Golfplatz Risch: Der englische Rasen muss leiden

«Golfspielen kann man auch auf braunem Gras»

Die Gärtner auf dem Golfplatz Holzhäusern kämpfen auch manuell gegen die Trockenheit an.

 

(Bild: wia)

Während andernorts der englische Rasen bereits zu betrüblichen Mondlandschaften verkommen ist, hält sich der grüne Rasen auf dem Golfplatz Holzhäusern hartnäckig. Viel Fleiss steckt dahinter. Und jede Menge Wasser. Wie lange jedoch die Greenkeeper noch saftiges Gras herzaubern können, ist ungewiss.

Draussen in der Natur zu sein und sich dabei auch noch körperlich zu betätigen, sind mitunter Gründe, warum Menschen zu Golfern werden. Der Entspannungsfaktor, den die saftiggrüne Hügellandschaft und die üppigen Bäume auf dem Golfplatz haben, ist nicht zu unterschätzen. Egal, wie gross oder klein das eigene Handicap ist.

«Tatsächlich ist das Erste, was ich am Morgen im Büro ansehe, der Wetterbericht», sagt Daniel Infanger, der Greenkeeper des Golfplatzes Holzhäusern in Rotkreuz. «In der Hoffnung, dass es wieder einmal ein Gewitter gibt oder irgendwann ein Wetterumschwung in Sicht ist. Soweit ist das immer frustrierend.»

Für das Greenkeeper-Team stellt das Grünhalten des Platzes aktuell eine Herkulesaufgabe dar. Während der letzten Wochen, ja Monate, hat es kaum geregnet. Die Bedingungen für den perfekten englischen Rasen sind schlecht.

Damit das «Green» seinem Namen gerecht bleibt

Infanger erklärt: «Es braucht im Moment tatsächlich viel Fleiss und Wasser, um das sogenannte ‹Green›, also den Zielbereich, und die Abschlagplätze grün zu halten.» Man habe Glück, so Infanger weiter. «Denn wir bekommen von der Gemeinde Rotkreuz noch genügend Wasser.»

Dennoch brauche es nun besonders viel Pflege. Alle drei Tage werden die Felder getränkt, nach eineinhalb Tagen helfen die Gärtner zudem mit Schlauch und Handbrause nach. «Insbesondere konzentrieren wir uns dann auf die ‹Green›-Flecken, die bereits braun sind», so Infanger.

«Gerade Rasen, der bereits wegen des kurzen Schnitts strapaziert ist, leidet, wenn man ihn überwässert.»

Daniel Infanger, Greenkeeper auf dem Golfplatz Holzhäusern

Und dann sei da noch die Problematik, dass man den Rasen nicht nur zu wenig, sondern auch zu stark wässern könne. «Dann geht er ebenfalls kaputt. Gerade Rasen, der bereits wegen des kurzen Schnitts strapaziert ist, leidet, wenn man ihn überwässert. Um das richtige Mass zu finden, verwenden wir Messgeräte», sagt der Greenkeeper. Dennoch sei es eine Herausforderung, dafür zu sorgen, dass das Green seinem Namen auch in dieser Trockenperiode gerecht werde.

Der Abschlagplatz ist grün, der Rest bereits bräunlich. Die Aussicht auf die Rigi ist dennoch schön.

Der Abschlagplatz ist grün, der Rest bereits bräunlich. Die Aussicht auf die Rigi ist dennoch schön.

(Bild: wia)

Ein Hauch von Spanien auf dem Platz

Während das bis dato einigermassen gelingt, reicht das Wasser für die Bewässerung des restlichen Geländes nicht. Und das sieht man. Besonders die sonnenexponierten Hügel auf dem Platz sind mehr braun als grün, man wähnt sich in Spanien oder Süditalien.

Schlimm? Nur optisch. Infanger erklärt: «Ein guter Rasen ist beim Golfen das A und O. Doch Golf spielen kann man im Prinzip auch auf braunem Gras. Nur gefällt das den meisten Leuten nicht.»

Die Golfspieler in Holzhäusern brächten aber mittlerweile Verständnis dafür auf, dass sich um die Greens braune Flecken bilden, «denn die Hausgärten unserer Mitglieder sind mittlerweile auch nicht mehr grün».

Die Bäume machen ihm Kummer

Mehr Sorgen als um den Rasen macht sich der Golfplatz-Mitarbeiter jedoch um die Bäume auf dem Platz. «Rasen kann man wieder säen, sollte er zugrunde gehen. Die schönen Obstbäume, die wir haben, sind jedoch teils zwanzig Jahre alt. Haben sie keine starken Wurzeln, wird die Trockenheit auch für sie zum Problem.»

Was passiert, wenn die Gemeinde Risch-Rotkreuz die Bevölkerung zum Wassersparen aufruft, wie das Menzingen bereits getan hat? «Tja, dann geht es uns gleich wie allen anderen, die kein Wasser mehr haben. Dann würden wir den Wasserverbrauch zurückschrauben. Letztlich ist Golfen noch immer eine Freizeitbeschäftigung», sagt Infanger.

Neben dem «Green» ist alles schon ziemlich braun.

Neben dem «Green» ist alles schon ziemlich braun.

(Bild: wia)

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