Gastspiel der Kunstflieger in Zug

Die Patrouille Suisse am Seefest – Fluch oder Segen?

Die Patrouille Suisse mit den F5-Tigers im Formationsflug.

(Bild: zvg)

Nachdem die Patrouille Suisse beim Eidgenössischen Schwingfest in Zug auf einen Auftritt verzichten muss, kommt sie ans Zuger Seefest. Das weckt bei einigen Glücksgefühle – aber längst nicht bei allen.

Das Zuger Seefest feiert sein 50-jähriges Bestehen und wartet dieses Jahr zusätzlich zum fantastischen Feuerwerk mit einer Flugshow der Patrouille Suisse auf. Dies gab der Veranstalter Zug Sports bekannt. Es ist nicht zum ersten Mal.

Darüber freuen sich die einen und ärgern sich die anderen. Die Debatte ist hoch emotional und dreht sich meist um dieselben drei Aspekte: Lärm, Umwelt und Finanzierung. Flugshows sind in dieser Hinsicht quasi Feuerwerk.

Die Kunstflugstaffel kommt umsonst

Bei der Vorführung der Patrouille Suisse am Seefest fallen keine direkten Kosten für den Veranstalter an. Pro Jahr vergibt die Schweizer Armee zwölf Flugshows, für die sich jeder bewerben kann. Das Zuger Seefest konnte sich eine dieser Vorführungen sichern.

Man brauche einen guten Grund, damit die Patrouille Suisse einen auswähle, sagt Daniel Schärer, Leiter der Organisation Zug Sports. «Das war mit einem traditionsreichen Fest, das 25’000 bis 30’000 Besucher hat und einer Jubiläumsfeier offenbar gegeben», meint der Veranstalter.

Nicht alle freuen sich über die Flieger

«In meinem Umfeld freuen sich extrem viele Leute auf die Patrouille Suisse», meint Schärer. Viele würden das gerade auch hinsichtlich der durch die Medien lancierten Diskussionen um die Zukunft der Flugstaffel sagen, ist er sich sicher.

Die Zuger Gemeinderätin Tabea Zimmermann (ALG) freut sich weniger über die rotweissen Flieger. Sie stört sich am Lärm- und der Umweltverschmutzung. «Ich finde es nicht ideal und glaube nicht, dass dies an ein Seefest gehört», ergänzt sie.

Flugshows auf Flugplätzen

Zimmermann ist nicht grundsätzlich gegen Flugshows und sie verstehe sogar, dass es Leute gibt, die sich dafür begeistern können. Sie fände es aber besser, wenn man solche Demonstrationen auf Flugshows bei Flughäfen beschränke. Auch aus Gründen der Umweltschutzes sei es von Vorteil, wenn die Flugzeuge nicht zuerst noch einen langen Anflug hätten, meint Zimmermann.

«Dort werden weniger Personen vom Lärm belästigt und man hat ein ausgewähltes Publikum», meint die Gemeinderätin. «Es gibt immer wieder Unfälle. Bei einer Flugshow hat sich wenigstens jeder bewusst dazu entschieden, dieses Risiko einzugehen», sagt sie weiter.

Sicherheit dank See

Schärer erklärt, dass die Sicherheit gerade ein Grund dafür sei, dass die Patrouille Suisse an das Zuger Seefest kommt. «Ans Eidgenössische in Zug durften sie nicht, weil sie dort über Wohnquartieren geflogen wären», erinnert der Zug-Sports-Leiter (zentralplus berichtete).

«Am Seefest können sie aber über dem Wasser fliegen, womit so gut wie keine Gefahr für Zuschauer oder andere besteht», sagt er. Die Patrouille Suisse starte ausserdem jeweils in Emmen, dadurch werde die Anreise relativ kurz gehalten, und die Belastung für die Umwelt sei entsprechend kleiner.

«Für das Jubiläum gönnen wir uns mal etwas.»

Daniel Schärer, Leiter Organisation Zug Sports

«Wir versuchen bei jedem Event so nachhaltig wie möglich zu sein», erklärt Schärer. «Für das Jubiläum gönnen wir uns jetzt mal eine halbe Stunde etwas vom Besten, was die Schweiz zu bieten hat», meint er weiter.

«Wir wollen mit dem Zuger Seefest einen Anlass schaffen, für den man sich nicht verabreden muss.» Wenn man ans Seefest gehe, soll man wissen, dass man auf seine Freunde und alten Bekannten trifft, findet Schärer.

Wenn zu diesem Zweck die Patrouillle Suisse noch als zusätzlicher Magnet funktioniere, glaubt Schärer, so passe das perfekt zur Idee hinter dem Zuger Seefest.

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