Rechnung ohne den Wirt gemacht

Das Parteiunabhängige Komitee «Stadttunnel – nein danke» nimmt ebenfalls Stellung zum Abstimmungsergebnis: 

«Die zuständigen Behörden und Ämter des Kantons Zug haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Was sich im Verlauf des Meinungsbildungsprozesses abgezeichnet hat, ist heute Tatsache geworden: Vernunft und das Augenmass haben eine Mehrheit bei der Bevölkerung gefunden. Mit seinem klugen Entscheid öffnet das Stimmvolk neue Wege zur Verkehrsentlastung und zur Aufwertung der Stadt Zug. Jetzt ist das Grossinfrastrukturprojekt definitiv Geschichte, auch wenn das für etliche Leute momentan etwas hart ist. Zugleich kann der heutige Tag der Beginn einer modernen, innovativen Mobilitätsplanung in unserer Region sein.

Das ist eine tolle Chance, und wir begrüssen es, wenn die intensive Auseinandersetzung um die Stadtentwicklung und Verkehrslösungen in Zug nun mit konstruktiver Haltung weiter geführt wird. Wir danken der SP, dem VCS, den Alternativ-Grünen und der Gruppierung «Bürgerliche gegen den Stadttunnel» für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Allen Menschen, die unsere Abstimmungskampagne tatkräftig, moralisch, fachlich und finanziell mitgetragen haben, überbringen wir ein ganz herzliches Dankeschön.

Das als Jahrhundertprojekt, als endgültig letzte Chance zur Aufwertung der Innenstadt, als Lösung aller Verkehrsprobleme angepriesene Stadttunnel-Projekt hat Schiffbruch erlitten. Es ist uns gelungen, die Öffentlichkeit differenziert und sachlich über die vielen Nachteile des Vorhabens zu informieren. Schliesslich ist unsere Meinung, dass eine nachhaltige Aufwertung und Verkehrsentlastung der Stadt ein anderes Konzept verlangt, mehrheitsfähig geworden. Der Abstimmungskampf hat eine lebhafte, öffentliche Auseinandersetzung in Gang gebracht über Aufenthaltsqualität, über Verkehrsprobleme im ganzen Stadtgebiet und mit welchen Mitteln diese angegangen werden sollen. Lebenslust statt Verkehrsfrust, Verkehrsentlastung und Aufwertung der öffentlichen Räume: das sind den Befürwortern wie auch uns Gegnern der Vorlage sehr wichtige Anliegen.

Dazu gehört eine faire Finanzierung und dass alle davon profitieren können. Wie es sich gezeigt hat, ist das Stadttunnelprojekt mit Zentrum Plus nicht die richtige Antwort. Es braucht viele kleine Schritte und Projekte. Nun sind Offenheit und etwas Mut erforderlich, um sich flexibel mit facettenreichen Handlungs- und Lösungsansätzen auseinanderzusetzen und diese in einen neuen pragmatischen Ansatz zu bringen. Ein Umdenken ist gefragt.

Geld ist nun vorhanden. Die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, wie ernst es den Befürwortern mit ihren Anliegen wirklich ist. Wir nehmen sie beim Wort und möchten, dass die Diskussion intensiv weitergeht und zu konkreten Massnahmen führt. Gerne leisten wir unseren Beitrag.»

Komitee Stadttunnel – nein danke

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