Herkunft des Schmetterlings weiter ungeklärt

Kam der Gelbringfalter aus Goldau nach Walchwil?

Der Gelbringfalter präsentiert seine unverkennbare Flügelunterseite auf einem Haselstrauch.

(Bild: zVg)

Experten zerbrechen sich darob den Kopf, woher der Gelbringfalter nach Walchwil kam. Oder war er dies etwa schon länger, und es hat dies bloss niemand bemerkt?

Im Sommer dieses Jahres wurde in Walchwil erstmals ein Schmetterling der stark gefährdeten Art Gelbringfalter entdeckt (zentralplus berichtete). Bis heute ist jedoch die Frage ungeklärt, wie das Tier den Weg in den Kanton Zug gefunden hat.

«Meiner Ansicht nach ist es denkbar, dass der Gelbringfalter schon vorher im Kanton anwesend war, dies aber von niemandem bemerkt wurde», zitiert die «Zuger Zeitung» Yannick Chittaro von Info Fauna der Universität Neuchâtel. «Die Art ist sehr diskret und pro Jahr nur während etwa zwei bis drei Wochen unterwegs. Es ist von daher möglich, dass er bisher einfach trotz eventueller Anwesenheit gar nie bemerkt wurde», so Chittaro.

Sollte der Schmetterling von auswärts gekommen sein, sei das Bergsturzgebiet von Goldau das wahrscheinlichste Herkunftsgebiet. Dort befinde sich die nächstgelegene Population, sagt Chittaro. Die Luftdistanz vom Goldauer Rossberg bis zur Fundstelle bei Walchwil beträgt nur wenige Kilometer.

Gelbringfalter ist wenig reisefreudig

Chittaro hält es für denkbar, dass sich der Gelbringfalter während mehrerer Jahre von Goldau aus in Richtung Walchwil begeben habe. Im Schnitt verschiebe ein Gelbringfalter während seines Lebens seinen Standort nur ungefähr um 300 Meter. «Es ist also kaum möglich, dass ein einzelnes Tier direkt von Goldau her nach Walchwil geflogen ist.» Wenn, dann hätten vermutlich mehrere Generationen diesen Weg während mehrerer Jahre in Etappen zurückgelegt.

Nur dank Resthabitaten wie zum Beispiel jenen im Goldauer Bergsturzgebiet habe der Schmetterling überlebt, sagt Martin Ziegler, Leiter der Abteilung Schutzwald, Waldbiodiversität und Naturgefahren des Kantons Zug. Das gezielte Auslichten geeigneter Wälder in angrenzenden Standorten habe es zugelassen, dass sich der Gelbringfalter in den letzten Jahren wieder ausbreiten konnte.

So konnte der Gelbringfalter vergangenes Jahr oberhalb von Arth nachgewiesen werden. Es erscheine realistisch, dass der Gelbring­falter so den Weg von Goldau ins ökologisch aufgewertete Gebiet Hansenbörter oberhalb von Walchwil gefunden habe.

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