Pro Woche verletzt sich ein VBL-Passagier wegen Vollbremsung
Kürzlich musste ein VBL-Bus abrupt bremsen, um eine Kollision zu verhindern. Das Resultat waren vier verletzte Passagiere – alles andere als ein Einzelfall, wie die Zahlen der VBL zeigen.
Alle Fahrgäste sind eingestiegen, die Türen schnappen zu. Der Bus fährt los, denn die Ampel steht auf Grün. Doch just in diesem Moment hastet eine Touristengruppe über den Fussgängerstreifen. Der Chauffeur muss abrupt auf die Bremse treten, um eine Kollision zu verhindern. Das Resultat sind mehrere Passagiere, die das Gleichgewicht verlieren und teilweise hart auf den Boden aufschlagen.
Was wie eine Anekdote klingt, die man höchstens einmal miterlebt, kommt in Luzern tatsächlich regelmässiger vor, als man denkt. Gerade Anfang Monat verletzten sich vier Personen, als ein VBL-Bus eine Vollbremsung einleitete, um nicht mit einem Auto zusammenzukrachen. Anfang Mai kam es an der Obergrundstrasse zu einem ähnlichen Zwischenfall (zentralplus berichtete).
Eine verletzte Person pro Unfall
Der VBL-Kommunikationsverantwortliche Sämi Deubelbeiss sagt, im Durchschnitt zählten sie in den vergangenen Jahren rund 60 Anfahr- und Stoppunfälle, was mehr als einem solchen Unfall pro Woche entspricht. Nicht selten müssten die Chauffeure wegen anderer Verkehrsteilnehmer, sprich vor den Bus fahrender Autos, Motorräder, Velos oder laufender Fussgänger abrupt bremsen.
«Pro Unfall dieser Art verletzt sich durchschnittlich eine Person», so Deubelbeiss weiter. Er weist darauf hin, dass man von Seiten der VBL 2016 eine Kampagne lanciert habe, dass sich die Passagiere im Bus festhalten sollen. Auf den Bildschirmen in den Bussen flimmern deswegen kleine blaue Männchen, die sich festhalten, um nicht durch den Bus geschleudert zu werden. Im vergangenen Jahr doppelten die VBL mit einem Video nach, welches auf dramatische Weise klarmacht, was die Konsequenzen sein können, wenn man sich nicht festhält und der Bus urplötzlich abbremst – nämlich unter Umständen ein Spitalbesuch.
«Die Kampagne zeigt nach wie vor Wirkung. Seither konnten die Stoppunfälle drastisch reduziert werden», sagt Deubelbeiss. Die Zahl habe zwischen 2016 und 2018 fast halbiert werden können. Doch verhindern könne man solche Unfälle nie. Es gebe immer noch Leute, welche die Lage unterschätzen und sich nicht richtig festhalten. Auch auf den Sitzplätzen sei man vor Unfällen bei Vollbremsungen nicht gefeit. Deubelbeiss weiter: «Wir erleben oft, dass die Leute in ihre Handys versunken sind und so vom Unfall total überrascht und meterweise durch den Bus geschleudert werden.»
Sicheres Busreisen in Zug
Deutlich sicherer reist man offenbar in Zug mit den ZVB-Bussen. Denn Mediensprecherin Karin Fröhlich lässt verlauten, Anfahr- und Stoppunfälle seien sehr selten und würden nicht einmal separat ausgewertet. Generell habe man sehr tiefe Unfallzahlen. «Vorausschauendes Fahren und Fahrsicherheitstraining sind Teil unserer Aus- und regelmässigen Weiterbildung», erklärt sie weiter.
Wie erklärt man sich auf Seiten der VBL diese Diskrepanz?
«Die Städte Zug und Luzern sind in Sachen Grösse, Verkehrsaufkommen oder Anzahl Touristen definitiv nicht vergleichbar. Daher ist auch ein Vergleich betreffend Anzahl Anfahr- und Stoppunfällen schwierig», sagt Deubelbeiss.
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Stofe, 15.07.2019, 19:57 Uhr Mit Voraussicht erkennt man meist, was andere Verkehrsteilnehmer vorhaben. Wenn man mit dem Bus mit 40-50kmh an der Kolonne vorbei von Kriens nach Luzern rast, kann man man keine Voraussicht haben. Zu den VBL Bus: auf Sitze klettern, rückwärts sitzen , ein paar wenige normale Sitze das ist uns geboten. Der Rest kann irgendwie dann im Bus stehen. Geraten wird uns, dass man sich festhält! Mit einem ganz gescheiten Trickfilm. Eh man das begriffen hat, liegt man flach. Guter Tipp liebe VBL Leute.
IHR habt die Sorgfaltspflicht uns unfallfrei ans Ziel zu bringen
Sicher nicht die Passagiere! Ihr seid wohl noch nie mit so einem Trolley gefahren…..👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterOtilde, 16.07.2019, 09:05 Uhr Liebe Vbl Bis man sich festhalten oder absitzen kann ist der Bus bereits abgefahren und muss er abbremsen ist, fällt man. Nur die Handy schuld, nie die Fahrweise?
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Jonas N, 15.07.2019, 13:50 Uhr Zumindest Anfahr-Unfälle lassen sich mit Sicherheit vermeiden – sollte tatsächlich das Handy der Grund sein und nicht die zum Teil sehr zackig navigierenden BusfahrerInnen, dürfte die Diskrepanz zwischen Luzern und Zug wohl nicht zu erklären sein. Daraus müsste man nämlich folgen, dass in Zug das Handy von den Passagieren wesentlich weniger genutzt würde 😉
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