Bis zu 20 Essensstände in der Shedhalle

Das muss man zur neuen Zuger Markthalle wissen

So ungefähr könnte die sogenannte Markthalle aussehen, die kommendes Jahr eröffnet wird.

(Bild: zVg)

Bar meets Verspieltheit, Business meets Kunst. Nach dem Umzug der Siemens entsteht in der Shedhalle eine Zwischennutzung. Eine von für Zug ungewohnter Dimension, die sich in einem Atemzug mit dem Sulzerareal in Winterthur oder der Puls 5 in Zürich nennen will. Eine, die in einer Markthalle mit «süss» und «salzig» anlockt.

Eine grosse Eventhalle, ein riesiger Spielplatz mit Trampolins, Klettermöglichkeiten und Pumptrack, eine Markthalle mit Streetfood, Food-Tastings und einer Kaffeerösterei? Man muss es den Projektbetreibern der geplanten Siemens-Zwischennutzung lassen: Mit der grossen Kelle anrühren, das können sie.

Mehrmals fallen Stichwörter wie das Sulzerareal in Winterthur oder der Puls 5 in Zürich, also spannende und auch erfolgreiche Umnutzungen von ehemals Industriegebieten. Dasselbe schwebt Micha Federle vor, dem Projektinitianten von «Freiruum».

Platz für Angebote, die es so in Zug noch nicht gibt

«Wir sind es gewohnt, Projekte mit schwierigen Ausgangslagen zu realisieren», sagt er. Mit der Zwischennutzung der Siemens-Shedhalle wolle man während drei Jahren einen Mehrwert schaffen für die Zuger. «Für Angebote, die bisher noch zu wenig Raum erhielten», so Micha Federle. Zwölf «salzige» Essstände sollen es letztlich werden, darunter lokale, regionale, aber auch nationale Betriebe, weiter entstehen vier oder fünf «süsse» Stände sowie bis zu drei Bars und Degustationsplätze.

«Ausserdem wünsche ich mir eine kleine Kaffeerösterei, bin ich doch ein grosser Kaffeeliebhaber. Die Planung einer kleinen Brauerei gestaltet sich etwas schwieriger», so Federle. Neben der Markthalle gibt es kleinere, geschlossene Räume, die etwa für Meetings genutzt werden können. Genuss und Ernst werden künftig nah beieinander sein.

Wer kocht, ist noch unklar

Welche Food-Unternehmen konkret Einzug halten werden, sei bisher noch nicht klar. «Wir haben jedoch schon einige Interessenten», sagt Markus Kragler, der Marketingverantwortliche des Projekts.

Diese sogenannte Markthalle wird einerseits von einer Halle gesäumt, in der nicht nur Kochateliers, Sporttrainings oder Ferienprogramme möglich sind, sondern auch Konzerte, an denen bis zu 1900 Leute teilnehmen können. «Zu einem grossen Teil möchten wir auf Eigenformate setzen», so Federle, «doch sind wir offen, mit den städtischen Kulturverantwortlichen auch andere Nutzungen zu finden.»

In der Eventhalle sollen beispielsweise Ausstellungen möglich werden.

In der Eventhalle sollen beispielsweise Ausstellungen möglich werden.

(Bild: zVg)

Ein Spielplatz für Kinder und Teenager

Vis-à-vis, auf der gegenüberliegenden Seite der Markthalle, entsteht gemäss Planung ein «Playground» für Kinder und Jugendliche. «Da wird es Trampolins geben und Klettermöglichkeiten, ebenfalls wollen wir einen Pumptrack realisieren», so Federle. Mit einem Sportunternehmen sei man derzeit im näheren Gespräch. Spruchreif ist aber auch hier noch nichts.

«Wir möchten ein Angebot ohne Alterslimite.»

Micha Federle, Geschäftsführer des Projekts «Freiruum»

«Die Qualität der Zwischennutzung und der einzelnen Angebote ist uns enorm wichtig. Ausserdem möchten wir ein Angebot für Junge und Alte», so Federle.

Wie er antönt, sei die Miete für diese Zwischennutzung nicht ganz günstig. Finanziell stehe man jedoch bereits recht gut da, den Grossteil des Geldes habe man zusammen. «Dennoch sind wir froh, wenn sich weitere Finanzierungsmöglichkeiten ergeben wie Partnerschaften oder Sponsorings», sagt der Unternehmer.

Kommen denn auch genügend Leute?

Micha Federle vom Projekt Freiruum

Micha Federle vom Projekt Freiruum

Zur aufgeworfenen Frage, ob Zug überhaupt gross genug sei für ein Vorhaben dieses Kalibers, antwortet Micha Federle: «Wir sind überzeugt, für die Mittagszeiten genügend Besucher zu generieren. Nachmittags und abends ist das schwieriger.» Um diesen Unsicherheiten Abhilfe zu verschaffen und um die Bedürfnisse der Zuger zu eruieren, habe man jedoch vorgängig eine ausführliche Analyse gemacht. Dabei hat das Unternehmen mit Einwohnern geredet, mit Gastrobetrieben sowie dem Gewerbe.

Ein Blick in die besagten Räumlichkeiten zeigt die ganze Dimension der geplanten Zwischennutzung auf. Die Hallen, in denen heute noch diverse Maschinen stehen, sind riesig. Weil darin bis dato noch produziert wird, ist das Fotografieren untersagt.

 

Im Mai nächsten Jahres soll’s losgehen

Bis im März 2019 soll der Umzug der Siemens in die neuen Gebäude vollzogen sein, geplant ist, dass die Zwischennutzung im Mai kommenden Jahres zu neuem Leben erwacht.

Das Projekt «Freiruum» wird von einem glücklichen Umstand begleitet. Im Herbst 2019 soll nämlich, gleich nebenan, ein Museum eröffnet werden. Es handelt sich dabei nicht um irgendeine winzige Kirschtortenausstellung. Im Gegenteil.

Dessen Initiant Andreas Heinecke spricht von einem Museum, das «es so in seiner Art in der Schweiz noch nicht gibt». Eines, das ziemlich viel mit dem bekannten Zürcher Restaurant blindekuh zu tun hat, das seit Jahrzehnten Gäste anlockt, die in völliger Dunkelheit speisen wollen.

Mehr zum Museum Modi lesen Sie morgen in einem weiteren Artikel.

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