Apps der Zentralschweizer Wintersportgebiete

Der Star im eigenen Abfahrtsvideo sein

Immer mehr Skigebiete, wie hier Engelberg-Titlis, geben ihren Gästen via App Informationen. (Bild: zvg)

Die Zentralschweizer Wintersportgebiete sind in der App-Welt angekommen. Einmal im Leben wie die Olympia-Siegerin Dominique Gisin die Rennpiste hinunterrasen und dabei gefilmt und gemessen werden: Auf dem Stoos ist dies möglich. Oder Iouri Podladtchikov nacheifern und ein paar Jumps versuchen. Die App «Snow Park» hilft, die populärsten Hindernis-Pisten zu finden.

Seit Januar gibt es auf dem Stoos die Skimovie-Piste. Die Gäste können die Rennpiste von der «Stoos Hüttä» bis zur Talstation des Skilifts Maggiweid hinunterfahren. Ihre Fahrt wird dabei automatisch auf Video aufgezeichnet und die Zeit wird gemessen. Anschliessend kann der Rennfahrer das Video auf der App «Skiline» anschauen, herunterladen und teilen. Zudem wird ein Ranking erstellt. Für einmal kann man sich wie Skirennfahrerin Dominique Gisin fühlen.

Doch die Skimovies sind nicht die einzige Funktion der «Skiline App». Rasch die Skipassnummer eingeben und der User kann mithilfe des GPS-Trackers loslegen. Höhenmeter, Pistenkilometer, Liftfahrten werden ausgewertet und im individuellen Höhenmeterdiagramm dargestellt. Die App hat auch Social Media Kompetenzen: Denn die errungenen Messdaten kann man gleich mit Freunden vergleichen. Eine Art Wintersport-Facebook also.

Die App «Skiline» ist mit Wintersportgebieten in Japan, Italien, Norwegen und weiteren Ländern vernetzt. Weshalb nun auch der Stoos mit dabei ist, erklärt Ivan Steiner, Marketingleiter der Stoosbahnen: «Wir entscheiden von Fall zu Fall, ob eine App passen könnte. Das heisst, ob das Aufwand-Kosten-Nutzen Verhältnis stimmt.» Das Ziel sei nicht möglichst viele, sondern möglichst optimale, digitale Angebote für die Gäste bereitzustellen.

Ist die «Grosse Berta» heute offen?

Wer nicht so gerne Rennen fährt und lieber ein paar Jumps mit dem Snowboard wie Iouri Podladtchikov in einem Hindernispark, den sogenannten «Snowparks», ausprobieren möchte, findet diese auf der «Snowpark App». Darauf sieht man genau, wie viele und welche Hindernisse ein Snowpark im Moment geöffnet und präpariert hat. Also ob zum Beispiel die Schanze «Grosse Berta» im Fruttpark heute befahrbar ist. Die App bietet zudem aktuelle Webcam-Bilder, News und Events der Parks an. Interaktiv ist auch diese App: Man kann eigene Fotos heraufladen und mit anderen Hindernispark-Begeisterten teilen.

«Der Wintersportler kann sich ein detailliertes Bild des aktuellen Zustandes der populärsten Schweizer Snowparks machen und kann sich zudem von seinen Lieblingsgebieten Benachrichtigungen senden lassen», sagt André Wolfensberger. Er ist der Inhaber von «duckstance.com». Die Wintersport-Marketing Agentur mit Hauptsitz in Buochs hat in Zusammenarbeit mit dem App-Initiant Jonas Walti die «Snowpark App» für die ganze Schweiz weiterentwickelt. In der Zentralschweiz ist die App mit den Skigebieten Stoos, Sörenberg, Melchsee-Frutt, Mythenpark und Hoch-Ybrig vernetzt. Wolfensberger erklärt, dass die Betreiber der Snowparks die Bilder und Informationen auf der App jeweils selber aktualisieren.

Mit 50 Stundenkilometern die Piste hinunterdüsen

Wer nicht nur gerne über Hindernisse fährt, sondern auch wissen möchte, wie schnell er unterwegs ist, kann die «Map to Snow»-App herunterladen. In der Innerschweiz ist diese jedoch erst mit dem Skigebiet Engelberg-Titlis verknüpft. Wie bei Skiline funktioniert «Map to Snow» über einen Tracker. Geschwindigkeit, Pistenkilometer und Höhenmeter kann der User von der App auswerten lassen und mit seinen Ergebnissen direkt bei Wettbewerben mitmachen. Je höher man im Ranking der App ist, desto mehr Chancen hat man auf Preise wie zum Beispiel ein neues Snowboard von Nitro oder ein Paar Ski von Atomic.

Ein durchschnittlicher Skifahrer fährt etwa mit 50 Stundenkilometern den Jochpass hinunter. Zum Vergleich: Ein Skirennfahrer kommt auf 120 Stundenkilometer. Auf dem Weg zurück auf den Jochpass, kann der Wintersportler auf dem Sessellift gemütlich das Smartphone hervorholen und sich über mögliche Verpflegungsstationen informieren. Die Suche nach dem Fondue dauert nicht lange: Die nächste Bergbeiz zeigt die «IEngelberg App» an. Sie gibt Auskunft über Restaurants, Events, offene Anlagen und Fahrpläne. Wie auf dem Stoos kann man aber über die Webcams auf der «IEngelberg App» die aktuellen Pistenverhältnisse einsehen.

Hot Spots in Engelberg

Weshalb es auch Wintersportlern heute wichtig ist, digital vernetzt zu sein, währenddem sie auf der Piste sind, erklärt Marco Zemp, Marketingleiter von Engelberg-Titlis Tourismus: «Glücksmomente wie zum Beispiel eine ultimative Abfahrt oder die Aussicht von der Hängebrücke auf dem Titlis wollen heutzutage in den Social Media Kanälen möglichst rasch mit Freunden geteilt werden.» Deshalb würden sie auch überlegen, das ganze Dorf und die Skigebiete flächendeckend mit W-Lan-Hot Spots auszurüsten. «Die digitalen Angebote werden wir in Zukunft ausbauen und wo nötig verbessern», so Zemp.

Ein Teil der Titlis-Bahnen-Tickets kann man über die App kaufen. Deshalb werde man das Angebot in der realen Welt jedoch nicht schmälern: «Der Ticketverkauf über die App ist aus meiner Sicht eine sinnvolle Ergänzung und wird in Zukunft zunehmen», sagt Zemp. Er denke jedoch nicht, dass die Ticketkassen dadurch vollständig ersetzt werden.

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