Ein Schritt in Richtung Wirtschaftsstandort

Luzerner Immobilienagentur will in Littau 35 Millionen Franken investieren

26 Wohnungen und viel Raum für Büro und Dienstleistungen: der geplante Neubau beim Littauer Bodenhof.

(Bild: zvg)

Die Stadt Luzern will, dass der Littauerboden zu einem pulsierenden Wirtschaftsstandort wird. Doch seit der Fusion mit Littau und dem Kauf eines grossen Grundstücks im Jahr 2013 ist nicht viel geschehen. Nun plant eine Luzerner Immobilienagentur, 35 Millionen Franken zu investieren.

Unweit des Kreisels Bodenhof in Littau, wo zurzeit eine Wiese dominiert, sollen bald drei neue Gebäude errichtet werden. Die Studhalter Immobilien AG will auf ihrem Grundstück neben der Tankstelle rund 26 Wohnungen bauen.

Gewohnt wird in zweien der drei Gebäude. Im dritten soll ausschliesslich gearbeitet werden, wie aus dem aktuell aufliegenden Baugesuch hervorgeht. Die Nutzfläche für das Wohnen beträgt 2’000 Quadratmeter, diejenige für Büro und Dienstleistungen über 7’000 Quadratmeter.

Miete im «mittleren Bereich»

Ob eine Kinderkrippe, ein Reisebüro oder ein Handwerker einziehen, wird noch nicht verraten. Derzeit befände sich die Immobilienfirma in Vorverhandlungen mit verschiedenen Interessenten. «Die Nachfrage ist für das Stadium des Projekts, 
also vor Baubeginn, erfreulich», so ein Sprecher der Studhalter Immobilien AG. Spezifische Namen oder Branchen potentieller Interessenten werden indes keine genannt.

Der geplante Neubau soll sich U-förmig um einen Innenhof legen, der als Begegnungszone fungiere und grün bepflanzt werde. An der lärmbelasteten Thorenbergstrasse soll das Gebäude architektonisch geschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich laut Baugesuch auf knapp 35 Millionen Franken.

Mehrheitlich werden es 2,5-Zimmer-Wohnungen, die folglich Alleinstehende und Zwei-Personen-Haushalte ansprechen sollen. «Die demografische Entwicklung bestätigt einen Bedarf dieser Zielgruppe», begründet der Sprecher. Betreffend Preis lässt er sich ebenfalls noch keine konkreten Zahlen entlocken. Nur so viel: Es handle sich um «marktübliche Mieten im mittleren Bereich».

Der geplante Neubau ist U-förmig. An der lärmbelasteten Thorenbergstrasse soll der Neubau geschlossen sein.

Der geplante Neubau ist U-förmig. An der lärmbelasteten Thorenbergstrasse soll der Neubau geschlossen sein.

(Bild: aus dem Baugesuch)

Die Stadt freut’s

Von Seiten der Stadt Luzern wird das Projekt begrüsst. «Dieses trägt zur Entwicklung des Littauerbodens bei», sagt Daniel Bernet vom Stab der Baudirektion Stadt Luzern. Die Fusion mit Littau im Jahre 2010 liess beim Luzerner Stadtrat die Hoffnung aufkommen, dank Landreserven auf dem Gebiet interessierte Firmen anzulocken. Denn was in der Stadt Mangelware ist, gibt es ausserhalb des Zentrums zur Genüge. Insbesondere vom Littauerboden erhoffte man sich viel.

So kaufte der Stadtrat 2013 ein Grundstück in Littau, das eine Fläche von über 15’000 Quadratmetern umfasst. Kostenpunkt: über sieben Millionen Franken. Doch viel geschehen ist seither nicht. Auch auf politischer Ebene wurde die Thematik aufgegriffen. Albert Schwarzenbach und Roger Sonderegger namens der CVP-Fraktion reichten deswegen letztes Jahr einen Vorstoss ein und fragten: «Was geschieht mit dem Grundstück im Littauerboden?»

«Grössere Bauprojekte, die unmittelbar vor der Baueingabe stehen, sind uns nicht bekannt.»

Daniel Bernet, Stadt Luzern

Im August 2018 hielt der Stadtrat fest, dass das erworbene Grundstück in Littau «für die langfristig angelegte Stadtentwicklung nach wie vor strategischen Sinn» mache. Es handle sich aber um eine Landreserve, die bewusst nicht unmittelbar neu genutzt werden solle. Er sprach von Handlungsspielraum, um die Ziele des Stadtrates aus dem Raumentwicklungskonzept umzusetzen und die Stadtentwicklung aktiv zu beeinflussen.

Daran wird sich vorerst offenbar nichts ändern. Diese Antwort sei nach wie vor aktuell, wie Daniel Bernet von der Stadt bestätigt.

Baufreigabe soll noch 2019 erfolgen

Ein grosser Gewerbepark befindet sich keinen Kilometer entfernt auf dem Littauerboden. Im 2014 eröffneten Business-Park haben rund 45 Firmen ihren Sitz. Auch da wird eine Erweiterung der Infrastruktur beabsichtigt, wie auf der Website zu lesen ist. Wann, ist aber noch unklar. «Grössere Bauprojekte, die unmittelbar vor der Baueingabe stehen, sind uns nicht bekannt», sagt Daniel Bernet von der Stadt Luzern.

Anders beim Projekt in der Nähe des Bodenhof-Kreisels. Mit einer Baufreigabe rechnet die Studhalter Immobilien AG im zweiten Quartal 2019. Die Bauzeit betrage rund 30 Monate. Da es der Stadt ein Anliegen sei, das ganze Gebiet Littauerboden langfristig zu entwickeln, sei auch deshalb eine gemischte Nutzung sinnvoll, sagt der Sprecher der Studhalter Immobilien.

Im Innenhof des geplanten Neubaus am Littauer Bodenhof soll es grünen.

Im Innenhof des geplanten Neubaus am Littauer Bodenhof soll es grünen.

(Bild: zvg)

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