Luzerner Polizei erhält Hinweis aus Deutschland

Hellseher will vermisste Frau im Bireggwald wissen

Die 50-jährige Luzernerin wird vermisst. Ein Hellseher vermutet, sie befindet sich im Bireggwald.

(Bild: Montage les)

Ein Hellseher hat der Luzerner Polizei im Fall einer vermissten Frau seine Dienste angeboten. Die Polizei ging dem Hinweis nach, fand die Frau jedoch nicht. Dennoch bleibt der Hellseher bei seiner Aussage, wo sich die 50-Jährige befinden soll. 

Seit dem 31. Januar wird eine 50-jährige Luzernerin vermisst. Die Luzerner Polizei ging diesen Montag mit einer Vermisstenmeldung an die Öffentlichkeit und hofft auf Hinweise (zentralplus berichtete).

Michael Schneider hat sich mit einem Hinweis gemeldet. Die Luzerner Polizei soll sich doch im nahen Umkreis des Vita Parcours im Bireggwald umsehen, teilte er der Luzerner Polizei mit. So weit, so hilfreich.

Doch der Zugang von Michael Schneider zum Vermisstenfall ist ein besonderer. Der Deutsche bezeichnet sich als Hellseher. «Mir ist bewusst, dass – anders als in angelsächsischen oder osteuropäischen Ländern – Seher wie ich nicht zum Standardrepertoire kriminalpolizeilicher Ermittlungsarbeit gehören», erklärt er. zentralplus liegt der Mailverkehr an die Luzerner Polizei vor.

Diese erklärt, dass man Hinweisen aus der Bevölkerung nachgehe und die Sachverhalte überprüfe. «Im Fall der Vermissten sind mehrere Hinweise eingegangen, unter anderem auch einer von Herrn Schneider», sagt Polizeisprecher Christian Bertschi. Doch er sagt auch: «Bislang haben die eingegangenen Hinweise leider noch nicht zur Auffindung der vermissten Person geführt.» Im Bireggwald wurde die Frau also nicht gefunden.

Keine Aussagen über Gesundheitszustand der Vermissten

Auf Anfrage von zentralplus spricht Schneider offen über sein Wirken: «Ich hatte eine Eingebung», sagt er zum vorliegenden Fall. Ihm ist es wichtig, drei Dinge explizit zu betonen. Anders als in anderen Fällen habe er in diesem Fall keine Aussage gemacht, ob die vermisste Frau noch lebe. Weiter arbeite er stets ehrenamtlich. «Und drittens kann auch ich mich täuschen», erklärt Schneider.

Im Gespräch wird klar: Schneider kennt sich mit vielen Kriminalfällen aus. Auf seiner Website finden sich Medienberichte über seine Eingaben. Auch hat er seinen Schriftverkehr an die Polizeien gut dokumentiert. «Ich habe oftmals Recht, lag aber auch schon daneben», erklärt er. 

Hellseher bleibt beim Bireggwald

Dass manch einer seiner Gabe gegenüber kritisch eingestellt ist, nimmt er zur Kenntnis. Über sein Beziehungsnetz, das von Polizei über die Medien reicht, spricht er offen. «Es soll einfach unterstreichen, dass ich kein esoterischer Spinner bin», erklärt er.

Kurz nach dem ausführlichen Telefongespräch meldet sich Schneider nochmals per E-Mail zum Fall. «Beim nachfolgenden Gebiet (Ausschnitt des Bireggwalds) bleibe ich. Ich denke, es ist überschaubar.» 

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Daniel Huber
    Daniel Huber, 08.02.2019, 15:51 Uhr

    wenn ich den folgenden Satz lese: «Ich hatte eine Eingebung», dann schadet dies eher der glaubwürdigkeit von Schneider (sofern ein wahrsager je eine solche hatte). hier kann sich wohl jeder sein eigenes urteil bilden. ob es einen solchen Artikel braucht, ist eine andere sache. ich sehe die story als unterhaltung.

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  • Profilfoto von eron
    eron, 08.02.2019, 13:37 Uhr

    Man kann sich mit einzelnen Artikeln doch ziemlich die Glaubwürdigkeit verspielen. Was soll die Polizei denn machen? Diese sollte jedem noch so absurden Hinweis nachgehen einfach weil sie alles versuchen sollte. Einem Scharlatan eine solche Plattform zu bieten seinen esoterischen Quatsch zu verbreiten finde ich dann doch eine andere Liga. Was kommt als nächstes? Von Ufos entführte Luzerner? Chemtrails? Daniele Ganser als verantwortlicher Redakteur im Ressort Wissenschaft?

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  • Profilfoto von eron
    eron, 08.02.2019, 10:13 Uhr

    Bin ich hier beim Postillon? Ich lese euch sonst gerne und bin Mitglied des Vereins Medien.Meinung.Vielfalt aber das hier kann ja wohl nicht euer ernst sein. Aus dem Hirngespinst eines «Hellsehers» einen Artikel zu machen ist doch lächerlich.

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    • Profilfoto von Linus Estermann
      Linus Estermann, 08.02.2019, 10:31 Uhr

      Nein, Sie sind hier nicht beim Postillon. Unter mehr als 2’000 Artikeln im Jahr hat ein solcher meines Erachtens auch Platz. Was man davon halten soll, ist die Sache jedes einzelnen. Interessant ist ja, dass die Luzerner Polizei dem Hinweis nachging. Liebe Grüsse Linus Estermann

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