Das lange Warten auf den ersten Heimsieg

Sportchef des SC Kriens: «Hadern nützt nichts»

Bruno Galliker, Sportchef des SC Kriens, orchestriert als Ausrichter der Schweizer U21-Länderspiele die Premiere des Krienser Kleinfelds auf internationaler Bühne.

(Bild: Roger Keller)

Vor dem letzten Spiel der Vorrunde steht der SC Kriens auf dem zweitletzten Platz. Von Nervosität oder Abstiegsangst ist bei Sportchef Bruno Galliker jedoch nichts zu spüren. Ein «Plan B» existiert, doch das sei man sich in Kriens mittlerweile gewöhnt.

zentralplus: Bruno Galliker, klappt’s diesen Samstag (17.30 Uhr) mit dem ersten Heimsieg im neuen Stadion?

Bruno Galliker: Wir werden sicher nochmal all unsere Reserven anzapfen und uns nicht verstecken. Aarau ist ein sehr starker Gegner, aber wir haben in den Spielen gegen Servette und Lausanne bewiesen, dass wir gegen die besten der Liga mitspielen können. Ein Sieg im letzten Heimspiel des Jahres wäre ein toller und passender Abschluss für dieses geschichtsträchtige Vereinsjahr 2018.

zentralplus: Sie denken bestimmt an den Aufstieg und die Stadioneröffnung. Doch es gibt auch die sportliche Realität – Rang neun. Was denken Sie beim aktuellen Blick auf die Tabelle?

Galliker: Dass die aktuelle Tabelle unsere Leistungen in der Vorrunde nur bedingt widerspiegelt. Es waren häufig knappe Spiele, leider zu oft mit einem Ausgang zu unseren Ungunsten. Wir müssen das so akzeptieren. Natürlich haben wir auch nicht damit gerechnet, nach 18 Runden den Ligaerhalt bereits geschafft zu haben.  

zentralplus: Zehn Unentschieden stehen nur zwei Siege gegenüber. Warum klappt’s nicht mit dem Dreier?

Galliker: Das ist ärgerlich für uns alle, denn wir waren ja oft genug nahe dran. Ich denke an die Spiele gegen Servette, Chiasso oder Vaduz. Nur, hadern nützt nichts. Wir wollen weiterhin konzentriert weiterarbeiten und uns stetig verbessern, dann wird das eine oder andere enge Spiel auch auf die positive Seite kippen.

zentralplus: Wie sind Sie mit den Leistungen des Teams zufrieden?

Galliker: Mit der Punkteausbeute weniger als mit den Leistungen der Mannschaft. Das Team hat sich im Laufe der Vorrunde stetig weiterentwickelt. Die Spieler haben sich an den Challenge-League-Rhythmus gewöhnt, haben dazugelernt und Trainer Bruno Berner versteht es, die Mannschaft stetig weiterzubringen. Das stimmt mich positiv. Wir wissen, wir können jeden Gegner schlagen. Was es nun noch braucht, sind Erfolgserlebnisse, dass ein Spiel auf Messers Schneide mal auf unsere Seite kippt oder wir einen knappen Vorsprung über die Zeit bringen.

«Einen Wundertransfer wird es bei uns nicht geben.»

zentralplus: Wie hat sich das Team in der Challenge League etabliert?

Galliker: Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen und welche Mittel uns im Vergleich zu anderen Vereinen der Liga zur Verfügung stehen. Unsere Spieler kommen nach der Arbeit ins Training. Sie machen Überstunden, damit sie für die Spiele unter der Woche zum Beispiel in Genf frei nehmen können. Wir betreiben als Verein einen enormen Aufwand, um in dieser Liga bestehen zu können. Aber ja, aus meiner Sicht haben wir uns etabliert. Wir haben auswärts nur ein Spiel verloren, stellen mit Nico Siegrist den besten Torschützen der Liga, unser Zuschauerschnitt liegt über dem Schnitt der Liga und es gibt kein Spiel mehr, in dem wir spielerisch nicht mithalten können.     

zentralplus: Im Sommer holte man «junge, hungrige Spieler». Hat sich das bewährt?

Galliker: Wir haben uns vor drei, vier Jahren für einen Weg entschieden, und davon weichen wir nicht ab. Wir wollen Spieler aus der Region beim SCK haben, zusammen mit jungen Spielern, die sich hier weiterentwickeln wollen. Diese Philosophie gilt ja nicht erst seit diesem Sommer. Und wenn wir zurückblicken, dann sind wir damit innerhalb von vier Jahren von der 1. Liga Classic in die Challenge League aufgestiegen. Dieser Weg hat sich also für uns sehr bewährt, wie ich finde auch in dieser Vorrunde.

Ende September fand das erste Spiel im neuen Kleinfeld-Stadion statt.

Ende September fand das erste Spiel im neuen Kleinfeld-Stadion statt.

(Bild: les)

zentralplus: Haben sich Spieler des SCK in der Vorrunde für höhere Aufgaben empfohlen – gibt es konkrete Angebote?

Galliker: Ich denke schon, dass der eine oder andere Name in den Büchern von verschiedenen Scouts aufgenommen wurde. Konkrete Anfragen habe ich jedoch bis heute keine bekommen. Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgaben, was danach kommt, wird sich zeigen.

zentralplus: Muss beim Kader in der Winterpause nachgebessert werden – ist das finanziell überhaupt möglich?

Galliker: Wie gesagt, wir bleiben auf unserem Weg. Einen Wundertransfer oder einen grossen Namen, der deutlich mehr verdient als seine Teamkameraden, wird es bei uns nicht geben. Ein Spieler muss zu uns passen. Aber natürlich, wir halten Augen und Ohren offen und werden versuchen, im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten noch die eine oder andere Verstärkung ins Kleinfeld zu holen. 

zentralplus: In der Winterpause werden auch die Weichen für die nächste Saison gestellt. In den Planungen muss das Abstiegsszenario ja zumindest berücksichtigt werden. Wie gehen Sie damit um?

Galliker: Wir planen in erster Linie mit der Challenge League. Natürlich müssen wir auch einen Plan B haben. Dies sind wir uns aber gewohnt, denn in den letzten Jahren mussten wir des Öfteren den Plan B anwenden.

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