit den stetig wachsenden Besuchermassen umgehen oder wie sie an abwechslungsreiche und attraktive Markthändler kommen. Durch den Austausch kämen sie vielleicht gemeinsam auf neue Ideen, um die Messen fit für die Zukunft zu machen, so De Bona.

Neu: Gitter und «Einbahnstrassen»

Wegen des Jubiläumsjahrs erwartet die Stadt Luzern auch deutlich mehr Volk als im letzten Jahr. Zu besonders gut besuchten Zeiten, also freitags und samstags ab etwa 19 Uhr und sonntags, setzt die Stadt neu auf ein Besucherlenksystem. Wie Raoûl Mumenthaler, Määs-Verantwortlicher der Stadt Luzern, ausführt, werden das beispielsweise Metallgitter sein, die gewisse Wege versperren. Oder analog der Fasnacht und des Rathausstegs wird temporär ein Einbahnregime eingeführt.

Jetzt noch von Besuchern verschont, herrscht insbesondere am Wochenende im Luna-Park dichtes Gedränge. (Bild: mik)

Im letzten Jahr hat die Stadt Luzern mithilfe von Kameras Besuchermessungen durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus helfen bei der Besucherlenkung jedoch nur bedingt, wie De Bona auf Nachfrage zugibt. Eigentlich habe man eine stündliche Auswertung der Besucherzahlen angestrebt, um mögliche Lücken zu identifizieren. Dies sei aber mit dem gekauften System nicht möglich gewesen. Jedoch hätten die Organisatoren nun die Bestätigung, dass immer noch rund 450’000 Personen die Määs besuchten – weshalb die 5000 Franken für das System nicht ganz für die Katz gewesen seien.

In diesem Jahr verzichten sie aber auf die Messung – «da das Ganze nicht ganz gratis ist», so De Bona. Die IG LHMM und die Stadt können sich jedoch vorstellen, die Zählung regelmässig wieder durchzuführen.

Bewährtes bleibt bestehen

Nebst all den Neuheiten setzt die diesjährige Määs auch auf Altbewährtes: Am Samstag, 5. Oktober, um 10 Uhr wird die Määs mit dem Eröffnungschlapf und fliegenden Fahrchips offiziell eröffnet. Marktbummler können die Waren von rund 90 verschiedenen Händlerinnen begutachten, von Salami über Wollmützen bis zu Sparschälern.

Adrenalinjunkies und Kinder können sich auf den 16 verschiedenen Fahrgeschäften und Spielbuden des Luna-Parks vergnügen. Worauf die Stadt Luzern in diesem Jahr besonders stolz ist: Das Riesenrad, quasi Botschafterin der Määs, ist seit diesem Jahr rollstuhlgängig. «Uns war es ein Anliegen, dass die Määs für Menschen mit Behinderung nicht nur zugänglich, sondern auch attraktiv gestaltet ist», so Mumenthaler.

Auf dem Europaplatz wird am Dienstag fleissig aufgestellt. (Bild: mik)

Die Lozärner Määs findet vom Samstag, 5. Oktober, bis Sonntag, 20. Oktober, statt. Der Warenmarkt und das Määs-Restaurant auf dem Inseli sind täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Luna-Park von 10 bis 22 Uhr, freitags und samstags bis 23 Uhr.

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Verwendete Quellen
  • Augenschein vor Ort
  • Medienkonferenz zur Määs
  • Website der Määs
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