Vier Parteien verlangen mehr Engagement der Stadt

Stadt Luzern soll Spange Nord mit langem Tunnel prüfen

Die Suva am Löwenplatz 1 hat die Fahnen gehisst.

(Bild: zvg)

Wie weiter mit der Spange Nord? Aufgrund des Widerstands werden zurzeit verschiedene Varianten geprüft. FDP, SVP, GLP und CVP wollen, dass der Stadtrat sich dabei einbringt: Er soll die Folgen eines Tunnels bis zur Haldenstrasse – trotz den Mehrkosten – genauer analysieren.

Während die SP der Stadt Luzern die Spange Nord mittels Initiative beerdigen will, sehen die vier Mitte- und bürgerlichen Parteien einen anderen Weg. FDP, CVP, SVP und GLP verlangen vom Luzerner Stadtrat in einem dringlichen Postulat, dass er die sogenannte «Spange Nord lang» sowie verschiedene Aspekte dieser Variante nochmals genau zu prüfen. Die «Spange Nord lang» sieht eine unterirdische Strassenführung vom Schlossberg bis zum Anschluss Haldenstrasse vor.

Durch den langen Tunnel könnte das Gebiet Löwenplatz/Zürichstrasse und die Haldenstrasse entlastet werden. Diese Form der Spange Nord entspricht einer der acht Varianten, die bis im Herbst detaillierter analysiert werden. Externe Experten haben kürzlich nach einem Beschluss des Kantonsrates 40 Varianten geprüft.

Auf kantonaler Ebene wird die lange Variante mit einem Tunnel bis zur Haldenstrasse wegen den Kosten allerdings bereits kritisiert. Die zusätzlichen Ausgaben belaufen sich gemäss Schätzungen auf rund eine Milliarde Franken. Auch der Stadtrat bekräftigte kürzlich erneut seine ablehnende Haltung zur Spange Nord.

Stadtrat in der Verantwortung

Für FDP, CVP, SVP und GLP ist indes klar, dass es nebst der kantonalen auch eine städtische Sicht auf das Strassenprojekt brauche. Es sei zwar richtig, dass sich der für die Interessen der Quartiere einsetze. Aber: «Ebenso ist der Stadtrat in der Verantwortung, das bestmögliche Ergebnis für die Stadt Luzern herauszuholen», heisst es im Vorstoss.

Die vier Fraktionen bitten den Stadtrat deshalb, sowohl die positiven wie auch die negativen Auswirkungen einer Variante Tunnel lang auf die Stadt Luzern genauer zu prüfen – in enger Zusammenarbeit mit dem Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons. Erwähnt werden die verkehrstechnischen und städtebaulichen Auswirkungen, aber auch die sich ergebenden städtebaulichen und wirtschaftlichen Chancen für die Innenstadt. Ebenso einzubeziehen seien dabei die Direktbetroffenen, namentlich die Quartiervereine.

Damit ist aber keineswegs gesagt, dass die vier Parteien oder der Stadtrat die Spange Nord letztlich unterstützen sollen oder müssen. Eine  Beteiligung an der Prüfung der Varianten nehme in keiner Form vorweg, dass sich die Stadtregierung am Ende nicht gegen das Projekt als Ganzes stellen könne. Ebenso wenig wollen und können sich laut Mitteilung die vier Fraktionen zum jetzigen Zeitpunkt – ohne Klarheit über die Bestvariante – hinter das Gesamtprojekt stellen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Felix Kaufmann
    Felix Kaufmann, 17.02.2019, 16:40 Uhr

    Schade, dass sich die GLP auf dieses zusätzliche Varianten-Spielchen mit rechtsbürgerlichen Parteien einlässt; ich dachte, sie sei Teil der Gegenbewegung! Denn es ist ausgerechnet diese Variante, die von den externen Ingenieuren Michel Simon und Martin Buck in der Präsentationsübersicht (https://gesamtsystem-bypass.lu.ch/projekt/ueberpruefung/phase_1) auf Folie 26 mit «Tendenziell verwerfen» qualifiziert wurde, denn, so die Ingenieure, sie ein «vergleichbarer Eingriffe in den Siedlungsraum wie Variante «kurz»» und dazu seien die «Mehrkosten übermässig hoch im Vergleich zum Zusatznutzen > schlechteres Nutzen-Kosten-Verhältnis erwartet».
    Mit anderen Worten, die Variante lang ist ein vergleichbarer, unannehmbarerer, zerstörerischer Eingriff in die Quartiere, der «bis das Vierfache der Varianten «kurz»» kostet. Das müsst ihr euren Wählerinnen und Wählern zuerst einmal verkaufen!
    Aber – und das freut mich als Spangen-Gegner – die Bevölkerung rund um die Haldenstrasse ist dadurch aufgeschreckt worden und ist nun ein aktiver Teil der Spangengegnerschaft!!

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