Oberägeri: Knatsch in Kinder- und Jugendheim

Hat der Heimleiter Spendengelder in die eigene Tasche fliessen lassen?

Es rumort rund ums Kinder- und Jugendheim Lutisbach.

(Bild: zvg)

Gegen den Heimleiter des Kinder- und Jugendheims Lutisbach in Oberägeri stehen schwere Vorwürfe im Raum. Erstens geht es um die Verwendung von Sachspenden, zweitens um seinen Führungsstil.

Der Heimleiter soll sich bereichert haben. «Ein Arbeitskollege und ich wurden von ihm beauftragt, unter anderem einen Grill und Gartenmöbel in seine eigene Wohnung zu bringen», erzählt der ehemalige Mitarbeiter Roberto Gomez gegenüber der «Zuger Zeitung».

Weiter ist von einem Ping-Pongtisch, einem Drucker, einem Weihnachtsbaum oder einem Karton Wein die Rede. Ein weiterer Mitarbeiter, der sich nicht mit Namen äussern will, erzählt, dass das Heim vor rund zwei Jahren einen Bus geschenkt bekam. «Er hat das Fahrzeug weiterverkauft. Ob das Geld auf dem Lutisbach-Konto landete oder in seiner privaten Tasche, das weiss ich nicht.» Erhärten lassen sich die Vorwürfe nicht.

Keine Blumen für den Heimleiter

Auch der Führungsstil Portmanns sorgt für Unmut «Es herrschte eine stetige Unzufriedenheit, die Arbeit war energieraubend und kräftezehrend», sagt ein ehemaliger Mitarbeiter. «Er hat starke Persönlichkeiten und solche, die ihm die Meinung gesagt haben, ausgeschaltet.» Autokratisch, kritikunfähig und respektlos sind weitere Worte, mit denen der Heimleiter beschrieben wird. Lügen, leere Versprechungen und Schuldzuweisungen würden bei ihm an der Tagesordnung sein. Damit lasse sich auch die hohe Personal-Fluktuation erklären.

Stiftungsrat sieht kein Fehlverhalten

Der Heimleiter äussert sich im Bericht nicht. Theo Desax, Präsident des Kinder- und Jugendheim Lutisbach nimmt Stellung. Nach der Trennung vom damaligen Heimleiter habe man die Organisation neu strukturieren müssen. Sein Nachfolger trat die Stelle an, als er sich noch in der Ausbildung zum Institutionsleiter befand. «Deshalb wurde er für diese anspruchsvolle Arbeit eng vom Stiftungsrat begleitet und unterstützt. Entsprechend hat der Stiftungsrat alle Personalentscheide in dieser Phase mitentschieden.» Die enge Zusammenarbeit halte bis heute an.

Der Stiftungsrat sei der Überzeugung, dass der Führungsstil des Heimleiters «hinsichtlich der notwendigen Neuausrichtung des Kinderheims angebracht und zielführend ist und unterstützt diesen vorbehaltlos». Zu dem Vorwürfen bezüglich Bereicherung erklärt Desax: «aus unserer Sicht in keinem Falle ein Fehlverhalten feststellen.»

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