Projektstopp – Suche nach Alternativen?

Nächstes Jahr hätte im Eichwald ein Asylzentrum mit 120 Plätzen öffnen sollen. Nun sucht der Kanton jedoch nach einem neuen Standort für die Unterkunft.

5,7 Millionen Franken soll das geplante Asylzentrum im Eichwald – in der Nähe der Luzerner Allmend – kosten. Der Bau für die Unterkunft für 120 Asylsuchende hätte noch dieses Jahr starten und 2016 abgeschlossen sein sollen. Im vergangenen Dezember hätte dazu das Parlament über den Baukredit befinden sollen – das Geschäft wurde jedoch auf Eis gelegt.

Anscheinend will der Kanton nochmals über die Bücher und sucht bereits nach einem neuen Standort, wie die «Neue Luzerner Zeitung» berichtet. Das Asylzentrum Eichwald ist seit langem fester Bestandteil der kantonalen Asylstrategie und das provisorische Zentrum Hirschpark, das 2017 geschlossen wird, ablösen sollen.

Offenbar haben sich nun neue Möglichkeiten mit bereits bestehenden Gebäuden ergeben. Eine Umnutz eines Gebäudes kommt wesentlich günstiger als ein Neubau. Hinzu kommt, dass die Unterkunft im Eichwald nur während zehn bis maximal zwanzig Jahren hätte betrieben werden könnte. Eine Betriebsverlängerung des Zentrums Hirschpark ist gleichzeitig keine Option – die Unterkunft soll im Mai 2017 schliessen.

«Das Areal liegt an bester Lage»

Angeblich haben auch Stimmen aus dem betroffenen Quartier die Verantwortlichen dazu bewogen, nochmals über die Bücher zu gehen. An der Eichwaldstrasse haben mehrere Anwaltskanzleien, Treuhandbüros und weitere Firmen ihren Sitz. Auch der Sitz des Luzerner Gewerbeverbands liegt an besagter Strasse, weshalb deren Direktor Gaudenz Zemp das Zentrum im Eichwald als «sicher nicht günstig» bezeichnet. Gleichzeitig betont er: «Das Areal liegt an bester Lage. Da gäbe es Nutzungen, die für die Stadt viel lukrativer wären.»

Im Besitz des Grundstücks ist die Stadt Luzern, die mit dem Kanton bereits einen Baurechtsvertrag abgeschlossen hat. Die städtische Baudirektorin Manuela Jost sagt dazu: «Das Grundstück ist als Freihaltefläche für den Südzubringer reserviert. Deshalb darf es nicht bebaut werden.» Es sei denn, es handle sich um eine Zwischennutzung, so Jost. Es ist noch unklar, wie es nun mit dem geplanten Asylzentrum und möglichen Alternativen weitergeht.

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