In neun Playoff-Spielen in den Final vorgestossen

Zugs Traum vom Double wird immer realistischer

Wenn das keinen Spass macht: Doppeltorschütze Sven Senteler wird von seinen Teamkollegen auf der Spielerbank erwartet.

(Bild: EVZ/Fabrizio Vignali)

Der Cupsieger hat sich mit einer 5:2-Gala den vierten Sieg über Lausanne geholt und sich für zum zweiten Mal in den letzten drei Saisons für den Playoff-Final qualifiziert. Jetzt hat der EV Zug wieder sechs spielfreie Tage zur Regeneration.

Vor dem fünften Halbfinal-Spiel hat Dan Tangnes den Hockey-Gott herausgefordert. Verändere nie ein siegreiches Team, heisst ein unbeschriebenes Gesetz, und der EVZ-Trainer brach es ohne Not. Er nahm Dennis Everberg, der seit dem vierten siegreichen Viertelfinalspiel in Lugano ausfiel, in sein Aufgebot und setzte David McIntyre auf die Tribüne. Dabei hatten die Zuger die letzten beiden Duelle gegen Lausanne mit 5:0 und 2:0 gewonnen.

Für die Abergläubischen unter den 7200 Zuschauern in der abermals ausverkauften Bossard Arena mochte es deshalb nicht verwunderlich sein, dass der von Everberg herausgeholte Penalty nach 24 Sekunden nicht in eine Zuger Führung mündete. Doch Zugs Topskorer Lino Martschini scheiterte mit seinem Versuch, weil er wohl glaubte, gegen Sandro Zurkirchen auf jene Backhand-Finte, die er fast schon blind beherrscht, verzichten zu müssen. Lausannes Goalie war 2012/13 noch sein Teamkollege in Zug.

Die Slapstick-Einlage von Lausanne

Aber nicht einmal eine ungnädige Laune des Hockey-Gottes hätte die Zuger ins Verderben führen können. So schlecht waren die Westschweizer. Fehlerhaft in der Abwehr, stumpf im Angriff. Aber das ist halt so, wenn die Energietanks nichts mehr hergeben (zentralplus berichtete).

Bei den ersten drei Zuger Toren hätte Lausanne jeweils einen Assist durchaus verdient gehabt. Dem 0:1 Sentelers in der 9. Minute ging ein Scheibenverlust von Ronalds Kenins in der eigenen Zone voraus. Nicht einmal drei Minuten später brachten die Romands den Puck nicht raus, bis Sven Leuenberger erfolgreich abschloss.

«Wir haben jetzt zwei super Serien gespielt,
aber die wichtigste kommt noch.»

Sven Senteler, Stürmer des EV Zug

Und geradezu Slapstick war, wie Kenins kurz nach der ersten Drittelspause seinen Teamkollegen Lukas Frick abräumte und Martschini so freie Fahrt aufs eigenen Tor gewährte. Den Abpraller nutzte Reto Suri zum 3:0.

Ohne gegnerischen Support kam Senteler beim 4:0 aus: Herrlich, wie er Joël Genazzi ausstiegen liess und den Puck in der entfernten oberen Torecke versenkte (25.). Das schönste Tor dieser Halbfinal-Serie war das elfte in Folge für die Zuger, ohne dass sie in dieser Zeit einen Gegentreffer zuliessen. 

Ohne Drama in den Final

Von da an ging es bloss nur noch um die Frage, ob Tobias Stephan auch das dritte Halbfinal-Spiel in Serie ohne Gegentreffer übersteht. Die Antwort folgte nach 29 Minuten und 32 Sekunden. Während einer Zuger Unterzahl hübschte Kenins seine unvorteilhafte Vorstellung mit dem 1:4 auf. Insgesamt brachte es der EVZ-Goalie auf 149 Minuten und 32 Sekunden der Ungeschlagenheit.

In bloss neun Playoff-Spielen hat sich der EV Zug für die Finalserie qualifiziert. Drama war selten dabei, weil der EVZ bislang überragend agierte. Die einzige Playoff-Niederlage hat er sich mit Undiszipliniertheiten während der Verlängerung im zweiten Spiel (4:5) selber beigebracht.

Den Zentralschweizern winkt nun die Chance, den Traum vom Double Realität werden zu lassen. Bis zum Start der Finalserie (best-of-7) am nächsten Donnerstag hat der EVZ fast eine Woche spielfrei. «Wir haben jetzt zwei super Serien gespielt, aber die wichtigste kommt noch», sagte Zugs Doppeltorschütze Sven Senteler hinterher.

Setzten sich die Bieler, die gestern in Bern 2:0 gewannen und ihre Serie auf 3:2 nach Siegen stellte, durch, wird der EVZ mit einem Heimspiel starten. Zieht der SC Bern in den Final ein, startet die Finalserie für die Zuger in der Bundeshauptstadt.

Welcher Gegner Senteler lieber wäre? «Ach, keine Ahnung», umkurvt der Stürmer die Frage. Nicht ausgeschlossen, dass sich die Zuger das sechste Playoff-Duell zwischen Biel und Bern am trainingsfreien Samstag gemeinsam vor dem Bildschirm anschauen. 

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