Prozess um Zuger Rohstoffkonzern

Ex-Glencore-Händler räumt Bestechung ein

Ein Ex-Mitarbeiter des Zuger Rohstoffkonzerns Glencore hat Bestechungsgelder an Beamte in Nigeria gezahlt. (Bild: Erik Tham)

Ein einstiger Mitarbeiter des Zuger Rohstoffkonzerns Glencore hat zugegeben Bestechungsgelder gezahlt zu haben. Jetzt wird dem Ex-Glencore-Händler vor einem US-Gericht der Prozess gemacht. Bis zum Urteil bleibt der Angeklagte aber nach Zahlung einer Kaution auf freiem Fuss.

Ein einstiger Händler des Zuger Rohstoffkonzerns Glencore hat sich am Montag vor einem New Yorker Gericht der Bestechung schuldig bekannt, wie der «Tagesanzeiger», der sich auf Material der Schweizerischen Depeschenagentur SDA stützt, schreibt. Demnach war der Ex-Glencore-Händler von der zuständigen Staatsanwaltschaft eines Komplott zur Bestechung von Beamten der staatlichen nigerianischen Ölgesellschaft bezichtigt worden.

Im Zuge einer Anhörung hat der Angeklagte nicht nur zugegeben gegen das US-Bundesgesetz zur Bekämpfung von Korruption verstossen sondern auch Geldwäscherei betrieben zu haben. Das Eingeständnis bringt dem Ex-Glencore-Händler nun Strafmilderung. Gegen Zahlung einer Kaution von 500'000 US-Dollar darf der Ex-Glencore-Händler auf freiem Fuss bleiben.

Beamte in Nigeria bestochen und Öl zu günstigen Konditionen zu bekommen

Der Zuger Rohstoffkonzern hat am Montagabend mitgeteilt, die Einigung des ehemaligen Mitarbeiters mit den US-Behörden zur Kenntnis genommen zu haben. Das Unternehmen bezeichnete das Verhalten als «inakzeptabel». Der einstige Mitarbeiter hatte Bestechungsgelder unter anderem an Beamte in Nigeria gezahlt. Im Austausch dafür habe die «Nigerian National Petroleum Corp» Ölverträge vergeben und lukrativere Ölsorten zu günstigeren Lieferbedingungen geliefert.

Im besagten Fall habe der Konzern in vollem Umfang mit dem US-Justizministerium und den anderen US-Behörden bei deren Untersuchungen kooperiert und werde dies auch weiterhin tun. Der fehlbare Ex-Angestellte von Glencore war laut Informationen der Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters bis 2019 im Vereinigten Königreich für Glencore tätig.

Wie am späten Montagabend ebenfalls bekannt wurde, will Glencore mit einer Zahlung von 9,85 Millionen Dollar eine private US-Kartellrechtsklage beilegen, schreibt der «Tagesanzeiger». In diesem Fall wurde zwei Geschäftsbereiche des anglo-schweizerischen Bergbauunternehmens von Zinkhändlern beschuldigt, den Zink-Mark monopolisiert und so die Preise in die Höhe getrieben zu haben.

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