Agglogemeinden besonders betroffen

Kanton Luzern: Mehr Menschen beziehen Sozialhilfe

Das Verwaltungsgebäude der Gemeinde Emmen wird auch als Schoggiturm bezeichnet.

(Bild: les)

Die Zahl von Menschen, die von wirtschaftlicher Sozialhilfe abhängig sind, ist im Kanton Luzern im letzten Jahr gestiegen. Besonders betroffen sind Menschen ausländischer Herkunft. Weiter unterscheidet sich die Menge der Bezüger stark zwischen den Regionen.

2017 wurden knapp 10’300 Luzernerinnen und Luzerner mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies entspricht einem Plus von 10,4 Prozent gegenüber 2016, wie der Kanton am Dienstag mitteilte. 

Der Anstieg geht teilweise auf die inzwischen vollständig in die wirtschaftliche Sozialhilfe integrierte Mutterschaftsbeihilfe zurück, teilweise auf eine verstärkte Zunahme von ausländischen Sozialhilfebezüger. Insgesamt waren 2017 2,55 Prozent der Luzerner Bevölkerung von Sozialhilfe abhängig.

Urbane Räume stärker betroffen

Die Luzerner Sozialhilfequote (2,5 Prozent) liegt aber nach wie vor tiefer als jene der Gesamtschweiz (2016: 3,3 Prozent), jedoch höher als jene der Zentralschweiz (2,0 Prozent). Familien von Alleinerziehenden und Personen ohne nachobligatorische Ausbildung sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, von Sozialhilfe abhängig zu werden.

In urbanen Räumen ist der Anteil jener Personengruppen grösser, die ein erhöhtes Risiko für den Sozialhilfebezug aufweisen. So lag 2017 die Sozialhilfequote in der Stadt Luzern mit 4,1 Prozent denn auch 1,6 Prozentpunkte über dem kantonalen Durchschnitt.

Noch höher war die Quote in den Agglomerationsgemeinden Emmen und Kriens ( beide 4,5 Prozent). Auch Wolhusen liegt mit 4,3 Prozent über der Quote der Stadt Luzern. Die gleiche Quote wie die Stadt Luzern weist Werthenstein aus.

In den ländlichen und suburbanen Luzerner Gemeinden ist die Sozialhilfequote im Allgemeinen tiefer als in den urbanen Gemeinden. Der sogenannte Agglomerationsgürtel, das suburbane Umland der Stadt, wies gesamthaft den kleinsten Anteil an Sozialhilfebeziehenden aus. Allgemein gilt es zu beachten, dass in Gemeinden mit tiefen Einwohnerzahlen die Sozialhilfequote besonders anfällig auf Schwankungen reagiert.

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