Krienser planen Umbau des Kleinfelds

Rasen muss Plastik weichen

Das Stadion Kleinfeld ist sanierungsbedürftig. Nun hat der SC Kriens zusammen mit der Gemeinde Kriens konstruktive Gespräche über eine neue Sportstätte im Kleinfeld geführt.

(Bild: regiofussball.ch)

Der SC Kriens kämpft schon lange für den Umbau des Stadions Kleinfeld. Nun soll eine öffentlich-private Partnerschaft mit der Gemeinde Kriens den Weg dazu ebnen. Die Gemeinde nimmt rund vier Millionen in die Hand, jedoch unter einer Bedingung, die das Fussballerherz bluten lässt.

Die Bestrebungen des SC Kriens und der Gemeinde für die Erneuerung der Kleinfeld-Anlagen laufen seit Jahren. Um die Finanzierung und den Unterhalt der Anlage auf dem Neufeld sicherzustellen, wurden in der Vergangenheit verschiedene Projekte geprüft. Der SC Kriens strebt insbesondere eine Mantelnutzung der Anlage an, um zusätzliche Gelder für den Unterhalt zu generieren.

In der Vergangenheit verliefen sich diese Projekte allerdings immer wieder im Sand, weil mit der Gemeinde keine gesicherte Finanzierung erreicht werden konnte. Nun kommt aber Schwung in die Sache – es haben konstruktive Gespräche mit der Gemeinde stattgefunden, teilt die Gemeinde Kriens mit. Bei dieser gemeinsamen Entwicklung auf der Basis einer öffentlich-privaten Partnerschaft sollen die Hauptziele der beiden Akteure aufeinander abgestimmt werden: der finanzpolitische Rahmen der Gemeinde und die zukunftsorientierten Planungen des SC Kriens.

«Die Fussballer sind an der Reihe»

Aktuell befindet sich das Projekt Kleinfeld in der Planungsphase. Angedacht ist, dass die Gemeinde Kriens das Grundstück des heutigen Tribünengebäudes im Baurecht zur Verfügung stellt. Der Krienser Gemeinderat Cyrill Wiget erklärt das Vorgehen: «Kriens gibt das Baurecht ab, im Gegenzug handeln wir eine Vereinbarung zur Gebäudenutzung aus.» Der Fokus liege dabei auf der optimierten Nutzung der Sportanlage für den gesamten Breitensport. Die zusätzlichen Mittel der Gemeinde würden insbesondere in den Ersatz des Hauptplatzes durch ein Kunstrasenfeld sowie die Garderoben eingesetzt. Ziel sei, dass alle Nutzergruppen von der Anlage auf dem Kleinfeld profitieren können. «In diesen Zusammenhang ist ein Kunstrasen vorzuziehen, weil er gegenüber einem Naturrasen permanent beansprucht werden kann.»

«Der Fokus liegt auf der optimierten Nutzung der Sportanlage für den gesamten Breitensport.»

Cyrill Wiget, Gemeinderat Kriens

Die Kosten für die Gemeinde Kriens schätzt Wiget wie folgt: «Im Finanzplan sind zwei Millionen Franken für die Sanierung vorgesehen. Zusätzlich hat die Gemeinde Rückstellungen von 700’000 Franken getätigt. Die Kosten des Kunstrasens werden auf 1,5 Millionen Franken geschätzt.»

Wiederaufstieg nach Beinahe-Konkurs

Im Sommer 2013 stand der SC Kriens vor dem Konkurs. Die Schulden beliefen sich auf 1,3 Millionen. Unter dem neuen Präsidenten Werner Baumgartner wurde eine deutliche Budgetreduktion durchgeführt, welche auch sportlich negative Auswirkungen hatte – die erste Mannschaft stieg in die 1. Liga ab. In der vergangenen Saison gelang allerdings der direkte Wiederaufstieg in die 1. Liga Promotion.

Auf die Sanierung der Sportanlage Kleinfeld haben die finanziellen Turbulenzen des SC Kriens aber kaum Einfluss, wie Präsident Werner Baumgartner sagt. Der SC Kriens ist nur mit ganz wenig Geld beteiligt. Die Hauptkosten innerhalb der Kleinfeld AG würden von einem künftigen Investor übernommen.

