Schlussstrich nach juristischem Knatsch

«Lozärner Bier» stellt Betrieb Ende November ein

Wird bald nicht mehr zu sehen sein: Eine Dose «Lozärner Bier».

 

(Bild: jwy)

Knall am Dienstagmittag: Die «Lozärner Bier AG» macht per Ende November dicht. Per Facebook kündet das Unternehmen ganz leise seinen Abgang an. Dies nachdem in den letzten Jahren viel Staub rund um den in der Ostschweiz gebrauten Gerstensaft aufgewirbelt wurde.

Die Lozärner Bier AG macht dicht. Per 30. November stellt das Unternehmen mit Sitz beim Littauer Boden seinen Betrieb ein. Dies vermeldete die Firma am Dienstag auf Facebook. Die Gründe für das Ende des vor neun Jahren ins Leben gerufenen Biers werden im Post nicht genannt. 

In den vergangenen Jahren machte das «Lozärner Bier» vor allem mit einem Namensstreit mit dem «Luzerner Bier» sowie einem juristischen Knatsch rund um die Herkunft des Biers aus den blau-weissen Dosen und Flaschen Schlagzeilen. Der Streit endete letztlich vor Bundesgericht (zentralplus berichtete).

Die Lebensmittelkontrolle des Kantons Luzern hatte 2016 bemängelt, dass auf dem «Lozärner Bier Lager» nicht gekennzeichnet ist, dass es in Schaffhausen und nicht in Luzern hergestellt wird. Deshalb verlangte sie eine täuschungsfreie Kennzeichnung. Das Gericht in Lausanne entschied, dass die Brauerei zum 16. Juli dieses Jahres die Beschriftung des Getränks anpassen muss.

So gab «Lozärner Bier» sein Ende bekannt:

Rein wirtschaftliche Gründe

Mit dem juristischen Streit habe die Schliessung des Unternehmens jedoch nichts zu tun, heisst es aus Littau auf Nachfrage: «Der Biermarkt in der Schweiz ist hart umkämpft und die Margen werden immer kleiner.» So habe man schon vor der gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Gedanken spielen müssen, dass man allenfalls nicht ewig wird weitermachen können. Letztendlich sind es also betriebswirtschaftliche Gründe, die zur Schliessung geführt haben. 

Glimpflich geht die Geschichte zumindest für die Angestellten zu Ende. Laut «Lozärner Bier» haben sämtliche Mitarbeiter eine neue Stelle gefunden. «Dies war uns sehr wichtig. Deshalb haben wir uns darum bemüht, für unsere Mitarbeiter eine angemessene Anschlusslösung zu finden», heisst es beim Unternehmen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von M. Moser
    M. Moser, 31.10.2018, 10:15 Uhr

    Auch wenn es jetzt hart klingt, den Niedergang legte die Firma mit dem Knatsch um den Etikettenschwindel leider selbst. Jetzt wirtschaftliche Gründe vorzuschieben ist wiederum eine Täuschung. Ehrlichkeit währt auch im Geschäftsleben am längsten liebe Bierbrauer. Ausreden suchen ist nicht unbedingt die beste Etikette, sollte man sich einen Neuanfang überlegen.

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