Nicht nur Schoggi und Kirsch kommen aus Zug

Zuger Geschenkebasar: Viel Hochprozentiges und ein Knüller

Auch polnische Heimarbeiterinnen haben ihren Preis: 42 Franken kostet diese handgemalte Weihnachtskugel mit Zuger Motiv. Terre des hommes bekommt auch noch was ab vom Verkaufserlös.

(Bild: woz)

In Zug wird bekanntlich nicht mehr allzu viel produziert, und Waschmaschinen von V-Zug braucht es auch nicht alle Tage. Was also schenkt der Zuger aus seiner Heimat, wenn es mal keine Kirschtorte sein soll? Unsere Suche erbrachte mehr als 75 Produkte – neben viel Hochprozentigem auch einen Spiele-Klassiker.

Hand aufs Herz: Welche lokalen Spezialitäten fallen Ihnen aus Zug ein, sieht man einmal von Zuger Röteln und Kirsch-Spezialitäten ab? Tatsächlich finden sich mehr Geschenke mit Zuger Bezug als gedacht. Von der Trauffer-Holzkuh über das Chriesi-Holzbrättli bis zum Zuger Fotokalender. Man kann Baumwolltaschen oder T-Shirts mit dem Aufdruck «I love Zug» erstehen. Für Freunde häuslicher Zug-Romantik ist sogar ein schlichtes Windlicht erhältlich.

Dominant sind aber Angebote mit Hochprozentigem. So führt beinahe jede Zuger Konditorei passende Schokolade-Produkte mit Kirschfüllung. Selbstverständlich kann man sich aber auch mit Chriesi-Produkten den Magen vollschlagen – mit Chriesi–Nudeln etwa oder einer Chriesi-Wurst. Und es gibt Hochprozentiges bis zum Abwinken: Vom Chickenhill Single Malt Whisky im kleinen Fläschchen über das Kirsch-Mini-Set bis zur grossen Flasche des moussierenden Apfelschaumweins.

Wo ist der originelle Zuger Knüller?

Und, hicks, es gibt sogar noch was für Freunde der literarischen Musen – mit den beiden Romanen «Der Kirschtote» und «Rötelsterben» von Michael van Orsouw und Judith Stadlin. Nicht wenige dieser Plokalen rodukte führt der Zug Shop. Der ultimative Knüller scheint in diesem Sortiment indes zu fehlen. Oder gehts nur einfach darum, all den  Herstellern aus der Region eine Verkaufsplattform anzubieten?

Fast wie im Bazar: Die Zuger Spezialitäten bei Zug Tourismus.

Fast wie im Bazar: Die Zuger Spezialitäten bei Zug Tourismus.

(Bild: woz)

«Der Name ist Programm», erklärt Nicolas Ludin, Geschäftsführer von Zug Tourismus. Der von ihnen geführte Shop sei eine Plattform, welche rund 75 regionale Produkte aus dem Kanton Zug in den Vordergrund stelle. «Eine ähnliche Plattform gibt es unseres Erachtens ansonsten nicht», so Ludin. «Unsere Partner sowie lokale Erzeuger von Zuger Produkten haben so die Möglichkeit, ein Stück Zug anzubieten.»

«Die Kirsche ist ein Teil der DNA des Kantons.»

Nicolas Ludin, Geschäftsführer Zug Tourismus

Bei den Erzeugnissen stünden oftmals die Klassiker wie Chriesi oder davon abgeleitete Produkte im Zentrum. «Die Kirsche ist ein Teil der DNA des Kantons», sagt Ludin. «Am Verkauf verdienen sowohl Zug Tourismus wie auch die Hersteller etwas.»

Die Renner unter den Zuger Spezialitäten sind Produkte wie Chriesi-Konfitüre und Chriesi-Bohnen. «Ebenfalls oft wird die Wanderkarte nachgefragt und natürlich die diversen Schnäpse.»

42 Franken für eine handgemalte Weihnachtskugel

Doch rollt der Rubel tatsächlich durch die Verkäufe in diesem Zug Shop? Die Zuger Weihnachtskugeln, handgemalt von polnischen Heimarbeiterinnen zu Gunsten von Terre des hommes und in verschiedenen Motiven zu haben, kosten pro Kugel 42 Franken. Ein stattlicher Preis.

«Der Umsatz ist wachsend. Primär soll der Shop unseren Partnern und Kunden dienen.»

Nicolas Ludin

Bei den Zahlen hält sich Nicolas Ludin bedeckt. Der Shop sei eine schöne Ergänzung, komme gut an und biete den Gästen dank seiner Vielfalt einen Mehrwert. «Der Umsatz ist wachsend. Primär soll der Shop unseren Partnern und Kunden dienen», so Ludin. Dadurch werde eine Summe an den Deckungsbeitrag generiert, auf den Zug Tourismus angewiesen sei. 

Zuger Monopoly ist beliebt

Aber nicht nur Zug Tourismus wartet mit Geschenken auf, die mit einer Zuger Identität werben. Da ist zum Beispiel auch die «Wunderbox Zug» am Fischmarkt in der Altstadt. Jacqueline Amrhein verkauft dort schon seit zehn Jahren in ihrem Geschäft Zuger Geschenkeartikel – zum Beispiel Chriesiholzbretter.

Wenn dieses Spiel nicht idealtypisch auf Zug passt…

Wenn dieses Spiel nicht idealtypisch auf Zug passt…

(Bild: zvg)

Seit einem Jahr hat sie das «Monopoly Kanton Zug» im Sortiment – quasi die Zuger Variante des jahrzehntealten Spieleklassikers für Nachwuchskapitalisten um Reichtum, Immobilien-Deals und lukrative Häuser und Hotels an bester Lage. Im Grunde passt dieses Gesellschaftsspiel idealtypisch auf das, was Zug wirklich umtreibt: Geld, Geld, Geld…

«Das Spiel kaufen vor allem Expats und Einheimische.»

Jacqueline Amrhein, Wunderbox Zug

«Wir haben das Spiel insgesamt bereits rund 250 mal verkauft», berichtet Amrhein. Sie selbst habe es auch schon mit ihrem Sohn gespielt.

Statt der günstigen Turmstrasse im Original heisst die entsprechende Strasse im Zuger Monopoly Morgarten. Das passt eigentlich nicht. Genauso wenig wie der Landsgemeindeplatz ein Pendant ist für das Bonzenviertel an der Schlossallee – wie im Original. Da gibt es deutlich noblere Adressen in Zug.

«Das Spiel kaufen vor allem Expats und Einheimische», sagt Amrhein. Sie selbst betrachtet ihr Geschäft im realen Monopoly der Zuger Wirtschaft als eine Art Kulturbeitrag. «In der Zuger Altstadt ist es nicht so einfach, einen Laden zu betreiben.»

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