Werner Baumgartner, Präsident des SC Kriens
Werner Baumgartner, Präsident des SC Kriens (Bild: SC Kriens)

Wiget unterstreicht, dass die Gemeinde dort zahlt, wo die Sportanlage für den Breitensport genutzt wird. «Klar sind die Kosten hoch, aber bei Sportanlagen stellt sich auch die Frage der Gerechtigkeit. Kriens investiert in Schulhausanlagen, ins Zentrum, in den Verkehr, in Wohnheime und so weiter. Irgendeinmal ist auch der Sport wieder an der Reihe – wir versuchen alle zu berücksichtigen.»

Auch der SC Kriens kann mit dem Kunstrasen leben

Darüber freut sich natürlich der SC Kriens, wie Präsident Werner Baumgartner sagt. «Wir haben zur Umsetzung bereits eine private Aktiengesellschaft, die Kleinfeld AG, gegründet.» Diese schaffe die Möglichkeit, dass ein Investor das Stadion Kleinfeld ausbauen kann. «Momentan finden Sondierungsgespräche mit möglichen Investoren statt. Bis im September wird ein konkretes Projekt vorliegen», so Baumgartner. Auch er erkennt die Vorteile eines Kunstrasens auf dem Kleinfeld. «Klar spielen die Fussballer lieber auf Naturrasen, der Kunstrasen ist aber viel praktikabler und jederzeit benutzbar.» In einem nächsten Schritt erarbeitet der SC Kriens nun ein Betriebskonzept. Geklärt wird, wie der Betrieb und die Finanzierung der Sportanlage gewährleistet werden können.

«Der Gemeinde Kriens ist es insbesondere wichtig, dass ihr eigenes Engagement bei Bau und Unterhalt den Rahmen der langfristigen Finanzplanung einhält», erklärt der Krienser Sportvorsteher Cyrill Wiget. Im Herbst sollen die Ergebnisse zusammengetragen und bereinigt werden. Sie bilden dann auch die gemeinsame Basis für eine koordinierte Projektumsetzung.

Synergien sollen genutzt werden

Die beiden beteiligten Partner würden denn auch auf maximale Synergieeffekte achten. So haben mit dem Kanton Luzern Gespräche stattgefunden, die das Kleinfeld als möglichen neuen Standort für die Sportschule Kriens ins Spiel bringen.

«Die Krienser haben das Recht zu wissen, was auf dem Kleinfeld geschieht»

Werner Baumgartner, Präsident SC Kriens

Sowohl der Präsident des SC Kriens, Werner Baumgartner, wie auch Gemeinderat Cyrill Wiget sind optimistisch, dass die Umsetzung diesmal klappt. Wiget meint: «Natürlich ist es ein grosses Projekt, das erst von allen Gremien abgesegnet werden muss, dennoch habe ich ein gutes Gefühl.» Und auch Baumgartner ist zuversichtlich. «Die Krienser haben das Recht zu wissen, was auf dem Kleinfeld geschieht und wie ihre Steuergelder verwendet werden.» Bisher habe er durchwegs positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten.

Bereits im Oktober 2010 präsentierte der SC Kriens erste Visualisierungen des Umbaus der Kleinfeld-Sportanlage (Bild: zvg).

Bereits im Oktober 2010 präsentierte der SC Kriens erste Visualisierungen des Umbaus der Kleinfeld-Sportanlage (Bild: zvg).

Damals waren zur Mantelnutzung Wohnungen vorgesehen. Nun sollen Räumlichkeiten für Mieter mit Sportbezug entstehen (Bild: zvg).

Damals waren zur Mantelnutzung Wohnungen vorgesehen. Nun sollen Räumlichkeiten für Mieter mit Sportbezug entstehen (Bild: zvg).

Auch im Inneren der Anlage soll den Fussballfans einiges geboten werden (Bild: zvg).

Auch im Inneren der Anlage soll den Fussballfans einiges geboten werden (Bild: zvg).

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