Pilze sammeln in Zug: Wo es sich jetzt schon lohnt

«Hände weg von weissen, roten und grünlichen Pilzen»

Die Pilzsaison geht wieder los.

(Bild: flickr)

Die Pilzsaison ist noch jung und obwohl erfahrene «Pilzler» den trockenen Sommer noch immer spüren, spriessen die Pilze mancherorts. Man muss nur wissen wo. zentralplus sprach mit einer Zuger Pilzexpertin und versuchte ihre geheimen Lieblingsorte zum Pilzesammeln aus ihr herauszukitzeln. Erfahren Sie, wo man jetzt schon Pilze findet und worauf zu achten ist.

Der Sommer war heiss, zu heiss, mögen die Freunde des Pilzes fürchten. Doch Ruth Bucher-Lorenzi, Co-Präsidentin des Vereins für Pilzkunde Zug und Umgebung, kann beruhigen. Teils findet man sehr viele Pilze auf kleiner Fläche. «Haufenweise Champignons wachsen zum Beispiel auf Zuger Wiesen», berichtet Bucher-Lorenzi auf Anfrage. Auch der Zuger Pilzkontrolle gehen eine Menge davon durch die Hände. Der Mehl-Räsling spriesse diesen Herbst ebenfalls an mancher Stelle aus dem Boden. Maronen-Röhrlinge hingegen scheinen sich beispielsweise noch nicht recht wohlzufühlen.

Seit einigen Jahren scheint das Pilzfieber wieder aufzukommen. Bucher-Lorenzi bestätigt, dies auch in ihrem Verein zu bemerken. Nicht nur, weil die Pilzfreunde jährlich neue Mitglieder aufnehmen, auch der Altersschnitt sinke leicht. Es scheint also auch immer mehr Junge in den Wald zu ziehen.

Appell an die Vernunft

Zug kennt als einer der einzigen Kantone weder Schonzeiten noch Mengenbegrenzungen. Dass fehlende Regulierungen im Kanton Zug zum Problem werden, glaubt die erfahrene Pilzsammlerin trotz der wachsenden Begeisterung nicht. Schontage seien eventuell zum Schutze von Flora und Fauna sinnvoll. Die Menge, die eine Person pro Tag sammeln darf, zu limitieren, mache schon eher Sinn, sagt Bucher-Lorenzi. Aber dafür müsste der Kanton Kontrolleure aufbieten. «Ich finde es darum gar nicht schlecht, an die Vernunft zu appellieren», sagt die Pilzfreundin weiter.

Bei welchem Farben Vorsicht geboten ist

Ihre geheimen Lieblingsplätzchen wollte uns Bucher-Lorenzi natürlich nicht verraten. Dafür aber, welche Gegenden sich gerade für die Pilzsuche lohnen und worauf zu achten sei. Der Zugerberg ist bekannt für seinen Pilzreichtum, im Moment kann man aber auch an seinem Fuss in den Wiesen sehr erfolgreich sein. Was sich hingegen weniger zu lohnen scheint ist bis anhin der Wildspitz. «Im Allgemeinen gilt», erzählt sie aus Erfahrung, «wenn es gar keine Pilze hat, auch keine ungeniessbaren, dann ist man vermutlich weit weg vom grossen Fund.»

Es hat geregnet, jetzt spriessen die Pilze.

Es hat geregnet, jetzt spriessen die Pilze.

(Bild: zvg)

Und welche soll man sich ins Körbchen legen? «Wenn man sie nicht kennt, Hände weg von weissen, roten und grünlichen Pilzen», so die Kennerin weiter. Bei diesen Farben sei besondere Vorsicht geboten. Aber auch wenn man glaubt, sich sicher zu sein, schade es nie, zur Pilzkontrolle zu gehen. Der Weisse Knollenblätterpilz beispielsweise sieht dem Champignon zum Verwechseln ähnlich, sei aber äusserst giftig.

«Verdorbene Pilze, wenn auch eigentlich essbar, können sehr gefährlich sein.»

Ruth Bucher-Lorenzi, Co-Präsidentin Verein für Pilzkunde Zug und Umgebung

Für die Pilzkontrolle sei es sinnvoll, zwei bis drei unterschiedlich grosse Exemplare einer Sorte mitzunehmen. So werde eine Bestimmung erleichtert. Wenn man nicht mehr als eine Sorte pro Mal sammle, sei zudem der Lerneffekt besser. «Denn an eine Sorte kann man sich erinnern, an einen Korb voll verschiedener wohl eher nicht», so die Kennerin.

Verantwortungsvolle Pilzler nehmen nur die schönen Pilze mit. «Man sollte es wie auf dem Markt mit Gemüse machen», sagt die Co-Präsidentin. Also die Schönsten auswählen und die anderen dort lassen. «Grund dafür ist, dass verdorbene Pilze, wenn auch eigentlich essbar, sehr gefährlich sein können.»

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