Mittepartei lädt zur Dreikönigskonferenz

Zuger CVP kündigt neuen Boss an

Die drei Zuger CVP-Regierungsräte Martin Pfister (l.), Silvia Thalmann-Gut und Beat Villiger.

(Bild: wia)

Die Zuger CVP hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Erst verstarb der Parteipräsident unerwartet, dann, mitten im Wahlkampf, kam die Causa Villiger zutage. Ins kommende Jahr blickt die Partei jedoch voller Hoffnung. Denn CVP-Präsident Gerhard Pfister hat ein Rezept, mit dem er seine Partei zum Erfolg führen will.

Wie passend. Mit neuerdings zwei Königen und einer Königin in der Regierung lud die Zuger CVP am Montag zur Dreikönigskonferenz im Hotel Guggital. Der jährliche Anlass bot Gelegenheit, zurückzublicken. Und natürlich nach vorn. Wobei es in beiden Richtungen einiges zu sehen gab.

2018 war für die Zuger CVP ein bewegtes Jahr. Im März letzten Jahres verstarb der kantonale Parteipräsident Pirmin Frei unerwartet (zentralplus berichtete). Schnell musste Ersatz gefunden werden. Vizepräsidentin Monika Barmet führte die Partei daraufhin durchs Zuger Wahljahr.

Und dieses war für die Mittepartei durchaus erfolgreich. Zwar verzeichnete die Partei einen Sitzverlust im Kantonsrat. Doch gewannen die Christdemokraten in den Gemeinderäten an Einfluss. Und nach der Eroberung des Sitzes von Manuela Weichelt-Picard durch Silvia Thalmann-Gut sitzen nun statt zwei drei CVP-Mitglieder im Regierungsrat.

Überschattet wurden die für die Partei erfolgreichen Wahlen jedoch durch die Causa Villiger. Eine Zeitlang war unklar, ob Villiger nach den «Republik»-Enthüllungen zurücktreten werde, und nachdem er wiedergewählt worden ist – die Wahl annehmen werde. Er tat es. Die Untersuchung des Falls läuft noch.

Hegglin und Pfister wollen in Bern bleiben

Vor dem Wahlkampf ist nach dem Wahlkampf. Denn bei den National- und Ständeratswahlen im kommenden Herbst wird die Zuger CVP erneut auf ihre bisherigen Zugpferde setzen. Wenig überraschend wollen sowohl Ständerat Peter Hegglin als auch Nationalrat Gerhard Pfister in Bern bleiben, wie sie am Montag beteuerten.

Pfister gibt zudem zu verstehen, dass ihm auch im Amt als CVP-Präsident sehr wohl ist. Ein Amt, das er mit klaren Zielen verfolgt: «Die Profilierung und Professionalisierung der CVP auf nationaler Ebene sind mehrjährige Projekte, welche ich in der kommenden Legislatur weiter fortführen möchte», sagt der Nationalrat.

Mehr Profil. Eine starke Mitte. Das sind klare Ansagen. Was bedeuten diese Ziele für die Zuger CVP, welche nun mit drei Regierungsräten das Potential hat, eine gehörige Portion Macht zu vereinen? Gibt es eine Strategie?

Sachpolitik vor Parteipolitik, so der Tenor bei den CVP-Regierungsräten

Vizepräsidentin Monika Barmet äussert sich zurückhaltend: «Die Regierungsräte müssen in dieser Konstellation erst einmal anfangen. Inwiefern die Linie der CVP einfliessen wird, steht und fällt nicht zuletzt mit den zu behandelnden Themen.»

«Auch wenn wir uns natürlich alle einer Partei politisch zugehörig fühlen und uns entsprechende Gedanken machen.»

Beat Villiger, Zuger Sicherheitsdirektor

Etwas konkreter formuliert Sicherheitsdirektor Beat Villiger: «In der Exekutive steht die Sachpolitik im Vordergrund. Wir müssen das Gesamtwohl im Auge behalten.» Und er ergänzt: «Auch wenn wir uns natürlich alle einer Partei politisch zugehörig fühlen und uns entsprechende Gedanken machen.»

Gesundheitsdirektor Martin Pfister sagt: «Es ist Usus, dass wir uns bei Themen im Regierungsrat nicht absprechen. Daran halten wir uns. Entsprechend ist nicht gegeben, dass wir immer gleich politisieren.»

Wahlkampfleiter Jean Luc Mösch, Fraktionspräsident Thomas Meierhans sowie CVP-Vizepräsidentin Monika Barmet an der Dreikönigskonferenz.

Wahlkampfleiter Jean Luc Mösch, Fraktionspräsident Thomas Meierhans sowie CVP-Vizepräsidentin Monika Barmet an der Dreikönigskonferenz.

(Bild: wia)

Gerhard Pfister gibt schmunzelnd zu bedenken: «Die Zeiten, in welchen der Kanton Zug das letzte Mal drei CVP-Regierungsräte stellte, waren nicht die Schlechtesten.» Er denkt dabei an die späten 90er-Jahre, als mit Robert Bisig, Paul Twerenbold sowie Walter Suter die Mittepartei besonders stark vertreten war.

Pfisters Rezept: Professionalität und ein guter Präsident

Wie sieht Pfister die Situation in Zug? Inwiefern bedarf die Kantonalpartei einer Schärfung ihres Profils? «Die CVP in Zug hat bereits ein starkes, klares Profil.» Das da wäre? «Sie fährt eine Politik, die klar bürgerlich ist, jedoch mit sozialen Akzenten.»

«Ich bin der Ansicht, dass wir in dieser Person jemanden gefunden haben, der die Kantonalpartei souverän führen wird.»

Gerhard Pfister, Zuger Nationalrat

Der Erfolg einer Partei, sagt Pfister aus eigener Erfahrung, hänge stark mit der Professionalität der Arbeit zusammen. Doch nicht nur das: «Ein gutes Präsidium ist sehr wichtig, und dieses hatten wir in Zug in den letzten Jahren.»

Bereits gibt es einen Favoriten fürs Chefamt

Doch genau hier gibt es demnächst eine Änderung. Monika Barmet hat nun das Amt der Kantonsratspräsidentin inne. Dass sie daneben die Kantonalpartei führe, ist für sie ausgeschlossen.

Entsprechend musste die CVP nach einem Nachfolger suchen, welcher den Delegierten am  15. Januar fürs Präsidium vorgeschlagen wird. «Wir sind fündig geworden», sagt Gerhard Pfister zuversichtlich. «Und ich bin der Ansicht, dass wir in dieser Person jemanden gefunden haben, der die Kantonalpartei souverän führen wird.» Noch wird um den Namen der Person jedoch ein Geheimnis gemacht.

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