Die Gemeinde Risch macht sich chic für die Zukunft

70-Meter-Hochhaus am Bahnhof Rotkreuz geplant

Visualisierung des Dorfplatzes. Im Hintergrund ragt ganz unauffällig der 70-Meter-Bau empor.

(Bild: zVg)

Rotkreuz putzt sich heraus. Während der kommenden Jahre sollen mehrere Bauprojekte realisiert werden, aus dem Dorf wird plötzlich eine Stadt. Neben einer Alterssiedlung soll ein Hochhaus realisiert werden, welches es locker mit den bestehenden Bauten in der Suurstoffi aufnehmen kann. Die Verantwortlichen haben keine Angst vor Widerstand aus der Bevölkerung.

Die Gemeinde Risch wächst wie verrückt. Studenten und Arbeitskräfte pendeln vermehrt nach Rotkreuz, auch die Einwohnerzahl steigt kontinuierlich. Gerade mit dem Zimmerbergbasistunnel II, über den das Bundesparlament kommendes Jahr entscheidet, werden die Anforderungen an den Knotenpunkt Rotkreuz grösser.

Dieser Entwicklung möchte die Gemeinde Risch nun gerecht werden. Wie der Gemeindepräsident Peter Hausherr beim Informationsanlass zur Zentrumsentwicklung erklärt, wolle man die nötigen Voraussetzungen schaffen, dass Rotkreuz auch weiterhin gut erreichbar bleibe. Er spricht davon, dass der Ort durch innovative Konzepte zur «Mobilitätsdrehscheibe» werden soll.

Bei der geplanten Entwicklung des Zentrums sind es insbesondere zwei Projekte, welche für eine spür- und sichtbare Veränderungen sorgen und aus dem Dorf- vielmehr ein Stadtkern machen werden. Obwohl das nicht das Ziel der Sache sei, wie Peter Hausherr betont. «Es geht nicht darum, ein Zeichen zu setzen. Wir sind vielmehr der Ansicht, dass Rotkreuz einen starken Auftritt verdient. Dieser Ort entstand damals mit einem Bahnhof, da darf dieser auch hervorstechen», sagt er.

Eine Visualisierung des neuen Zentrums aus der Vogelperspektive.

Eine Visualisierung des neuen Zentrums aus der Vogelperspektive.

(Bild: zvg)

Das Bahnhofsareal wird neu und behindertengerecht

Gemeinsam mit den SBB plant die Gemeinde darum etwa, das Gebiet im Süden des Bahnhofs neu zu überbauen. Entsprechend entsteht ein neuer Busbahnhof, weil der bestehende nicht mit den geltenden Ansprüchen betreffend behindertengerechtes Bauen mithalten kann.

Das wohl auffallendste Merkmal des neuen Zentrums dürfte jedoch das geplante 70 Meter hohe Hochhaus beim Dorfmattplatz sein. Dieses «soll laut der Gemeinde dem Platz ein stärkeres Gewicht geben und ein Gleichgewicht mit dem Hochhaus des Campus Zug-Rotkreuz der HSLU auf der gegenüberliegenden Gleisseite bilden».

«Ich habe keine Angst vor dem Widerstand aus der Bevölkerung, weil wir diese Diskussion bereits geführt haben.»

Peter Wicki, Portfolio-Manager bei SBB Immobilien

Über den Bebauungsplan dieses besagten Projekts wird die Rischer Bevölkerung voraussichtlich im Jahr 2020 abstimmen. Ein 70 Meter hohes Hochhaus direkt am Bahnhof? Ob das die Bevölkerung nicht überfordern wird? Davor hat Peter Wicki, Geschäftsleitungsmitglied der SBB Immobilien, keine Angst.

So könnte der Busbahnhof künftig aussehen.

So könnte der Busbahnhof künftig aussehen.

(Bild: Tran, Le-Wan)

«Nicht zuletzt deshalb, weil wir diese Diskussion mit der Bevölkerung bereits geführt haben. Ausserdem wird das Haus so stehen, dass der Schattenwurf auf die Gleise fällt», sagt Wicki.

Die Ausgangslage: «Ausgesprochen anspruchsvoll»

Dieser Ansicht ist auch Johannes Käferstein, Architektur-Professor an der HSLU. «Ich bin sicher, das Hochhaus ist an diesem Ort richtig gesetzt. Ich glaube, das funktioniert.» Obwohl auch Käferstein bei diesem städtebaulichen Vorhaben von einer «ausgesprochen anspruchsvollen Ausgangslage» spricht.

Dies auch im Bezug auf ein weiteres Bauvorhaben, welches bald in Rotkreuz realisiert werden soll. Hierbei geht es um eine Überbauung auf der Südseite der Buonaserstrasse, gegenüber des Dorfmattplatzes. Dort plant die Bauherrin Griag Alterswohnungen, in 15 bis 20 Jahren soll zudem das bestehende Alterszentrum Dreilinden durch ein neues Pflegezentrum ersetzt werden.

So dürfte die Alterssiedlung gemäss dem Siegerprojekt «Lupo» in etwa aussehen.

So dürfte die Alterssiedlung gemäss dem Siegerprojekt «Lupo» in etwa aussehen.

(Bild: ZvG)

Auch der Dorfmattplatz wird leise aufgebrezelt

Bezüglich Alterswohnungen ist die Planung schon weit fortgeschritten, wurde doch bereits ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, welcher als Grundlage dient für den Bebauungsplan.

Last but not least dürfte auch der Dorfmattplatz vor dem Bahnhof durch die Zentrumsentwicklung eine Aufwertung erfahren. Eine sanfte, wie Hausherr erklärt, denn Umfragen hätten ergeben, dass der Platz, wie er sei, bereits recht gut ankomme. Einzig etwas grüner dürfe es im «Herzstück des öffentlichen Lebens» werden.

Da wird einiges neu: Das Gebiet südlich der Buonaserstrasse.

Da wird einiges neu: Das Gebiet südlich der Buonaserstrasse.

(Bild: Jürg Ruf)

 

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