Hohe Unterhalskosten nerven Eigentümer

Problem-Bahn am Gütsch soll schon wieder saniert werden

Die neue Gütsch-Bahn wurde erst 2015 in Betrieb genommen. Nun ist sie bereits wieder sanierungsbedürftig. (Bild: jakob ineichen)

Die renovierte Bahn am Gütsch in Luzern ist erst seit 2015 in Betrieb. Weil sich technische Probleme in den vergangenen Monaten jedoch häuften, will sie der Eigentümer bereits wieder sanieren. Unklar sind die Kosten des Projekts – und wer diese übernehmen soll.

Die Ausfälle der Gütsch-Bahn haben sich in den vergangenen Monaten gehäuft. Und wie sich herausstellte, ist ein Konstruktionsfehler der Bahn Schuld an den wiederholten Ausfällen. So befindet sich der Motorraum in der Talstation der Bahn. Wenn es regnet, sammelt sich das gesamte Regenwasser im Trassee und fliesst entlang der Gleise direkt in den Motorraum (zentralplus berichtete).

Diese Fehlkonstruktion kommt die Châteu Gütsch AG teuer zu stehen: Anstatt der budgetierten 9'000 Franken Unterhaltskosten pro Jahr, sind es derzeit aufgrund der ständigen Reparaturarbeiten zwischen 40'000 und 50'000 Franken. Die schreibt die «Luzerner Zeitung». Weil dieses Problem nur längerfristig gelöst werden kann, indem der Motorraum in der Bergstation eingebaut wird, planen die Eigentümer der Bahn nun erneut eine Sanierung. Zur Erinnerung: Die neue Gütsch-Bahn wurde erst 2015 in Betrieb genommen.

Nebst der Verlegung des Motorraums soll bei der Bergstation auch das Trassee um fünf Meter verlängert werden, was den Ein- und Ausstieg erleichtern soll. Die Anpassungen sollen bereits bis Ende Jahr vorgenommen werden.

Der Zusatzaufwand sowie die beträchtlichen Mehrkosten nerven den Verwaltungsratpräsidenten der Château Gütsch AG, Benno Hafner. Denn die Fehlplanung beim Bau der Bahn sei vermeidbar gewesen, hätte der damalige Eigentümer, Alexander Lebedev, auf die zuständige Seilbahnfirma gehört und den Motorraum in der Bergstation eingebaut. Dieser setzte sich letztlich aber über diese Empfehlung hinweg.

Kostenfrage ungeklärt

Die Kosten für die Sanierung sind derzeit unbekannt. Und ebenso, wer sie übernehmen soll. Vertraglich war die Stadt Luzern bis 2020 dazu verpflichtet, die Gütsch-Bahn finanziell zu unterstützen. Hafner fordert aber aufgrund der deutlich höheren Unterhaltskosten, dass sich die Stadt Luzern weiterhin finanziell am Unterhalt der Bahn beteiligt.

Falls dies nicht möglich sei, könne sich Hafner auch vorstellen, die Konzession für den Betrieb der Bahn an die VBL abzugeben, zu deren Netz die Bahn bereits heute gehört. Zumal nur 20 Prozent der jährlich 250'000 Passagiere der Gütsch-Bahn überhaupt das Hotel Gütsch besuchen. Die sei gemäss Hafner aber nur Plan B.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Frögli
    Frögli, 14.10.2021, 18:32 Uhr

    Ist eine vbl linie? Wieviel wird bei der bahn für diese strecke eingenommen? Sollte so eine bshn nicht kostendeckend funktionieren? Fahrer brauchts ja keinen.

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  • Profilfoto von Jörg M
    Jörg M, 14.10.2021, 12:57 Uhr

    Die wird Abgerissen ein Büsli oder Linie 30 vom Spital und Littau kommend geht dort Kehren, einfach die Hotelgäste werden wie es sich gehört per Limousine gebracht ,auf dem Tollen Hang sollen Terrassen Wohnungen entstehen, jeden tag ein wenig Humor versüsst das Leben,,,,

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