Ein Zug hat im Februar 2020 einen Prellbock im Luzerner Hauptbahnhof gerammt. Da technische Fehler in einer Untersuchung ausgeschlossen werden, wird der Fehler beim Zugführer vermutet.
Auf dem Gleis 6 im Luzerner Hauptbahnhof hat's am 3. Februar 2020 kurz vor 10 Uhr geknallt: Ein Interregio 70 konnte nicht mehr stark genug bremsen und prallte in einen Prellblock. Durch die Kollision wurden 19 Passagierinnen leicht verletzt. Nun ist die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zum Schluss gekommen, dass die Schuld beim Zugführer liegen müsse.
Kein technischer Fehler festgestellt
«Trotz intensiver Suche konnte kein technischer Fehler festgestellt werden», schreibt die Sust in ihrem Untersuchungsbericht. Unmittelbar nach dem Unfall wurden Tests durchgeführt. Die Bremsen funktionierten da einwandfrei. Die Analyse der Fahrdaten zeigte auch, dass «die zulässigen Geschwindigkeiten eingehalten wurden». So schlussfolgert die Sust, dass der Unfall aufgrund «unsicherer Handlung» zustande gekommen ist.
Dass die Bremswirkung 24 Meter vor den Prellböcken abgenommen hat, könnte gemäss der Sust an unbewusster Manipulation des Fahrzeugs durch den Zugführer liegen. Als dieser die zu schwache Bremswirkung bemerkte, löste dieser die Schnellbremsung knapp vier Meter vor dem Prellbock aus. Laut Sust ist das zu spät. Sie vermutet deshalb «verminderte Aufmerksamkeit» oder «geringe Erfahrung» als Grund für den Unfall. Der Fahrer besass zu diesem Zeitpunkt seinen Lok-Führerschein seit rund zwei Jahren und fuhr 18-mal mit solch einem Zug.
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besserwisser, 08.09.2021, 22:58 Uhr ein zugführer ist kein lokführer. als ersterer wurde früher der chef der kondukteure bezeichnet, heute ist zugchef der richtige begriff – hat also nichts im führerstand und in diesem artikel zu suchen.
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