Unser Test zeigt die «schnellste» Ampel im Kanton


So lange warten Zuger Fussgänger auf Grün

In Zug muss man nicht lange auf das grüne Ampelmännchen warten.

(Bild: ewy)

Die Warterei an Zuger Fussgängerampeln nervt Sie? Dafür gibt es wenig Grund. Denn wie ein Test zeigt, kommen Fussgänger im Kanton Zug meist in Windeseile auf die andere Strassenseite. Die Koordination der Lichtsignale stellt den Kanton aber dennoch vor Herausforderungen.

Man steht auf der Mittelinsel und auf der anderen Strassenseite rollt der Bus heran, den man erwischen sollte. Wenn die Ampel nicht gleich auf Grün schaltet, wird man auch als Zuger Fussgänger gern ungeduldig.

Zug schlägt sich gut

In Luzern schaltet sich sogar die Politik ein. Das Postulat der SP-Politiker Mario Stübi und Yannick Gauch fordert maximale Wartezeiten von 50 Sekunden für Fussgänger an Ampeln. In Zug ist der Ärger jedoch meist unbegründet, wie zentralplus im Test festgestellt hat.

Wir mussten in der Stadt Zug nirgends länger als 40 Sekunden warten und auch in Baar gab es nur eine Ampel, bei welcher der von den Luzernern geforderte Grenzwert um drei Sekunden überstiegen wurde. Beim Überqueren der Neugasse, vom Falkenweg Richtung Bahnhof kommend, warteten wir satte 53 Sekunden.

Die «schnellste» Ampel im Kanton


Der Rest von Baar zeigte sich aber von einer ganz anderen Seite. Am Büelplatz warten Fussgänger bei der Querung der Neugasse 18 Sekunden, an der Rigistrasse sogar lediglich vier Sekunden – die «schnellste» Ampel im Test. Die Verbesserungen, die laut Kanton letztes Jahr in Baar durchgeführt wurden, scheinen sich gelohnt zu haben.

In der Stadt Zug brauchen Fussgänger am meisten Geduld, wenn sie von der Metalli-Nordseite über die Baarerstrasse Richtung ZKB wollen. 40 Sekunden wartet man an dieser Ampel.

Wo man auf der Mittelinsel rasten kann


Mit 39 Sekunden fast gleich lang verbrachten wir vor der Ampel an der Gubelstrasse, als wir vom «Berge pur»-Outdoor-Laden Richtung Migros-Fitness wollten. Auch am Postplatz warten Fussgänger 36 Sekunden, wenn sie vom Kiosk Richtung ZKB queren. Immerhin ohne auf der Mittelinsel Halt machen zu müssen.

Anders am Bundesplatz Richtung PKZ, dort warten Passanten nach den ersten 18 Sekunden noch einmal läppische sieben Sekunden auf der Mittelinsel. Von der Neustadt-Passage zur Metalli braucht man 29 und vom Bahnhof Richtung Metalli-Mitte 22 Sekunden Geduld.

«Wir haben sehr selten Rückmeldungen wegen zu langer Wartezeiten vor Lichtsignalen», sagt Regierungsrat und Baudirektor Florian Weber. Das Tiefbauamt sei aber laufend daran, die Wartezeiten an Lichtsignalen für alle Verkehrsteilnehmer zu optimieren.

Vorgaben von maximalen Wartezeiten, wie in Luzern gefordert, gäbe es im Kanton Zug nicht, so Weber. Wie der Test von zentralplus gezeigt hat, betragen die Wartezeiten in der Regel deutlich unter 50 Sekunden. «Dies zeigt uns, dass unsere Anlagen gut eingestellt sind», freut sich der Baudirektor.

Das soll jedoch nicht heissen, dass die Koordination der Lichtsignale nicht auch in Zug eine Herausforderung sei. Die grösste Schwierigkeit bestehe darin, zu regeln, dass kein Verkehrsteilnehmer zu lange warten müsse.

Längerer Grünphasen – weniger Stau

«Auf Spuren mit hohen Belastungen fällt die Grünzeit länger aus, damit kein Stau entsteht», erklärt Weber. «Lange Grünzeiten auf der einen Spur führen jedoch unweigerlich zu langen Rotzeiten auf anderen Spuren», führt er die Problematik aus.

Im Kanton Zug sind alle Ampeln verkehrsabhängig gesteuert. «Das heisst, eine Spur hat innerhalb gewisser Grenzen nur solange Grün, wie auch Autos die Spur befahren», erklärt der Regierungsrat. Wenn keine Fahrzeuge auf einer Spur sind, wird diese folglich auf Rot geschaltet, um eine andere freizugeben.

Der öffentliche Verkehr wird priorisiert

Diese Aufgabe wird komplexer, je mehr Spuren an einem Knotenpunkt zusammenfliessen. An einigen Stellen muss der öffentliche Verkehr berücksichtigt oder gar priorisiert werden, was zu besonderen Herausforderungen führt.

Hinzu kommt, dass bei Weitem nicht alle Lichtsignale durchgehend laufen. Einige werden auf die öffentlichen Verkehrsmittel abgestimmt, viele werden aber auch um 23 Uhr ausgeschaltet, da in der Nacht der Verkehr deutlich abnimmt.

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