95-Millionen-Projekt spart 10'000 Tonnen CO2 ein

In Horw und Kriens wird bald mit Seewasser geheizt

Übersicht des See-Energie Netzes mit den zwei Hauptleitungen Richtung Horw Kriens und Horw Mitte.

(Bild: zvg)

Der Vierwaldstättersee birgt gewaltige Wärmereserven. Dank diesen ist es zukünftig möglich, in Horw und Kriens mit Seewasser zu heizen. Energie Wasser Luzern (ewl) setzt auf diese umweltschonende Energieversorgung und baut in Horw und Kriens ein See-Energie Netz.

Mit dem Auffahren des ersten Baggers diesen Donnerstag gelangt das Pionierprojekt See-Energie in die Umsetzung. Für Stephan Marty, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei ewl, ist dies ein wichtiger Moment: «Nach einer langen und detaillierten Planungsphase wird der Bau des See-Energie Netzes nun für alle sichtbar.» Im Rahmen dieser innovativen Energieversorgung nutzt die Seenergy Luzern AG, eine Tochterfirma von ewl, Wasser aus dem Horwer Seebecken um Gebäude nachhaltig zu heizen (zentralplus berichtete).

Während die Anlage im Winter wärmt, so leistet sie im Sommer das Gegenteil. Die angeschlossenen Gebäude können damit umweltfreundlich gekühlt werden. Die erste Wärmelieferung erfolgt ab Herbst 2020.

Die neue See-Energieanlage wird im Endausbau rund 6’800 Haushalte mit Wärme und Kälte versorgen. Das entspricht einer Energiemenge von 55 Gigawattstunden im Jahr. Stephan Marty ergänzt: «Durch die Versorgung mit See-Energie in Horw und Kriens können wir jährlich bis zu 10’000 Tonnen CO2 einsparen. Damit verfolgen wir konsequent eine ökologische Energiepolitik.» Die Realisierung des Pionierprojekts kostet zirka 95 Millionen Franken.

Und so funktioniert’s:

 

Regierungsrat erteilt Konzession

Der Regierungsrat hat der Seenergy Luzern AG Anfang April eine Konzession zur Nutzung von Wasser aus dem Vierwaldstättersee zu thermischen Zwecken sowie die nötigen kantonalen Bewilligungen für den Neubau der See-Energie-Zentrale erteilt. «Wir freuen uns, dass das Projekt nun mit dem heutigen Spatenstich gestartet wird», sagt Regierungspräsident Robert Küng. «Das See-Energie Netz, welches das erste 2000-Watt-Areal in der Zentralschweiz mit erneuerbarer Energie versorgen wird, ist ein wichtiges Pionierprojekt in unserer Nähe und eine der vielen Massnahmen, die es für den Klimaschutz umzusetzen gilt. Wir sehen im Vierwaldstättersee grosses Potential für weitere ähnliche Projekte.»

Ab April 2019 starten die Arbeiten an der See-Energie Zentrale beim Sportplatz Seefeld in Horw sowie an den beiden Hauptverteilleitungen. Der Bau der Seeleitung vom Horwer Seebecken zur Zentrale erfolgt ab November 2019. Die Bautätigkeiten für die erste Phase der Erschliessung dauern voraussichtlich bis September 2020.

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