Am 19. Februar 1803 unterzeichnete Napoleon Bonaparte in Paris die Mediationsakte, welche als die Grundlage für den eigenständigen Kanton Luzern gilt. Das historische Dokument gibt Luzern definierte Grenzen und eine eigene Verfassung. Der Kanton sieht im 19. Februar deshalb das Datum seiner eigenen Geburtsstunde. 2025 jährt sich das Ereignis zum 222. Mal.
Vom 19. Februar 2025 bis 18. Februar 2026 führt der Kanton unter dem Namen «LU222» eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen durch, um sein 222-jähriges Bestehen zu feiern. Zudem finden mehrere Sonderausstellungen statt, eine davon im Museum Luzern. Sie stellen die verschiedenen Regionen des Kantons dar, mit ihren Geheimnissen und Besonderheiten. Dies teilte der Kanton an einer Pressekonferenz mit.
222 Geschichten sind gesucht
Die Bevölkerung kann an der Gestaltung des Jubiläums mitmachen. Sie ist eingeladen, auf einer eigens dafür konzipierten Website persönliche Luzerner Geschichten zu teilen, die gesamthaft ein Bild des Kantons schaffen sollen. Die Verantwortlichen haben die Absicht, 222 Geschichten zusammenzutragen. Diese werden anschliessend aufgearbeitet und dargestellt – unter anderem mit Plakaten sowie einer interaktiven digitalen Karte.
Im Sommer finden geführte Spaziergänge in allen Regionen des Kantons statt, an denen Interessierte geschichtsträchtige Orte besuchen können. Familien können bei einer Kleber-Aktion mitmachen und in Open-Air-Kinos sind ausgewählte Filme mit Luzerner Bezug zu sehen.
Unter dem Namen «Youseum» können Jugendliche eine Ausstellung mit Geschichten machen, die sie selbst interessieren. Anlässlich der Feierlichkeiten baut das Museum Luzern ausserdem als erstes Museum in der Schweiz einen eigenen Chor auf, welcher die Ausstellungen szenisch bespielt, aber auch in der Öffentlichkeit auftreten wird.
Eine Million Franken nimmt der Kanton in die Hand
Wie Regierungsrat Armin Hartmann an der Pressekonferenz ausführt, haben die Festivitäten vier Ziele. Erstens sollen sie die hiesige Geschichte erlebbar machen. Zweitens möchte der Kanton seine kulturellen Werte bewusst machen. Drittens soll eine Debatte mit der Bevölkerung über die Zukunft angeregt werden und letztens soll eine Plattform geschaffen werden, über welche Institutionen und Organisationen mit den Menschen aus Luzern in Verbindung treten können.
Marco Castellaneta, Leiter der Dienststelle Kultur, sagt: «Der Kanton hat sich für das Feiern der Schnapszahl entschieden, weil die Zahl 222 zahlreiche Möglichkeiten bietet, das Jubiläum spielerisch zu gestalten.» Die Verantwortung für das Jubiläum liegt bei der Dienststelle Kultur, wobei das Museum Luzern die konkrete Umsetzung übernimmt. Alles in allem kosten die Feierlichkeiten den Kanton Luzern rund eine Million Franken.
Nathan Affentranger ist seit März 2024 Praktikant bei zentralplus. Er hat einen Entlebucher Dialekt, eine Antipathie für Beamtensprache und ein Masterdiplom in Philosophie. Am liebsten schreibt er über die kleinen Absurditäten des Alltags.