Nun ist es fix: Neubad bleibt bis 2023 und erhält mehr Geld
Die Stadt Luzern erneuert ihre Subventionsverträge: Weil die Zwischennutzung Neubad sicher bis 2023 im alten Hallenbad bleiben kann, erhält sie ab 2019 neu 210’000 Franken pro Jahr. Auch das Kleintheater darf sich auf mehr Geld von der Stadt freuen.
Die Stadt Luzern erneuert ihre Subventionsverträge und erhöht teilweise die Beiträge. Freuen dürfen sich das Neubad und das Kleintheater, sie erhalten ab 2019 mehr Geld.
Angesichts der guten Erfahrungen werden die Beiträge auch in Zukunft mehrjährig und gestützt auf vertragliche Vereinbarungen ausgerichtet, teilt die Stadt Luzern mit. «Subventionsverträge schaffen Verlässlichkeit und Planungssicherheit für die Stadt Luzern und für die Institutionen.» Das Förderinstrument habe sich bewährt.
Aufgrund der Einführung des Harmonisierten Rechnungsmodells 2 (HRM2) auf den 1. Januar 2019 dauerte die letzte Subventionsperiode nur von 2016 bis 2018. Ab 1. Januar 2019 werden die Subventionsverträge wieder über vier Jahre abgeschlossen, also bis 31. Dezember 2022.
Neuer Vertrag mit dem Neubad
Die meisten Verträge im Kultur- und Sportbereich basieren inhaltlich auf den bisherigen Vereinbarungen. Neu sei der Vertrag mit dem Verein Netzwerk Neubad: Die Zwischennutzung bekommt neu jährlich 150’000 Franken Subventionen, dazu kommen 60’402 Franken Einnahmeverzicht aus der Nutzung des Gebäudes. Insgesamt erhält das Neubad von der Stadt also jährlich neu 210’402 Franken.
«Im Vergleich zum Gesamtumsatz von über zwei Millionen Franken ist der jährliche Beitrag bescheiden.»
Beat Züsli, Stadtpräsident
Auch bisher erhielt das Neubad jährlich einen Programmbeitrag von 70’000 Franken. Weil aber die Schwelle von 100’000 Franken überschritten wird, werden die Beiträge neu in einem Subventionsbeitrag festgehalten, der dem Neubad zudem Planungssicherheit über die nächsten fünf Jahre gibt.
«Wir haben schnell gesehen, dass das Neubad nicht ohne öffentliche Beiträge wirtschaften kann», begründet Stadtpräsident Beat Züsli die Erhöhung. Das Haus sei zwar sehr erfolgreich unterwegs, aber auch sehr aufwendig im Betrieb. «Im Vergleich zum Gesamtumsatz von über zwei Millionen Franken ist der jährliche Beitrag bescheiden», so Züsli.
Der Stadtrat kam zur Neubeurteilung, weil jetzt absehbar ist, dass die Zwischennutzung noch mindestens fünf Jahre dauern wird. Derzeit ist noch nicht klar, wann der Abbruch und die Überbauung des alten Hallenbads und des benachbarten Feuerwehrdepots starten – frühestens ist dies 2024 der Fall.
Lebendiger Brennpunkt
Das Neubad habe sich zu einem einzigartigen Kulturzentrum entwickelt, das breite Kreise anspricht und zu einem erfreulich lebendigen Brennpunkt im Neustadtquartier wurde, teilt die Stadt mit. Um das Angebot für die nächsten fünf Jahre abzusichern, werde künftig der vertraglich vereinbarte Beitrag ausgerichtet.
Das Neubad wird heute mit rund 20 Vollzeitstellen geführt, ein Grossteil davon in der Gastronomie und Eventorganisation, die etwa drei Viertel des Umsatzes generieren. Das Haus finanziert sich zu rund 90 Prozent selber, der Rest von etwa 200’000 Franken verteilt sich auf die öffentliche Hand, Stiftungen und Sponsoren. Für das Neubad gestalte sich die Mittelbeschaffung – wie für alle Kulturhäuser – von Jahr zu Jahr schwieriger.
Zudem birgt das alte Haus Risiken, die Heizung könnte in den nächsten Jahren ausfallen und das Haus wäre im Winter nicht nutzbar. Einen Ersatz schätzt die Stadt auf maximal 170’000 Franken. Sollte es so weit kommen, wird die Stadt mit dem Verein über einen Kostenschlüssel verhandeln.
80’000 Franken mehr für das Kleintheater
Auch das Kleintheater darf aufatmen: Ab 2019 erhält es 80’000 Franken mehr von der Stadt – künftig sind es jährlich 350’000 Franken Subventionen. Dies wurde nötig, weil mehrere langjährige Sponsoren wie die EWL ihr Engagement zurückgezogen haben. Zudem seien Produktionen und Co-Produktionen aufwendiger geworden, so der Luzerner Stadtrat.
«Als professionelle Gastspielbühne muss sich das Kleintheater, um konkurrenzfähig zu bleiben, den Rahmenbedingungen der Sparte anpassen. Dies bedeutet höhere Gagen und Produktionskosten», begründet die Stadt die Erhöhung.
Die Stadt muss also in die Bresche springen für ausbleibende Drittmittel von Privaten – beim Neubad wie auch beim Kleintheater. Beat Züsli dazu: «Die Stadt ist hier gefordert, beide Häuser sind sehr akzeptiert und haben eine hohe Nachfrage, darum ist die Erhöhung absolut gerechtfertigt.»
Parlament hat das letzte Wort
Die Verträge mit dem Verein Fumetto Luzern, der Stiftung Kleintheater Luzern und dem Verein Netzwerk Neubad liegen aufgrund der zur Diskussion stehenden Beträge in der Kompetenz des Grossen Stadtrats. Der Stadtrat beantragt beim Parlament am 20. Dezember also drei Kredite über insgesamt knapp 3,3 Millionen Franken.
Insgesamt hat der Luzerner Stadtrat die Subventionsverträge mit folgenden Institutionen erneuert: Stiftung Gletschergarten Luzern, Verein Luzerner Ausstellungsraum (Kunsthalle Luzern), Verein Luzerner Blues Session (Blue Balls Festival), Stiftung World Band Festival, Verein Lucerne Blues Festival, Spitzen Leichtathletik Luzern, Lucerne Regatta Association, Verein SwissCityMarathon und Verein Luzerner Stadtlauf.
Noch warten muss der Südpol, der bisher gut 1 Million Franken von der Stadt erhielt. Wegen der zurzeit pendenten Veränderungen und der personellen und konzeptionellen Entwicklungen beim Verein Südpol konnten Gebrauchsleihe und Subventionsvereinbarung noch nicht abschliessend verhandelt werden. Der Stadtrat wird dafür zeitnah einen separaten Bericht und Antrag vorlegen.
Beiträge gemäss Budget 2019 |
Geplante Subventionsbeiträge an Kultur und Sport (in Franken): Stiftung Kleintheater Luzern: 350’000 (bisher 270’000) |
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