Neue Bar am Zuger Alpenquai

«Quai Pasa»: Zug ist um eine Freiluft-Beiz reicher

Die drei Zuger Kevin Horat, Tim Steffen und Jonas Mehr betreiben das «Quai Pasa» am Zugersee. (Bild: wia)

In Zug werden ab Dienstag zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen dürfen sich Spaziergänger über eine neue Bar am See freuen. Zum anderen erhält die Stadt mit der Buvette eine Massnahme, damit sich die Bevölkerung sicherer fühlt.

«Grüezi, händ si offe?», fragt eine ältere Frau den Mann im Baucontainer, der gerade die Menükarte über der Theke fixiert. Ein kühles Bier am Seeufer, das wär an diesem warmen Montagabend tatsächlich eine gute Sache.

Die Dame muss sich noch etwas gedulden. Die Buvette Quai Pasa, welche am Zuger Alpenquai entsteht, wird am Dienstagabend eröffnet. Die Spaghettistühle und Tische stehen bereits gestapelt auf dem Kiesplatz. Jonas Mehr sorgt mit Eimern voll Wasser dafür, dass die Pflanzen in ihren Töpfen nicht dürsten müssen.

Ein Platz erwacht

«Nun, da der Platz langsam zum Leben erwacht, fällt erst auf, wie toll man ihn nutzen kann», sagt Mehr, der die Buvette gemeinsam mit Kevin Horat und Tim Steffen betreibt (zentralplus berichtete). Tatsächlich liegt die Fläche vor der Turnhalle Schützenmatt, welche direkt ans Seeufer grenzt, meist brach.

Das dürfte sich nun flugs ändern. Bis Ende September sorgen Wein, Bier und «Veilchenspritzer» für gute Stimmung, Etter Grappa für Stammtischlaune und Salate, Focaccia sowie kalte Plättli für den nötigen Boden.

Am Zuger Alpenquai gibt's neu Durstlöscher. (Bild: wia)

Nicht zuletzt anhand der Menükarte, die in grossen Lettern über der Theke hängt, ist zu erkennen, dass hier Nachhaltigkeit Trumpf ist. Ausnahmslos alle Süssgetränke kommen aus der Schweiz. Der «Himmelgrün»-Weisswein stammt gar aus dem Kanton, das Bier sowieso: Aus dem gerade erst installierten Zapfhahn strömt Eichefrässer-Bier aus Hünenberg und Baarer Hopfemandli.

«Wir haben eine qualitativ gute Möblierung ausgesucht, die zwar teurer ist, dafür länger hält.»

Jonas Mehr, Mitbetreiber von «Quai Pasa»

Umweltingenieur Jonas Mehr erklärt: «Wir denken langfristig. Bei uns findet man kein Einweggeschirr. Auch haben wir eine qualitativ gute Möblierung ausgesucht, die zwar teurer ist, dafür länger hält.»

Auch wenn die drei Zuger noch nicht wissen, ob sie die Bar über mehrere Jahre betreiben werden. «Klar ist, dass wir dieses Jahr bis im September geöffnet haben und nächstes Jahr ab April und während der Sommermonate», so Mehr. Ziel sei es jedoch, die Bar bis 2025 zu betreiben.

Ob das Projekt Buvette nach nächstem Sommer in der gleichen Form weitergeführt wird, liegt jedoch in den Händen des Stadtrats. Eine Entscheidung darüber will die Stadt nach der Saison 2021 unter Berücksichtigung der Auswertung der ersten Erfahrungen treffen.

Denn die Sommerbar direkt am See wurde von der Stadt nicht aus purer Lebensfreude initiiert. Vielmehr soll der Betrieb auch für mehr Sicherheit am Alpenquai sorgen.

Endlich wird der Kiesplatz beim Alpenquai belebt. (Bild: wia)

Gemäss Stadtrat soll der Uferabschnitt durch die Bar belebt und die Durchmischung gefördert werden. Der Alpenquai soll gesellschaftlich aufgewertet werden.

«Der Betrieb der Buvette soll sich positiv auf das subjektive Sicherheitsempfinden auswirken.»

Daniel Stadlin, zuständiger Departementssekretär

Der zuständige Departementssekretär Daniel Stadlin sagt: «Der Betrieb der Buvette soll sich dabei auch positiv auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Besucherinnen und Besucher der Seeuferanlage auswirken.» Er führt aus: «Beste Erfahrungen hat die Stadt Zug bereits mit dem Kiosk im Männerbad gemacht.» Seit letztem Sommer wird dort eine Art Buvette nach einem ähnlichen Konzept betrieben (zentralplus berichtete).

Am Dienstag, dem Eröffnungstag von «Quai Pasa», scheint die Sonne. In den kommenden Tagen ist jedoch mit Regen zu rechnen. Was, wenn die Buvettebetreiber Pech haben und es ein verregneter Sommer wird und die Beiz nicht wie geplant geöffnet haben kann? «Wir sind uns bewusst, dass das Wetter ein wichtiger Faktor ist und haben es entsprechend in unseren Berechnungen berücksichtigt. Doch sind wir froh, dass wir in diesem Jahr Zeit haben zu sehen, wie es läuft», so Mehr.

Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Stadt nicht. «Die Betreiber haben den Kiesplatz Schützenmatt im Rahmen einer Sondernutzungskonzession gepachtet», sagt Stadlin dazu. «Sie entrichten eine angemessene Gebühr für die Nutzung des öffentlichen Grundes und kommen für die Nebenkosten auf.»

Drei geschenkte Monate

Bis vor einigen Monaten war nicht klar, ob die Buvette schon dieses oder erst nächstes Jahr eröffnet wird. Jonas Mehr dazu: «Das sind also geschenkte drei Monate für uns, in denen wir sehen, was funktioniert und was nicht. So können wir je nachdem unser Konzept noch anpassen.» Nun freue man sich jedoch erst einmal auf die Eröffnung: «Wir sind kribbelig und wollen, dass es nun nach all den Vorbereitungen losgeht.»

Die Buvette Quai Pasa am Zuger Alpenquai wird bei trockener Witterung täglich geöffnet sein. Montag bis Donnerstag jeweils ab 17 Uhr und bis 24 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag startet der Betrieb um 11 Uhr.

Auch verschiedene Events sind geplant: Ein Boccia-Turnier, ein «Quai Jassa»-Turnier und eine «Silent Disco» etwa.

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